Medienlage vom 13.6.2022
Zuletzt aktualisiert 13.6.2022
Politik & Verwaltung
Die bayerische Polizei bekommt eine hauptamtliche Fahrradstaffel, wie u.a. der Bayerischen Rundfunk berichtet. Die erste Fahrradstaffel sei durch den bayerischen Innenminister Joachim Herrmann und Münchens Polizeipräsident Thomas Hampel in München vorgestellt worden. Neben Verkehrskontrollen sollen die neuen Staffeln mit dann 15 Polizistinnen und Polizisten auch bei Fahndungen, der Suche nach Vermissten oder bei Ruhestörungen zum Einsatz kommen. Ziel solle es laut Herrmann sein, die Verkehrssicherheit des Fahrradverkehrs zu stärken und der hohen Anzahl von Fahrradunfällen entgegenzuwirken.
Um einen 150 Meter langen Radweg durch eine Unterführung in Hannover streiten sich die Stadt und das Land Niedersachsen seit mittlerweile einem Jahr, berichtet die taz. Der niedersächsische Verkehrsminister Bernd Althusmann habe die Umwandlung eines Pop-Up-Radwegs in einen regulären Radweg in Hannover verhindert, kritisiert die Zeitung. Zuvor sei die provisorische Radspur durch Ministerpräsident Belit Onay (Grüne) eingeführt worden, um eine Verkehrswende herbeizuführen. Ein Gutachten habe eine Gefährdung von Zu-Fuß-Gehenden und Radfahrenden an der entsprechenden Stelle belegt.
Die Stadt Bad Tölz möchte sich zukünftig mehr als „Radler-Stadt“ positionieren. Der Radverkehrsanteil solle bis 2027 auf rund 20 Prozent erhöht werden, so der Merkur. Zusätzlich plane die Stadt sich einem Zertifizierungsprozess zu unterziehen, um die Auszeichnung „fahrradfreundliche Kommune in Bayern“ durch das bayrische Verkehrsministerium zu erhalten. Ein neue Stelle zur Radverkehrsbeauftragten bzw. -beauftragten soll den Prozess begleiten.
In Krefeld starte am 18. Juni ein Pilotprojekt mit einem bewachten Parkplatz für Fahrräder in der City, beschreibt die Rheinische Post die Umsetzung. Unter dem Motto „Radeln, parken, erleben“ konnte das Projekt kurzfristig mit der Unterstützung von Partnern wie dem ADFC sowie der Radstation Krefeld umgesetzt werden.
Der Kölner Stadt-Anzeiger beschäftigt sich in seiner Printausgabe mit der Debatte um den Kölner „Fahrradgürtel“. Demnach wolle die Verwaltung einen barrierefreien ÖPNV sowie eine Infrastruktur einrichten, die mehr auf Radfahrende und Zu-Fuß-Gehende ausgerichtet ist. Der ADAC sowie die IHK Köln zeigen sich unzufrieden mit den Vorhaben. Für den Wirtschaftsverkehr sei der Gürtel unabdingbar, gäbe der Hauptgeschäftsführer der IHK, Uwe Vetterlein, zu bedenken. Roman Suthold, Mobilitätsexperte des ADAC Nordrhein, fordert „Augenmaß“. Der Gürtel sei wichtig für die Erreichbarkeit aller Stadtteile, es müsse zudem darauf geachtet werden, dass sich der Durchgangsverkehr nicht in die Wohngebiete verlagere.
Infrastruktur
Im Rahmen der re:publica erklären Stadtökonom Felix Hartenstein und Publizistin Friederike Meyer im Interview mit dem rbb, wie sich Berlin und Brandenburg in den Pandemiejahren verändert hätten. Die Pandemiejahre können als Chance genutzt werden. So werde die Entwicklung hin zu mehr Pop-Up-Radwegen im Gespräch unterstrichen. Nach Einschätzung von Hartenstein und Meyer werde Berlin in Zukunft weniger attraktiv für den Autoverkehr. Bei der Mobilitätswende könne man sich etwa an den Niederlanden orientieren.
Bürgerinnen & Bürger
Zahlreiche Medien berichten von der Sternfahrt in Berlin. Bei der vom ADFC organisierten Fahrraddemonstration seien letzten Sonntag mindestens 25.000 Menschen mitgeradelt. So viele, dass sich ein Stau bildete, schreibt etwa der Tagesspiegel. Unter anderem seien Radfahrende auf den Autobahnen A100 und A114 unterwegs gewesen, um für die schnelle Umsetzung der Verkehrswende und bessere Bedingungen fürs Radfahren zu demonstrieren, erläutert die Berliner Zeitung.
Internationales
Einer Initiative Belgiens folgend hätten sechs EU-Länder die „European Bicycle Declaration“ unterzeichnet. Das habe der Belgische Verkehrsminister Georges Gilkinet bei einer Online-Veranstaltung der European Cyclists’ Federation (ECF) am Weltfahrradtag, dem 3. Juni, bekannt gegeben. Die Erklärung fordere die Europäische Kommission dazu auf, im Rahmen der EU-Ebene Strategien zugunsten des Radverkehrs zu entwickeln und umzusetzen.