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Medienlage vom 19.5.2022

Mehrere Medien widmen sich dem Konfliktpotenzial zwischen Auto- und Radfahrenden. Darüber spricht auch Christian Rudolph, Leiter der Professur Radverkehr an der TH Wildau in Brandenburg, im Interview.

Zuletzt aktualisiert 19.5.2022

Politik & Verwaltung

Die Welt beschreibt die Konfliktfelder zwischen Auto- und Radfahrenden und spricht von einer „unendlichen Aggressionsspirale“. Die Lösung sähe die Verkehrsforschung in einer räumlichen Trennung von Rad- und Autoverkehr. Laut dem NRVP 3.0 „sollen Kommunen den Platz nach Willen des Bundes auch durch Umwandlung von Kfz-Stellplätzen gewinnen“, schreibt die Zeitung. Dass vielen Autofahrenden grundsätzlich bewusst sei, dass die vor Jahrzehnten autofreundlich geplanten deutschen Städte zukunftsfähig gemacht werden müssen, gehe auch aus dem „Fahrrad-Monitor“ des BMDV hervor.

Die Passauer Neue Presse hat Christian Rudolph, Leiter der vom BMDV unterstützten Stiftungsprofessur Radverkehr in intermodalen Verkehrsnetzen an der TH Wildau, drei Fragen zum Konfliktpotenzial zwischen Auto- und Radfahrenden gestellt. „Wünschenswert wäre, dass wir den Rückenwind des (E-)Fahrradbooms nutzen, um mit guten und sicheren Radverkehrsangeboten ein attraktives Alternativangebot zur Kfz-Nutzung anzubieten“, hält Rudolph fest. Hinsichtlich der Sicherheit sei eine physische Trennung der Verkehrsarten Rad- und Kfz-Verkehr vorzuziehen. Er begrüße zudem „sehr die Forderung nach einer Regelgeschwindigkeit von maximal 30 km/h innerorts“, betont Rudolph. Erste Erfahrungen in Brüssel zeigten, dass die Anzahl der Unfälle sinke und der Verkehr dabei sogar flüssiger rolle als vorher.

Der Leipziger Zeitung zufolge fehlt es Sachsen an Planerinnern und Planern für die Radverkehrsförderung. „Sachsens Zahlen zum Radwege-Bau sind noch mieser als befürchtet“, schreibt die Zeitung in der Überschrift und lässt den mobilitätspolitischen Sprecher der Linksfraktion im Sächsischen Landtag, Marco Böhme, zu Wort kommen, der mehr Planungspersonal fordert.

Nach Angaben der Süddeutschen Zeitung üben Klimaschutzgruppen „heftige Kritik an der politischen Kehrtwende" beim Bau eines Tunnels durch Hasenbergl, eines Stadtteils im Norden Münchens. Die Gruppen sprächen von „Koalitionsbruch“ und einer „BMW-Autobahn“. Greenpeace forderte der Zeitung zufolge „dringend gute Mobilitätsalternativen wie Radschnellverbindungen“ für die bis zu 15.000 Menschen, die künftig rund um das geplante Forschungszentrum von BMW arbeiten sollen. Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter habe das Tunnel-Projekt verteidigt.

Die Zeit (Printausgabe) macht darauf aufmerksam, dass auf der Nordseeinsel Helgoland nur Kinder Rad fahren dürfen, und das „so richtig auch bloß“ zwischen Oktober und April. Autofahren sei in dieser Zeit allerdings auch verboten. Der Hauptgrund seien die Touristenmengen, die die Straßen schnell engmachten.

Infrastruktur

Dem Saarländischen Rundfunk zufolge fällt die Bilanz der Fahrradzone im Saarbrücker Nauwieser Viertel „eher nüchtern aus“. Im Februar habe das Projekt noch den dritten Platz beim Deutschen Fahrradpreis 2022 erhalten, doch sähen der ADFC und die Stadtratsopposition Verbesserungsbedarf. Hauptkritikpunkt sei der Durchgangsverkehr, führt der SR aus. Dieser müsse reduziert oder ganz verhindert werden, heiße es von Seiten der SPD. Nach Einschätzung des ADFC könne dies durch den Einsatz modaler Filter geschehen.

Bürgerinnen & Bürger

Im Rahmen der Diskussion um die Einführung des Neun-Euro-Tickets gibt die Sächsische Zeitung (Printausgabe) einen Überblick über die Regelungen zur Mitnahme von Fahrrädern im ÖPNV. Die Zeitung gibt zudem Tipps zu Reservierungen und geht auf die unterschiedlichen Regelungen bei der Deutschen Bahn und Wettbewerbern ein.

Internationales

Nach Angaben des Stern nutzt die ukrainische Armee mit Waffen ausgestattete E-Bikes. Diese könnten eine Geschwindigkeit von bis zu 80 km/h erreichen, hätten eine Reichweite von bis zu 300 km und würden vor allem für mobile Angriffe gegen Panzer eingesetzt.