Medienlage vom 3.5.2022
Zuletzt aktualisiert 3.5.2022
Politik & Verwaltung
Im Interview mit der WAZ spricht ADAC-Präsident Christian Reinicke über steigende Treibstoffpreise, das Entlastungspaket der Bundesregierung und das Interesse des ADAC an Fahrrädern. Der Aufruf zu mehr Fahrten mit dem Fahrrad zeige, dass der Automobilclub zunehmend als Mobilitätsdienstleister über alle Verkehrsträger verstanden werden wolle, schreibt die Zeitung in der Einleitung des Interviews. Das 9-Euro-Ticket für den ÖPNV sei „eine super Sache“, meint Reinicke. Der ADAC verstehe sich „als Mobilitätsclub“, und für viele Kurzstrecken ergebe „die Autofahrt keinen Sinn“, bestätigt er.
Der Kommunalverbund Niedersachen/Bremen, dem 28 Kommunen angehören, fordere in einem Positionspapier eine einfachere und schnellere Realisierung von Radwegen, heißt es im Weser Report. „Die Förderstruktur ist sehr umständlich und so ist die Planung von Radwegen eine zeitintensive Angelegenheit“, wird die Vorsitzende Suse Laue zitiert.
Die Stadt Düsseldorf erwäge nun auch eine Obergrenze für die Anzahl von Elektro-Leihfahrrädern, nachdem die Stadt bereits eine solche Grenze für E-Scooter angekündigt hatte, erläutert die Rheinische Post in ihrer Printausgabe. Die Stadt blicke aber offenbar wohlwollender auf die E-Bikes als auf die E-Scooter, denn Beschwerden zu Leihrädern lägen laut einem Sprecher nicht vor, erläutert die Zeitung.
Der Merkur widmet sich dem geplanten Aufbau von Mobilitätsstationen in Puchheim.
Infrastruktur
Laut Tagesspiegel und Berliner Zeitung hat die Berliner Verkehrsverwaltung eine eher positive Bilanz des Verkehrsversuchs an der Berliner Friedrichstraße gezogen. Die Anzahl der Passantinnen und Passanten in dem für den Autoverkehr gesperrten Teilbereich habe sich während der Sommermonate 2021 im Vergleich zu der Zeit vor Beginn des Versuchs im August 2020 um rund 50 bis 60 Prozent erhöht. Die Zahl der Radfahrenden auf dem Abschnitt habe um 35 Prozent zugenommen. Die Senatsverwaltung sei aber auch selbstkritisch gewesen und habe ein neues Verkehrskonzept für den Bereich vorgelegt, erläutert der Tagesspiegel. Die Welt verurteilt die Maßnahmen in einem Kommentar als „Zerstörung der Friedrichstraße“.
Der Bund fördere den Bau eines Radwegs zwischen Halberstadt und dem Ortsteil Sargstedt im Landkreis Harz mit rund 1,25 Millionen Euro, berichtet die Zeit. Baustart solle spätestens 2023 sein.
Die Heilbronner Stimme betont die besondere Rolle, die der Kocher-Jagst-Radweg für die Kommunen und das Mobilitätsverhalten der Menschen in der Region spiele.
Bürgerinnen & Bürger
Viele Autofahrende steigen derzeit wegen der hohen Treibstoffkosten für bestimmte Wege öfter aufs Fahrrad um. Dies sei das Ergebnis einer gestern veröffentlichten Umfrage des ADAC unter rund 1.000 Autofahrenden, schreibt Business Panorama. 49 Prozent der Befragten hätten angegeben, zuletzt häufiger auf Fahrten mit dem Auto verzichtet zu haben, um Energie und Geld zu sparen. 10 Prozent nutzten das Fahrrad nun "viel häufiger", 18 Prozent "etwas häufiger". Sazbike titelt „Fahrrad ist Autoersatz Nummer eins“.
Der Radentscheid Bochum reicht nach Angaben des Portals bo-alternativ.de Klage gegen die Stadt Bochum ein, die ein Bürgerbegehren für den Ausbau des Radverkehrs vergangenen Monat für unzulässig erklärt hatte.
Wirtschaft & Fahrradindustrie
Die Deutsche Bahn habe die Tarife für ihren Leihraddienst „Call a Bike“ für Neukundinnen und -kunden erhöht, schreibt die Zeit. Demnach zahlen Nutzerinnen und Nutzer einen Euro pro Viertelstunde statt wie zuvor pro halbe Stunde.
Die Süddeutsche Zeitung beleuchtet die Arbeit von Fahrrad-Werkstätten in München. Diese seien aufgrund des Ansturms zu Beginn der Saison häufig überlastet.