Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften
Zuletzt aktualisiert 1.7.2024
Profil der Hochschule
Mit zwölf Fakultäten, rund 11.000 Studierenden und 1.000 Beschäftigten zählt die Ostfalia zu den größten Fachhochschulen in Niedersachsen. In über 90 Studiengängen an den Standorten Salzgitter, Suderburg, Wolfsburg und Wolfenbüttel werden unsere Studierenden fundiert und interdisziplinär ausgebildet und individuell betreut. Als Hochschule für angewandte Wissenschaften steht der Praxisbezug im Vordergrund.
Der Campus Salzgitter beherbergt die wohl vielseitigste Fakultät der Ostfalia Hochschule. In einer landschaftlich reizvollen Umgebung gelegen, ist die Karl-Scharfenberg-Fakultät in einem Anfang der 90er Jahre aufwändig umgebauten ehemaligen Verwaltungsgebäude der Salzgitter Erzbergbau AG in Calbecht untergebracht. Auf diesem Campusgelände sind rund 2.500 Studierende im Fächerspektrum Verkehr-Sport-Tourismus-Medien immatrikuliert. Studieninteressierte können aus über 20 Bachelor- und Master-Studiengängen in den Bereichen Mobilität, Kommunikation, Design, Medien-, Tourismus-, Sport-, Stadt und Regionalmanagement wählen. Die Ostfalia steht für familiäre Atmosphäre und ein zukunftssicheres Studienangebot. Die Lehrangebote sind interdisziplinär und praxisnah ausgerichtet.
Stiftungsprofessur Radverkehr
Mit einem fachlichen Hintergrund aus dem Bereich Sozialgeographie und Raumplanung richtet sich der Fokus der Professur vor allem auf gesellschaftliche und kulturelle Transformationsprozesse einer Mobilitätswende. Ebenso verortet sich die Professur fachlich im Feld des Mobilitätsmanagements. Im Mittelpunkt stehen Ansätze, die dazu beitragen, dass unterschiedliche Zielgruppen einen Zugang zum Radfahren finden. Hierzu gehört einerseits, Infrastrukturen bedarfsgerecht für unterschiedliche Zielgruppen zu entwickeln, sowie andererseits, einen gesellschaftlichen Wandel von etablierten Mobilitätskulturen zu fördern und einen Wandel „in den Köpfen“ anzuregen. Zur Gestaltung eines Kulturwandels wird die Verschmelzung einer verkehrlichen Perspektive mit jener Expertise der Medien- und Kommunikationswissenschaften sowie Sozial- und Kulturwissenschaften verfolgt. Die Identifikation und Bearbeitung von Forschungsthemen erfolgt im engen Austausch mit Akteuren aus verschiedenen Praxisfeldern der Verkehrsplanung. Die Erkenntnisse der Forschung finden unmittelbar Eingang in die Lehre.
Stiftungsprofessur Prof. Dr. Jana Kühl
Frau Prof. Dr. Jana Kühl wurde zum 1.11.2020 auf die Stiftungsprofessur Radverkehrsmanagement an der Ostfalia berufen. Sie arbeitet mit einem interdisziplinären siebenköpfigen Team an verschiedenen Forschungsthemen und -Projekten. Hierunter vertreten sind wissenschaftliche Mitarbeitende aus den Bereichen Verkehrswesen, Nachhaltigkeit, Stadt- und Regionalentwicklung, Geographie, Kommunikation und Medien. Das Team unterstützt die Lehre in verschiedenen Studiengängen der Fakultät und führt in Forschungsprojekten ihr interdisziplinäres Wissen zu aktuellen Fragestellungen des Radverkehrs zusammen.
Weitere Informationen zu Prof. Kühl finden Sie auf der Webseite der Ostfalia Hochschule.
Informationen zu den Studiengängen
Wer sich für Themen wie nachhaltige Mobilität und intelligente Verkehrssysteme interessiert, ist auf dem Campus Salzgitter richtig. In zwei Bachelorstudiengängen werden Verkehrsfachleute für die vielfältigen Aufgaben in Bundes-, Landes- und Kommunal-Verwaltung und Beratungsbüros ausgebildet. Radverkehrsinteressierte haben die Möglichkeit, im Rahmen des Studiums Radverkehrsinhalte in spezifischen Lehrveranstaltungen zu vertiefen. So sind sie für die vielfältigen und wichtigen Aufgaben der Radverkehrsförderung qualifiziert.
