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Medienlage vom 7.6.2022

Insbesondere die regionale Berichterstattung der letzten Feiertage nahm den „Welttag des Fahrrads“ als Aufhänger für verschiedene Berichterstattungen über Aktionen sowie die Verkehrswende und fahrradunfreundliche Regionen in Deutschland auf. Ebenso stand das 9-Euro-Ticket wiederrum im Fokus: Neben dem langen Pfingstwochenende mit einem sowieso schon erhöhtem Reiseaufkommen kam für dem Nahverkehr noch die Herausforderung hinzu, steigende Fahrgästezahlen durch das vergünstigte Ticket zu bewältigen.

Zuletzt aktualisiert 7.6.2022

Politik & Verwaltung

Am 16. Juni startet ein neues Volksbegehren mit einer Unterschriftenaktion für „mehr Radwege, bessere Bedingungen für Radler, eine offensive Förderung des Radverkehrs“, berichtet u.a. die Süddeutsche Zeitung. Die Bürgerinnen und Bürger Fürstenfeldbrücks wünschen sich mehr Engagement für den lokalen Radverkehr. Unterstützung für die Aktion käme durch die Kreis-Grünen und den Kreisverband Fürstenfeldbruck-Starnberg des Verkehrsclubs Deutschland (VCD).

Die Stadt Konstanz freut sich über den Titel „fahrradfreundliche Kommune“, verliehen durch das Land Baden-Württemberg. Der SWR erklärt, dass der hohe Anteil von Fahrrädern im Stadtverkehr und die Selbstverständlichkeit, mit der das Rad in allen Altersgruppen genutzt werde, ausschlaggebend für die Nominierung gewesen sei.

Während im Süden Deutschlands auf eine fahrradfreundliche Zukunft gehofft wird, zieht die Hannoversche Allgemeine Zeitung ein ernüchterndes Fazit für Bielefeld. Dort sei die Verkehrswende gescheitert; das Auto habe gesiegt, titelt das Blatt. Ein Modellversuch mit u.a. gesperrten Straßen für den Autoverkehr in der Innenstadt sei ausgelaufen. In Bielefeld fehlen - so die Zeitung - etwa Stellplätze für Fahrräder, und auch ein geplantes Fahrradparkhaus sei bis heute nicht fertiggestellt worden.

Infrastruktur

Der Spiegel berichtet in seiner Printausgabe Nr. 23 vom "Hype ums Rad. Fahrräder erhöhen die Lebensqualität in Städten. Dem Klimaschutz aber helfen sie kaum." In vielen deutschen Städten forderten Bürgerinnen und Bürger mehr Raum für das Rad. Einen Beitrag für eine positive Klimabilanz könne aber nur im Verkehrsmix gelingen.

In NRW hielten viele Verkehrsteilnehmenden das Fahrrad für eine gefährliche Alternative. Für Axel Fell, Vorsitzender des ADFC NRW liege das vor allem an der unzureichenden Infrastruktur. Im WDR-Interview plädiert er jedoch dafür, die Gefahren des Radelns nicht zu überbewerten. Die Vorzüge des Fahrradfahrens würden überwiegen. Der Chef des ADFC Halle spricht in der Mitteldeutschen Zeitung sogar von „Mut“, wenn er ans Radfahren in seiner Stadt denkt. Zum Weltfahrradtag fand eine Demo mit rund 2.000 Teilnehmenden statt.

Die Badische Zeitung berichtet über eine geplante Neuverteilung des Verkehrsraumes im städtischen Straßenverkehr. Radweg, Radfahrstreifen, Fahrradschutzstreifen und Fahrradstraße müssten neu gedacht werden. Radfahrer bekämen in aktuellen Planungen immer mehr Raum, wie z.B. in Freiburg durch mehr Radfahrstreifen.

Neben der Tagesschau berichteten mehrere Medien über die Nutzung des Bahnverkehrs über das lange Pfingstwochenende. Nach Einschätzung des Bahn-Betriebsrats hat das Pfingstwochenende, das sowieso verstärkt für Kurzreisen genutzt wird, zusätzlich mit dem neuen 9-Euro-Ticket zu Problemen und einer hohen Belastung der Mitarbeiter geführt. Es habe deutlich mehr Störungen als gewöhnlich gegeben.

Bürgerinnen & Bürger

Der 3. Juni ist Weltfahrradtag, der auch in Deutschland in vielen Städten und Gemeinden mit einem vielseitigem Programm, aber auch politischen Forderungen letzten Freitag begangen wurde. So auch in Stuttgart, wo etwa der ADFC und die Polizei Bürgerinnen und Bürger zum Thema Verkehrssicherheit schulten, wie die Stuttgarter Nachrichten berichteten.

Um zu erfahren, wer die 100-Schlösser-Route im Münsterland nutzt, führte der betreuende Verein Münsterland eine Vor-Ort-Umfrage bei Radfahrenden durch, erläutern die Westfälischen Nachrichten in ihrer Printausgabe. Ziel sei es festzustellen, welche Maßnahmen hinsichtlich Infrastruktur und Marketing nötig seien.