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Medienlage vom 20.6.2022

Am Wochenende fand bundesweit die jährliche Protest-Aktion „Mobil ohne Auto“ statt. Weiterhin wird in den regionalen Medien über Radinfrastruktur und Sicherheit für den Radverkehr diskutiert. Außerdem blickt Sazbike auf die Velo-City in Ljubljana zurück und zieht ein positives Fazit. Den Staffelstab zur Ausrichtung des Fahrrad-Kongresses 2023 erhält Leipzig.

Zuletzt aktualisiert 20.6.2022

Politik & Verwaltung

„Braunschweig will „die“ Fahrradstadt Norddeutschlands werden.“, so titelte die Braunschweiger Zeitung. In der Stadt wurde jüngst ein Zwischenstand der Umsetzung des Maßnahmenkatalogs „Radverkehr in Braunschweig“ präsentiert, berichtet die Zeitung. Ein nachhaltiger Ausbau der Radinfrastruktur werde dauern, so der Oberbürgermeister Thorsten Kornblum; er wolle nicht „in Aktivismus verfallen“. Als eine der ersten Maßnahmen sollen Fahrradstreifen an Gefahrenpunkten rot eingefärbt werden. Bis zum Jahr 2030 plane man die Umsetzung von insgesamt 42 Maßnahmen.

Der Kölner Stadt-Anzeiger widmet sich einer Debatte um Fahrradwege in Köln-Kalk. Dort würden immer wieder durchgezogene Markierungen von Bussen der KVB überfahren, was eine Gefahr für Radfahrende darstelle. Dies zeigte u.a. ein Video, das auf Twitter hochgeladen worden sei. Ascan Egerer, Mobilitäts-Dezernent der Stadt ließ verlauten, die Verwaltung sei im Gespräch mit den Kölner-Verkehrs-Betrieben (KVB).

Der Tagespiegel berichtete in seiner Printausgabe, in einem Interview mit Mobilitätssenatorin Bettina Jarasch (Grüne), über die hohe Akzeptanz des 9-Euro-Tickets in Berlin und Umgebung und stark frequentierten Strecken an die Ostsee, insbesondere über die Feiertage. Das 9-Euro- Ticket käme im Gegensatz zum Tankrabatt direkt bei den Menschen an. Langfristig fordere sie den „Ausbau des ÖPNV: dichtere Takte, Qualität, Pünktlichkeit.“ Des Weiteren wird im Interview mit Jarasch näher auf ein Beschleunigungsprogramm für neue Radwege eingegangen, das im Zuge eines 100-Tage Programms aufgesetzt wurde.

Infrastruktur

Die Architektur-Professorin Tatjana Schneider beantwortet dem Magazin Standort38 Fragen rund um Mobilität, Stadtplanung und wie ein Mobilitätswandel definiert werden könne. Da Braunschweig eine historisch bedingte, autofreundliche Stadt sei, müssen Straßenflächen neu aufgeteilt werden, so Schneider. Etwa Ampelschaltungen könnten mehr auf den Radverkehr ausgerichtet werden. Wichtig sei es, dass Radfahrende und Zu-Fuß-Gehende sich im Straßenverkehr wohl und sicher fühlten.

Bürgerinnen & Bürger

Am Wochenende fand der jährliche bundesweite Protest „Mobil ohne Auto“ statt, erläutert Die Welt. Der Aktionstag findet immer am dritten Sonntag im Juni statt. Mehrere Medien, unter anderen die Süddeutsche Zeitung, greifen eine dpa-Meldung über die Aktion in Berlin auf. Dort sei konkret gegen den Weiterbau der Stadtautobahn A100 demonstriert worden. Die Schwerpunkte des Protestwochenendes lägen in Hamburg, Berlin und Baden-Württemberg.

Laut BW24 habe die Initiative Cycleride den Stuttgarter Flughafentunnel für einen Negativpreis nominiert, da Radfahrende diesen nur in Schrittgeschwindigkeit auf einem schmalen Gehweg durchfahren dürften. Der ADFC kritisiere zahlreiche Radstrecken in Stuttgart, die Beschwerden stießen bei der Verwaltung jedoch meist auf taube Ohren.

Internationales

Sazbike zieht nach der Velo-City in Ljubljana eine positives Bilanz. Über 350 Referenten und Referentinnen diskutierten in 60 Sessions vor und mit rund 1.300 Teilnehmenden über die Zukunft des Radverkehrs, so die Zeitschrift. Die Autorin lobt das Programm als vielseitig. Auch die Radinfrastruktur in der Stadt habe sich in den letzten Jahren gut entwickelt. Im nächsten Jahr werde der Kongress in Leipzig vom 9. bis 12. Mai ausgerichtet, titelt die Leipziger Zeitung.