- Der Bachelor-Studiengang (Bachelor of Arts, B.A.) „Nachhaltige Mobilität“ liefert die fachlichen sowie praktischen Grundlagen, um die Mobilitätswelt und nachhaltigen Verkehrsangebote des öffentlichen Personenverkehrs, Fuß- und Radverkehrs, ergänzt um betriebswirtschaftliches Know-how, mitzugestalten. In sieben Semestern Regelstudienzeit qualifizieren sich die Studierenden, nachhaltige Mobilitätsangebote zu entwickeln und zu managen. Themenbereiche des Radverkehrs sind dabei fester Bestandteil der Studieninhalte und können im Rahmen von Studien- und Abschlussarbeiten behandelt werden. Hierzu gehören unter anderem fachliche Grundlagen der Radverkehrsplanung, die Förderung der Verknüpfung und Erweiterung von Mobilitätsangeboten mit dem Rad, Kommunikation und Marketing für den Radverkehr sowie die Konzeption von innovativen Radverkehrslösungen.
Der Vollzeitstudiengang wird auch als Studium mit Unternehmenskooperation angeboten. Ein Studienstart ist zum Sommer- und zum Wintersemester möglich.
- Im Bachelor-Studiengang „Smart Transportation Systems – Intelligente Verkehrssysteme“ (Bachelor of Science, B.Sc.) erlangen Studierende Wissen über die Informationstechnik und Digitalisierung für die Mobilität. Hier geht es unter anderem um autonomes Fahren, Elektromobilität, Fahrzeugvernetzung und Verkehrsoptimierung. Radverkehrsmanagement ist sowohl als eigenständiges Modul als auch innerhalb des Moduls Mobilitätsmanagement vertreten und kann individuell in Studien- und/oder Abschlussarbeiten vertieft werden. In sieben Semestern Regelstudienzeit (inkl. Praxisphase) qualifizieren sich die Studierenden für eine zukunftsgewandte Verkehrsplanung. Dabei steht ein enger Praxisbezug im Vordergrund. Der Vollzeitstudiengang wird außerdem als Studium mit Unternehmenskooperation angeboten. Ein Studienstart ist zum Sommer- und zum Wintersemester möglich.
Beide Studiengänge sehen die Möglichkeit vor, dass gute Absolventinnen und Absolventen direkt an den Bachelor eine wissenschaftliche Vertiefung im Rahmen des verkehrsbezogenen Masterprogramms anschließen können.
Im Masterstudiengang „Verkehr und Logistik" (Master of Arts, M.A.) können Studierende einen eigenen Schwerpunkt für die Vertiefung setzen. Es werden mehrere Module mit Radverkehrsanteilen angeboten. Auch die Praxisphase sowie die Masterarbeit können thematisch im Bereich des Radverkehrs stattfinden.
Die Einrichtung eines Master-Studiengangs „Mobilitätsmanagement“ befindet sich in der Planung. Gegenstand ist hier eine Vertiefung von fachlichen Zusammenhängen der nachhaltigen Mobilität, die mit Inhalten der Medienwissenschaft verknüpft sind. Der Studiengang wird für Bachelor-Absolventinnen und Absolventen aus Mobilitäts-/Verkehrs- und Medienstudiengängen offen sein. Durch den fachlichen Austausch und die Vernetzung wird interdisziplinäres Arbeiten gefördert. Inhalte zum Radverkehr bilden einen wesentlichen Schwerpunkt dieses Master-Studiengangs.
Weitere Informationen zum "Radverkehr im Studium" (auch u. a. zu möglichen Abschlussarbeiten).
Bewerbung und Zulassung
Informationen zur Bewerbung, Zulassungsvoraussetzungen etc. finden Sie auf der Hochschulseite.
Einbindung in das Lehrprogramm der Hochschule
Neben dem Verkehrsbereich ist Frau Prof. Kühl in Lehrangebote aus den Bereichen Medien und Kommunikation, Sport, Tourismus sowie Stadt- und Regionalmanagement eingebunden. Alle jene Fachrichtungen eröffnen Anknüpfungen für eine interdisziplinäre Betrachtung von Radverkehrsthemen. Studierende unterschiedlichster Fachrichtungen setzten sich mit radverkehrlichen Fragen auseinander und leisten mithilfe ihres fachlichen Fokus einen Beitrag zur Bearbeitung aktueller Herausforderungen der Radverkehrsentwicklung. Hierzu zählen beispielsweise das Entwickeln von Werbekampagnen für den Radverkehr, die Verbindung von Stadtentwicklungskonzepten mit Anforderungen des Radverkehrs oder die Auseinandersetzung mit Flächengerechtigkeit zur Förderung gleichwertiger Mobilitätschancen insbesondere im Stadtraum. Zusätzlich werden im Rahmen der jährlichen Summerschool „Elektromobilität“ Zusammenhänge der Nutzung von E-Bikes und Pedelecs im Personenverkehr sowie im KEP-Bereich vermittelt.
Inhaltliche Ausrichtung des Studienganges (Aufgaben und Ziele)
In den zwei Verkehrsstudiengängen der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften steht eine anwendungsorientierte Auseinandersetzung mit der Praxis der Radverkehrsförderung im Vordergrund. Vermittelt werden neben planerischen Grundlangen vor allem Ansätze des Mobilitätsmanagements, in denen Herausforderungen im Radverkehr lösungsorientiert betrachtet werden. Hierzu gehört etwa die Entwicklung sicherer und einladender Radinfrastrukturen sowie Fragen der gegenseitigen Akzeptanz von Verkehrsteilnehmenden. Darüber hinaus lernen die Studierenden Prozesse der Verkehrsentwicklung in politische und gesellschaftliche Kontexte einzuordnen und kritisch zu reflektieren. Ebenso werden Fragen eines Kulturwandels in der Mobilität am Beispiel des Radverkehrs analysiert und Strategien beleuchtet, um etwa einen Wandel von Routinen anzuregen. Nicht zuletzt werden die Studierenden für Ansätze sensibilisiert, um soziale Benachteiligungen in der Mobilität abzubauen und Konflikten rund um das Verkehrsmittel Fahrrad zu begegnen.
Forschungsschwerpunkt / aktuelle Forschungen der Stiftungsprofessur
Im Mittelpunkt der Forschung stehen gesellschaftliche und kulturelle Zusammenhänge weitreichender Transformationen von Mobilitätpraktiken und ihnen zugrundeliegenden Verkehrssystemen.
Zu den Forschungsschwerpunkten zählen
- Wandel von Mobilitätspraktiken und Mobilitätskulturen zugunsten des Radverkehrs
- Zielgruppensensible Maßnahmen zur Förderung von Radfahrkulturen
- Suffizienz als Orientierungsrahmen zur Ausgestaltung nachhaltiger Mobilitätspraktiken und Lebensstile
Zu aktuellen Forschungsvorhaben zählen
Bike to school - wie cool
Das partizipative Projekt verbindet Mobilitäts-, Demokratie- und Medienbildung. Im Zentrum steht die Entwicklung digitaler Tools zur Förderung des Radverkehrs bei Kindern und Jugendlichen sowie für die Mobilitätsbildung in Unterricht und Projektarbeit an den niedersächsischen Schulen. Im Projekt wird von Beginn an gemeinsam mit 20 Modellschulen co-kreativ gedacht, sowie Ideen entwickelt und evaluiert. Dafür ist es wichtig, Partizipation zu fördern. Das Projektergebnis soll auf einer Online-Plattform „Bike to School“ zusammengefasst und verfügbar gemacht werden. Ziele sind unter anderem die Förderung des Umwelt- und Klimaschutzes durch mehr „Fahrradfahren“ an Schulen sowie Förderung eines Bewusstseins von partizipativen Mitgestaltungsmöglichkeiten von Schülerinnen und Schülern für eine klimafreundliche, gesundheitsfördernde und sichere Mobilität.Bike to school ist ein Kooperationsprojekt des Niedersächsischen Kultusministeriums, des Klima-Bündnisses, flow.d und der Ostfalia HaW. Gefördert wird das Projekt aus dem NRVP.
Mehr Informationen zu Bike to school.
- Suffizienz als Orientierungsrahmen zur Förderung von Radfahrkulturen?
