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Medienlage vom 21.4.2022

Bundesminister Volker Wissing übernimmt in diesem Jahr die Schirmherrschaft für die Fahrradmesse Eurobike. In Bremen gab es einen Ansturm auf die Förderung für Lastenräder und Anhänger. Zudem ist die EU-Richtlinie zur Mehrwertsteuersenkung für Fahrräder heute ein Thema.

Zuletzt aktualisiert 21.4.2022

Politik & Verwaltung

Der Weser-Kurier Bremen berichtet in seiner Printausgabe von einem „Ansturm auf Förderung für Lastenräder und Anhänger“ (Titel). Am gestrigen Mittwoch hätten die Bremerinnen und Bremer ab 12 Uhr bei der Verkehrsbehörde Zuschüsse für den Kauf eines Lastenrads oder eines Fahrradanhängers beantragen können. Innerhalb von zwei Stunden seien mehr als 1.300 Anträge eingegangen. Laut einer Behördensprecherin dürfte damit die Fördersumme von insgesamt 500.000 Euro bereits ausgeschöpft worden sein. Bremen vergebe für Lastenräder einen Zuschuss von bis zu 50 Prozent, maximal 1.250 Euro pro Rad, erläutert die Zeitung. Die Bremer FDP habe das Programm scharf kritisiert. Auch andere Städte hätten ähnliche Erfahrungen mit Lastenrad-Förderprogrammen gemacht, führt die Zeitung aus. In Hamburg beispielsweise sei zuletzt ein Fördertopf von 700.000 Euro nach einer halben Stunde ausgeschöpft gewesen. Das Bremer Regionalmagazin buten un binnen greift das Thema auf und beschäftigt sich mit Fragen rund um Lastenräder und Fahrräder mit Anhängern.

Laut den Kieler Nachrichten streiten CDU und Rot-Grün in Kiel darüber, ob Radfahrende Täter oder Opfer von Verkehrsunsicherheit in Kiel seien.

Infrastruktur

Der Präsident der Handwerkskammer in Leipzig, Matthias Forßbohm, erklärt die Fahrradspur auf dem Leipziger Ring in einem Beitrag der Bild-Zeitung für gescheitert. Die Spur sorge für Staus und Verkehrschaos, so Forßbohm. Besonders das Handwerk werde geschädigt, da der Transport von Materialien erschwert und Kundentermine verspätet wahrgenommen würden.

Der Verkehrsplaner Stefan Lehmkühler übt im Gespräch mit nd-aktuell Kritik an den Umbauplänen für die Berliner Torstraße. Der Mobilitätsverwaltung wirft er „schwerwiegende Planungsfehler“ vor. Etwa sei eine behinderungsfreie Fahrt von Einsatzfahrzeugen nicht bedacht worden.

Anfang Mai würden die nächsten Arbeiten zur schrittweisen Verkehrsberuhigung des Bonner Rheinufers erfolgen, kündigt der Bonner General-Anzeiger (Printausgabe) an. Das Tiefbauamt der Stadt beginne nach Angaben der Verwaltung ab dem 2. Mai im nördlichen Bereich mit den Markierungs- und Beschilderungsarbeiten für die Fahrradstraße.

Digitales & Innovation

Um den Abstand von vorbeifahrenden Autos zu messen, nutzen Radfahrende in Mönchengladbach nun den sogenannten „Open Bike Sensor“. Der Abstandsmesser sei durch zwei junge Stuttgarter Ingenieure entwickelt worden und funktioniere durch Ultraschallsensoren, schreibt der WDR. Beim Überholen eines Fahrrads durch ein Auto sei ein gesetzlicher Mindestabstand von 1,5 Metern vorgeschrieben, doch dieser werde oft nicht eingehalten. Zweck der neuen Technik sei nicht, einzelne Autofahrende zu beschuldigen. Vielmehr gehe es darum, gefährliche Straßen zu identifizieren, um diese künftig verbessern zu können.

Die Welt widmet der Mikro-Mobilität einen Beitrag. Darunter seien umweltschonende und smarte Verkehrsmittel wie Pedelecs und Lastenräder zu verstehen. Der Artikel macht auch auf die am 19. Mai in Hannover stattfindende „Micromobility Expo“ aufmerksam.

Bürgerinnen & Bürger

In Düsseldorf seien im März 30 Prozent mehr Radfahrende im Vergleich zum Vorjahresmonat unterwegs gewesen, berichtet die Rheinische Post in ihrer Printausgabe auf Basis einer Mitteilung der Stadt.

Radfahrende sowie Fahrradverbände kritisierten laut dem SWR die Kampagne „Rad nimmt Rücksicht“ der Stadt Stuttgart. Sie sähen sich dadurch pauschal angeprangert, kritisierte beispielweise der Fahrradverband Naturfreunde Radgruppe Stuttgart. Aus der Stadtverwaltung heiße es, es gebe zunehmend Beschwerden von Fußgängerinnen und Fußgängern über rücksichtsloses Verhalten von Radfahrenden, erläutert der SWR. Die Naturfreunde Radgruppe Stuttgart sehe eine Lösung in einem getrennten Fuß- und Radverkehr.

Die Fachzeitschrift Nahverkehrspraxis informiert über die gemeinsame Aktion des ADFC und der AOK „Mit dem Rad zur Arbeit“, die am 1. Mai starte. Die Stadtradeln-Kampagne ist weiterhin Thema in zahlreichen Lokalmedien.

Wirtschaft & Fahrradindustrie

Laut Sazbike hat Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr, die Schirmherrschaft für die diesjährige Eurobike übernommen und seinen Besuch in Frankfurt bereits fest zugesagt. Am ersten Messetag am 13. Juli halte der Minister im Rahmen der Eurobike Convention am Nachmittag eine Keynote-Rede. Es sei der erste Besuch eines Bundesverkehrsministers auf der Eurobike, hält das Magazin fest. Neben Wissing und Hessens Verkehrsminister Tarek Al-Wazir werde weitere politische Prominenz erwartet. Das Magazin soq.de resümiert, dass die Fahrradmesse in diesem Jahr „politischer denn je“ sei.

Internationales

Sazbike berichtet über die am 5. April veröffentlichte Mehrwertsteuerrichtlinie der Europäischen Union. Diese ermögliche den Mitgliedsstaaten eine Senkung der Mehrwertsteuer für Verkauf, Vermietung und Reparatur von Fahrrädern zum Zweck des Klimaschutzes. Während Portugal, Spanien und Frankreich eine Umsetzung planten, habe Belgien eine geplante Senkung bereits wieder zurückgenommen.

Der spanische Fahrradmarkt ist das zweite Jahr in Folge zweistellig gewachsen und hat ein Rekordniveau erreicht. Nach Angaben des spanischen Fahrradindustrieverbands AMBE lag der Umsatz der Branche 2021 bei knapp 2,9 Milliarden Euro, was einem Plus von 10,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dies berichten unter anderem Cycling Industry News und Forbes.

In einem Gastbeitrag in der Berliner Zeitung (Printausgabe) erklärt Roland Stimpel, Sprecher des Fachverbands Fußverkehr Deutschland (FUSS), warum die Fahrradstadt Amsterdam aus seiner Sicht für Berlin kein Vorbild sein sollte.