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Medienlage vom 26.9.2022

Bei der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) ist laut dem Handelsblatt erstmals „nicht mehr das Auto das Maß aller Dinge“. Zahlreiche Regionalmedien berichten derweil von den Kidical-Mass-Demonstrationen am Wochenende.

Zuletzt aktualisiert 26.9.2022

Politik & Verwaltung

Das Handelsblatt gibt einen Ausblick auf den Straßen- und Verkehrskongress der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) Anfang Oktober in Dortmund. Erstmals seit fast 100 Jahren sei bei der FGSV „nicht mehr das Auto das Maß aller Dinge“, hält die Zeitung fest. Bei den zu diskutierenden Neuregelungen gehe es darum, den Platz für das Auto zu verringern – zugunsten von Rad- und Fußverkehr sowie ÖPNV.

Die Stadt Bamberg darf sich laut dem Bayerischen Rundfunk ab 2023 "fahrradfreundliche Kommune" nennen. Laut einer Mitteilung aus dem Rathaus habe eine Expertengruppe der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen in Bayern (AGFK Bayern) die Zertifizierung empfohlen.

Der Kölner Presseclub gibt in seinem jüngsten Newsletter Kritik an der Kölner Verkehrspolitik Raum. Beispielsweise bemängelten Handwerksbetriebe das Fehlen geeigneter Service-Parkplätze. Darauf macht auch das Portal Report-K aufmerksam.

Infrastruktur

Nach Einschätzung des ADFC kommt der Ausbau von Radschnellwegen in Deutschland nur „quälend langsam voran“, berichtet die Frankfurter Rundschau. Der Beitrag stellt dar, an welchem Punkt sich Frankfurt, Berlin, Hamburg, Leipzig, Stuttgart und München bei der Planung und Umsetzung von Radschnellwegen befinden. Der Beitrag erscheint in zahlreichen weiteren Medien den Ippen-Media-Netzwerks.

Radfahrende in der Bergmannstraße in Berlin-Kreuzberg müssen sich nach Angaben der taz und Berliner Regionalmedien weiter an ein Tempolimit von zehn Stundenkilometern halten. Dies habe das Oberverwaltungsgericht (OVG) Berlin-Brandenburg entschieden. Die in der Straße entstandene Gemengelage von Fuß-, Rad- und Autoverkehr rechtfertige die Annahme einer qualifizierten Gefahr, argumentierte das OVG.

Am Freitagnachmittag haben in Anwesenheit von Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter mit dem symbolischen Spatenstich die Bauarbeiten an der neuen Radwegbrücke über die Isar zwischen Ismaning und Garching begonnen, notiert die Süddeutsche Zeitung.

Bürgerinnen & Bürger

Zahlreiche Regionalmedien berichten von den Kidical-Mass-Demonstrationen am Wochenende. In mehr als 200 kleinen und großen Städten hätten die Menschen eine kinderfreundliche Verkehrspolitik gefordert, heißt es in einer Mitteilung des Kidical Mass Aktionsbündnisses Köln.

Der Sozialverband VDK macht auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung bei der Verkehrsplanung aufmerksam. Viele Menschen mit Behinderung, die auf das Auto angewiesen seien, fürchteten um ihre Mobilität, wenn Stadtteile oder ganze Städte autofrei würden, warnt der Verband.

Wirtschaft & Fahrradindustrie

Die Hannoversche Allgemeine Zeitung thematisiert Lastenräder und geht auch auf Sharing-Angebote ein. Die Förderung des Bundes für Lastenräder im Wirtschaftsverkehr, die derzeit das Sharing explizit vollständig ausschließe, sollte für Sharing geöffnet werden, fordert Alexander Rosenthal vom Verein Zukunft Fahrrad.

Wissenschaft & Forschung

Im Interview mit den Prenzlauer-Berg-Nachrichten erklärt Verkehrswissenschaftler Oliver Schwedes, Leiter des Fachgebiets für Integrierte Verkehrsplanung am Institut für Land- und Seeverkehr der Technischen Universität Berlin, warum die Situation zwischen Auto-, Rad- und Fußverkehr oft so verhärtet ist. Dies habe „viel mit der Kultur zu tun, die sich ändern muss – einer autozentrierten Kultur“, meint Schwedes.

In fast 50 Prozent der Fälle halten Autos oder Lastkraftwagen beim Überholen nicht den nötigen Sicherheitsabstand ein. Zu diesem Ergebnis kommt ein gemeinsames Projekt der Technischen Hochschule Wildau und des ADFC Brandenburg in einer ersten Zwischenbilanz. Hierüber berichtet die Kommunale Arbeitsgemeinschaft zur Förderung des Fuß- und Radverkehrs in Schleswig-Holstein e.V. (RAD.SH).

Internationales

Jeden Tag werden in der EU mehr als 18 Kinder bei Straßenverkehrsunfällen schwer verletzt und eines getötet. In den letzten zehn Jahren sind so mehr als 6.000 Kinder gestorben. Dies schreibt der European Transport Safety Council (ETSC) in einem neuen Bericht.

Der Bonner General-Anzeiger nennt Städte wie London oder Paris bei der Verkehrswende als Vorbilder. Auch in Deutschland forderten Mobilitätsfachleute seit Jahrzehnten den Aufbau von Verhaltensbarrieren wie der Abschaffung von Parkplätzen oder der Anhebung von Parkgebühren in Innenstädten.