Der theoretisch-konzeptionelle Forschungsansatz widmet sich der Frage, inwiefern Prinzipien der Suffizienz bei unterschiedlichen Zielgruppen eine Resonanz erzeugen können und so zu einen auf Suffizienz ausgerichteter Lebensstil fördern, in dem das Radfahren zu einer präferierten Mobilitätspraxis wird. Hierzu werden u.a. Anreize und Vorbilder für einen auf Suffizienz ausgerichteten Lebensstil identifiziert und Ansätze gesucht, um Suffizienz für unterschiedliche Zielgruppen anschlussfähig zu machen. Ebenso soll betrachtet werden, wie Suffizienz durch öffentliche Kommunikation und infrastrukturelle Maßnahmen gefördert werden kann. - Von der Autoregion zur Fahrradregion? Transformationspfade regionalen Identitäten und Image des Radverkehrs in einer automobilgeprägten Region
Forschungsgegenstand dieses Projekts ist die Gestaltung eines Imagetransfers durch Identitätstreibende in Automobilregionen. Das Image des Radfahrens je nach Milieuzugehörigkeit und Lebenskontext sehr unterschiedlich. Doch nur wenn das Radfahren mit einem positiven Image verknüpft wird, steigt die Bereitschaft zum Radfahren. Regionale Identitäten können das Radfahren als Mobilitätsform unterstützen („wir sind Radelhauptstadt“) oder hemmen („wir sind Automobilregion“). Das Vorhaben untersucht, wie ein Imagetransfer zu einem positiven Image des Radfahrens mithilfe regionaler Identitätstreibenden angestoßen werden kann, um neue Zielgruppen für das Radfahren anzusprechen. - aZuR - Automatisierte Zustandserfassung der Radwegeinfrastruktur
Das Team der Ostfalia HaW entwickelt gemeinsam mit Expertinnen und Experten der Hochschule RheinMain (HSRM, Lead Partner), der Technischen Hochschule Lübeck und dem Unternehmen XenomatiX mit Sitz im belgischen Leuven eine einheitliche Erfassungs- und Bewertungssystematik für Radwege, um flächendeckend Handlungsbedarfe im Radverkehrsnetz erkennen und beheben zu können. Das Team der Ostfalia Hochschule untersucht hierbei Anforderungen unterschiedlicher Nutzungsgruppen an die Beschaffenheit von Radwegeinfrastrukturen, um eine Grundlage für die künftige Erhaltungs- und Erneuerungsstrategie zu schaffen.
Netzwerke / Kooperationen / Partner
- Die Professur ist eingebunden in die fakultätsübergreifende Forschungsgruppe Zentrum für gesellschaftliche Innovation (ZEGI) der Ostfalia Hochschule. Das Ziel des interdisziplinären Zentrums für gesellschaftliche Innovation (ZEGI) ist die Bündelung von Forschungsaktivitäten der gesellschafts- und geisteswissenschaftlichen Fakultäten der Ostfalia. Das ZEGI baut Kooperationen mit Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen, mit der Wirtschaft sowie mit Institutionen und Netzwerken in der Region auf, um die Thematik Soziale Innovation zu stärken.
- Prof. Dr. Jana Kühl ist Mitglied im Beirat Radverkehr des BMDV sowie Mitglied im Beirat des AGFK Niedersachsen/Bremen. Sie ist eingebunden in den Runden Tisches Radverkehr des Landes Niedersachsen sowie der Stadt Salzgitter. Im Wissenschaftsbereich beteiligt sich Prof. Kühl an wissenschaftlichen Arbeitskreisen und Fachveranstaltungen mit Schwerpunkt in den Disziplinen Geographie und Raumplanung.
- Die Stiftungsprofessur für Radverkehrsmanagement kooperiert in Forschung und Lehre mit verschiedenen Gebietskörperschaften wie u. a. auf kommunaler Ebene aktuell mit den Städten Salzgitter, Wolfsburg und Gifhorn. Ebenso werden Kooperationen mit dem Regionalverband Großraum Braunschweig aufgebaut.
- Gemeinsam mit den weiteren Stiftungsprofessuren Radverkehr organisiert die Ostfalia Hochschule regelmäßige Fachveranstaltungen. Über Aktivitäten und Events können Sie sich über den Instagram-Kanal radverkehr_erfahren auf dem Laufenden halten.
News
- Weitere News unter www.ostfalia.de/cms/de/ifvm/radverkehrsmanagement/
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Gemeinsam mit den weiteren Stiftungsprofessuren Radverkehr organisiert die Ostalia regelmäßige Fachveranstaltungen. Über Aktivitäten und Events informiert auch der Instagram-Kanal radverkehr_erfahren.
Kontakt
Prof. Kühl sowie Zentrale Studienberatung (ZSB) (Besucheradresse)
Am Exer 45
38302 Wolfenbüttel
Telefon: +49 (0)5331 939 15200
E-Mail: zsb@ostfalia.de
Links
Ostfalia Hoschule Studienangebot
Die Seite des Teams RVM (Radverkehrsmanagement)