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Medienlage vom 12.09.2022

Die Medien berichten über verschiedene Radverkehrsprojekte, die entweder in Planung oder bereits abgeschlossen seien, wie die Erstbeschilderung von rund 4.000 Kilometer Radwege in Baden-Württemberg. In Hessen sei der Schritt zu einem geplanten Volksbegehren nach Angaben der Initiatoren Volksbegehren Verkehrswende Hessen geschafft.

Zuletzt aktualisiert 12.9.2022

Politik & Verwaltung

Der swr.de widmet sich in einem Audio-Beitrag dem Radnetz in Baden-Württemberg. Laut ADFC ist dieses noch weiter ausbaufähig. Es umfasse zwar rund 4.000 Kilometer ("Radnetz-Alltag"). Laut Gudrun Zühlke, Landesvorsitzende des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) Baden-Württemberg, sei allerdings "Quantität nicht gleich Qualität". Sie sehe insbesondere das Problem, dass für den größten Teil des Radnetzes nicht das Land zuständig sei, sondern die Kommunen. Man brauche eine richtige Verkehrswende mit viel weniger motorisiertem Individualverkehr. Verkehrsminister Winfried Hermann hatte den offiziellen Abschluss der Erstbeschilderung des RadNETZ Alltag am 9. September gefeiert. Damit seien 4.000 Kilometer zusammenhängende Alltagsradrouten zwischen den Mittel- und Oberzentren Baden-Württembergs mittlerweile einheitlich ausgeschildert.

Die Leipziger Zeitung berichtet derweil über die Abschaffung des Mobilitätskonzepts (Nachhaltigkeitsszenario) von 2018. So laute der Antrag der CDU-Fraktion im Leipziger Stadtrat. Diese begründe ihren Antrag mit dem dynamischen Einwohnerwachstum der Stadt, das zuletzt deutlich rückläufig wäre. Dabei hätte gerade eine Leipziger Bürgerumfrage im Corona-Jahr 2021 gezeigt, dass die Leipziger den Verkehr als größtes Problem der Stadt betrachten. Aus der Umfrage wäre wohl nicht eindeutig ersichtlich, ob damit der ÖPNV, die Radwegesituation oder die von Autos verstopften Straßen gemeint wären.

In Hessen sei der Schritt zu einem geplanten Volksbegehren nach Angaben der Initiatoren Volksbegehren Verkehrswende Hessen geschafft, titelt Die Welt. Das Mindestquorum sei erreicht. Ziel des Volksbegehrens sei ein Verkehrswendegesetz, mit dem die Mobilität in Hessen bis 2030 klimaneutral und sozial gerecht gestaltet werden soll - konkret mit mehr Bussen und Bahnen und besseren Bedingungen für Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Radfahrende.

Infrastruktur

Wie könnte die Zukunft des Radfahrens in Deutschland aussehen? Die FAZ online berichtet über eine Testfahrt auf Hessens erster Premium-Radroute. Am Ende der Planungen soll der Radschnellweg 35 Kilometer lang sein und vom Holbeinsteg in Frankfurt über Neu-Isenburg, Dreieich, Langen, Egelsbach und Erzhausen bis nach Darmstadt führen. Auch zwischen Wiesbaden und Frankfurt solle ein Radschnellweg entstehen, der sog. „FRM3“, titelt hattersheim.de. Bürgerinnen und Bürger der angrenzenden Gemeinden seien dazu aufgerufen, sich am Planungsprozess zu beteiligen, so der Regionalverband FrankfurtRheinMain.

Digitales & Innovation

Sachsen-Anhalt erleichtert den Menschen den Zugang zu Informationen rund um den Radverkehr mit Hilfe von ALRIS (Amtliches Landes-Radverkehrsinfrastruktur-Informationssystem) – die neue digitale Infoplattform für den Radverkehr. Die neue Webseite solle die Zusammenarbeit der Gemeinden und Landesbehörden deutlich vereinfachen, berichtet newstix-ÖPV-Informationsportal. Die Web-Anwendung sei gemeinsam mit dem Landesamt für Vermessung und Geoinformation (LVermGeo) konzipiert worden.

Wirtschaft & Fahrradindustrie

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) schreibt über den im Juli 2022 realisierten, 10.000-sten Bike+Ride Stellplatz - ein wichtiger Meilenstein, um möglichst viele zusätzliche Abstellmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe zu Bahnhöfen zu schaffen. Der Ausbau sei möglich durch die Bike & Ride-Offensive (verlängert bis 2027) sowie das Sonderprogramm „Stadt und Land“ des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV).