Medienlage vom 5.9.2022
Zuletzt aktualisiert 5.9.2022
Politik & Verwaltung
Laut dem Portal Kommunalwirtschaft ist in NRW die neue Richtlinie für das Förderprogramm der Landesregierung für vernetzte Mobilität und Mobilitätsmanagement in Kraft getreten. Gefördert werden unter anderem auch Mobilstationen, bei denen nun zwingend eine Fahrradabstellmöglichkeit integriert sein muss.
Die Badischen Neuesten Nachrichten gehen auf eine Diskussion von Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann mit Bürgerinnen und Bürgern zu einem Radschnellweg zwischen Rastatt und Karlsruhe ein. Hermann wolle eine vom ADFC befürwortete Trassenführung noch einmal prüfen lassen. Es gebe laut Hermann die Herausforderung, geeignete Strecken zu finden, die nicht zu weit ab vom Schuss seien.
Die Wirtschaftswoche stellt „fünf Ideen für eine Mobilitätswende“ (Titel) vor, darunter auch Tempo 30 in Städten und mehr Sicherheit für Radfahrende.
Nach Einschätzung des Wochenblatts Ravensburg lassen sich autofreie Innenstädte „nicht überall durchsetzen“. Für Familien mit Kindern oder Menschen in ländlichen Gegenden mit unzureichender ÖPNV-Anbindung sei ein Alltag ohne Auto schwer vorstellbar. Wichtiger als Verbote seien Anreize.
Die Jülicher Innenstadt wird im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche vom 17.-20. September zur autofreien Zone, notiert die Aachener Zeitung.
Infrastruktur
Nach Einschätzung der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung (HAZ) erschwert die fehlende Fahrradinfrastruktur den Verzicht aufs Auto. Laut dem Dat-Report 2022 der Automobilbranche bestätigten noch immer 79 Prozent der Pkw-Halterinnen und -Halter in Deutschland, dass der eigene Pkw unverzichtbar sei. Nur wenige stiegen vom Auto aufs Rad um. „Es braucht mehr Mut in der Verkehrspolitik“, wird Prof. Dennis Knese vom Lehrstuhl für nachhaltige Mobilität und Radverkehr an der Frankfurt University of Applied Sciences zitiert.
Das Hamburger Wochenblatt berichtet über Pläne für den Bau neuer Fahrradabstellplätze rund um den U-Bahnhof Klosterstern. Nach Angaben von Alstertal Plus bietet zudem die ausgebaute Bike+Ride-Anlage an der Hamburger S-Bahn-Station Poppenbüttel ab sofort insgesamt 664 Fahrradstellplätze.
Xanten baut der Rheinischen Post zufolge sein Park & Ride-Angebot für Fahrräder am Bahnhof aus. Dank einer Förderung des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr seien zehn „Dein Radschloss“-Boxen aufgestellt worden. Die online buchbaren Garagen seien inzwischen in 21 Kommunen verfügbar.
Bürgerinnen & Bürger
Sazbike macht auf das nächste Kidical-Mass-Aktionswochenende am 24. und 25. September in Deutschland und international aufmerksam. Im Vorfeld würden die Unterschriftenlisten zur Petition für ein kinderfreundliches Straßenverkehrsrecht an politisch Verantwortliche überreicht.
Nach Angaben der Bild-Zeitung und anderen Medien haben sich rund 600 Radfahrende an der Gedenkfahrt beteiligt, die das israelischen Generalkonsulat und der ADFC anlässlich des 50. Jahrestags des Olympia-Attentats in München veranstaltet haben.
Wissenschaft & Forschung
Im Interview mit der Taz spricht Martina Lohmeier, Professorin für Mobilitätsmanagement und Radverkehr an der Hochschule RheinMain, über Pop-up-Radwege, gendergerechte Verkehrsplanung und ihre Bewunderung für Kopenhagen. Sie wolle voranbringen, dass Gender- und Flächengerechtigkeit in der Verkehrsplanung mitgedacht würden, erläutert Lohmeier.