Navigation und Service

Medienlage vom 4.7.2022

Die Stadt Essen hat ein neues Förderprogramm für Fahrradstellplätze aufgelegt. Daneben steht die Fahrradinfrastruktur in Berlin im Fokus. Zudem gibt es Berichte zum Markt für Leih-Lastenräder und den fahrradgestützten Wirtschaftsverkehr.

Zuletzt aktualisiert 4.7.2022

Politik & Verwaltung

Die taz hat die Koalitionsverträge von NRW und Schleswig-Holstein analysiert und titelt „Warme Worte“. Der Koalitionsvertrag in Schleswig-Holstein enthalte ein „Bekenntnis zum Auto“. In NRW flösse künftig nicht weniger Geld in Radwege als in Landesstraßen. 1.000 Kilometer neue Radwege sollen demnach bis 2027 entstehen. Dennoch bleibe der Vertrag bei den grünen Kernthemen „erschreckend schwammig“.

Der WAZ zufolge hat die Stadt Essen ein neues Förderprogramm für Fahrradstellplätze aufgelegt. Eigentümer von Mehrfamilienhäusern mit mindestens drei Wohnungen könnten einen Zuschuss von der Stadt bekommen, wenn sie auf ihren Grundstücken Anlagen schaffen, um Fahrräder abzustellen, erklärt die Zeitung. Bedingung sei, dass die Fahrradstellplätze auf dem Privatgelände entstehen, ein sicheres und geschütztes Abstellen ermöglichen und vom ADFC zertifiziert seien.

In Berlin-Charlottenburg wird über einen geplanten Radschnellweg diskutiert. Nach Angaben der Berliner Woche setzen sich die Grünen dafür ein, dass der „Spreeweg“ weiterhin ein Flanierweg bleibe und nicht zur „Fahrradvorrangroute“ ausgebaut werde. Stattdessen schlagen sie eine alternative Route vor, erläutert die Zeitung. Die Bezirksverordnetenversammlung solle nun nach der Sommerpause darüber entscheiden.

Bei dem Velocity-Radsportevent in Berlin seien mehrere Straßen in Mitte und Friedrichshain gesperrt worden, schreibt der Tagesspiegel in einem Kommentar. Im Wesentlichen habe sich die Berichterstattung zu dem Event auf Streckensperrungen beschränkt, also um die Last, die den Autofahrenden aufgebürdet worden sei. Die sei eine „recht deutsche Perspektive“, meint die Zeitung. Auto sei „die Norm, der Rest eher die Ausnahme, und daher haben Autos Vorfahrt.“

Infrastruktur

Laut der Berliner Woche hat die Berliner Infravelo die Baupläne des Radschnellweges von Wannsee bis City West vorgestellt. Infravelo sei als landeseigenes Unternehmen für die Umsetzung der Radschnellverbindungen zuständig. Die ersten Arbeiten sollen 2026 beginnen.

Die Westfälische Nachrichten macht auf Frequenzzählungen und Befragungen von Radfahrenden entlang der 100-Schlösser-Route durch den Verein Münsterland aufmerksam.

Bürgerinnen & Bürger

Die taz ist in Berlin Rad gefahren und resümiert, dass dies „nicht direkt bedrohlich, aber auch nicht entspannt und gleichberechtigt“ sei. Kein Bundesland habe „größere Ambitionen bei der Förderung des Radverkehrs als Berlin“, beobachtet die Zeitung. Trotzdem würden hier im Schnitt weiter zwei Radfahrende und zu Fuß Gehende pro Monat getötet. Als ein wesentliches Problem sieht die Zeitung die fehlende Rücksicht im Straßenverkehr.

Rheinbach stehe kurz vor einem Bürgerbegehren über die Zukunft des Radwegenetzes in der Stadt, führt die Bonner Rundschau aus.

Wirtschaft & Fahrradindustrie

Business Insider stellt mehrere Anbieter von Leih-Lastenrädern vor. Die Transportrad Initiative Nachhaltiger Kommunen (TINK) berate aktuell 32 Kommunen, die Lastenräder auf die Straße bringen wollten, darunter Hannover oder Dortmund. Die Stadt Köln habe kürzlich erklärt, „Lastenradhauptstadt“ werden zu wollen, und ein zweijähriges Pilotprojekt für ein Verleihsystem angekündigt.

Die B.Z. Berlin stellt den Öko-Micro-Hub am Tempelhofer Damm in Berlin vor. Waren würden dort per Lkw angeliefert und von dort mithilfe von Lastenrädern an Kundinnen und Kunden sowie Geschäfte verteilt. Die Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin begleite das Projekt wissenschaftlich. Diese Form des Transports sei die Zukunft des Wirtschaftsverkehrs, wird Prof. Stephan Seeck von der Hochschule zitiert.

Internationales

Die Süddeutsche Zeitung beleuchtet den Start der Tour de France in Skandinavien und titelt „Eine Nation auf zwei Rädern: Dänemark feiert den Tour-Start“.