Medienlage vom 9.6.2022
Zuletzt aktualisiert 9.6.2022
Politik & Verwaltung
Seit März 2022 werden in Hessen Radfahrer an bestimmten Stellen gezählt. Dabei seien 146 von den 270 geplanten Zählstellen für den Radverkehr eingerichtet worden, berichtet Die Welt. Einer Sprecherin des Verkehrsministeriums in Wiesbaden zufolge wurden von März 2022 bis zum 8. Juni über 3 Millionen Fahrräder an den Stellen gezählt. Dies entspräche einem täglichen Durchschnitt von etwa 441 Radfahrenden je Zählstelle; mit den meisten Fahrrädern an einer Zählstelle am Main in Offenbach.
In Hamburg wolle die Linke Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit einführen, erläutert die taz. Eine rechtliche Grundlage fehle allerdings noch. Damit könne Hamburg Teil der im vorherigen Jahr gegründeten Initiative „Lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeiten“ werden. Verkehrssicherheit sei ein zentraler Aspekt in der Debatte um Tempo 30. Mit dem Antrag entspreche die Linke den Forderungen eines Positionspapiers des ADFC. Christian Hieff vom ADAC Hamburg glaube jedoch nicht, dass eine Reduktion der Geschwindigkeit zu weniger Verkehrstoten führe. Auch die Lebensqualität würde nicht unbedingt verbessert; im Gegenteil könnte die Feinstaubbelastung steigen.
Ein weiteres fahrradfreundliches Projekt in Hamburg hat unerwünschte Nebeneffekte. Für den Ausbau der Veloroute am Ostufer der Hamburger Außenalster müssen 86 Bäume gefällt werden, wie RTL auf Grundlage einer Meldung der dpa berichtet. Zum Ausgleich sollten 72 sogenannte Klimabäume gepflanzt werden.
Der Oberbürgermeister von Hannover, Belit Onay, will den Verkehr in der Landeshauptstadt neu erfinden und auf Vorfahrt für Fahrräder setzen, berichtet der Weser-Kurier Bremen in seiner Printausgabe. Bereits zwischen 2002 und 2017 sei der Anteil des Radverkehrs laut Verkehrsplaner in Hannover, Tim Gerstenberger, von 13 auf 19 Prozent gewachsen. Zukünftig soll der Anteil bis auf 40 Prozent steigen, sagt Onay. Um das Ziel zu erreichen, solle die Infrastruktur angepasst werden, u.a. durch ein Netz von Velorouten, das ausgehend vom City-Rad-Ring in der Innenstadt in alle Stadtbezirke führe.
Infrastruktur
Wuppertal wolle sich an der Machbarkeitsstudie für einen Radschnellweg nach Hagen beteiligen, informiert Radio Wuppertal. Die Städte Wuppertal, Hagen und der Ennepe-Ruhr-Kreis hoffen, dass der Landesbetrieb Straßen NRW den Radweg umsetzen und weitgehend finanzieren wird.
Bürgerinnen & Bürger
Laut meinKA werde die Fahrraddemo für Kinder „Kidical Mass“ nun monatlich jeden zweiten Sonntag in Karlsruhe stattfinden. Mit der regelmäßigen Veranstaltung solle auf mehr Sicherheit für Kinder und Jugendliche im Straßenverkehr aufmerksam gemacht werden, kündigte der ADFC als Veranstalter an.
Für die Unterstützung des Bündnisses „Radentscheid Bayern“ werben der Starnberger ADFC und VCD (Verkehrsclub Deutschland), berichtet der Münchner Merkur. Die Initiative sammle Unterschriften für ein Volksbegehren, dass den Ausbau fahrradfreundlicher Infrastruktur vorantreiben solle. Ziel der Initiatoren sei „ein Radgesetz für Bayern, das die Staatsregierung und Kommunen verpflichtet, umweltfreundliche Mobilität praktisch umzusetzen.“
Internationales
International wirft die stetig wachsende Beliebtheit von E-Bikes Fragen nach weiteren Maßnahmen auf. So beschäftigt sich der Yakima Herald mit der Debatte darüber, ob und unter welchen Umständen E-Bikes auf Wanderwegen erlaubt sein sollten. Befürchtet werde ein Sicherheitsrisiko sowie Umweltschäden. Letztendlich komme es auf die Art des E-Bikes an. Wie die Gesetzgebung in den USA dies in Zukunft regeln werde, bleibe ungewiss.