Medienlage vom 12.1.2023
Zuletzt aktualisiert 12.1.2023
Politik & Verwaltung
Sazbike greift die Förderung des Radnetzes Deutschland durch den Bund auf. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) fördere bundesweit 91 Projekte mit insgesamt rund 48,8 Millionen Euro. Zudem werde das Programm fortgeführt. Für die Jahre 2024 bis 2028 stünden Fördergelder in Höhe von bis zu rund 32 Millionen Euro zur Verfügung.
Die taz kommentiert den Mobilitätsgipfel im Kanzleramt vom vergangenen Dienstag. Am Ende hätten „nur die Vertreter der alten großen Autokonzerne hier im Land“ an dem Gipfel teilgenommen. Für einen "echten Dialog" über eine Mobilitätswende wären „natürlich deutlich mehr Gesprächspartner nötig gewesen“, meint die Zeitung.
In Nordrhein-Westfalen gibt es 24 neue Mobilitätsmanagerinnen und -manager, notiert der Wirtschaftsblog Wirtschaft Regional. Diese helfen dabei, Mobilität über die Abteilungen in der Verwaltung hinweg als Querschnittsthema zu etablieren. Um Handlungsstrategien für die jeweilige Kommune zu entwickeln, habe das NRW-Verkehrsministerium bereits zum zwölften Mal den Lehrgang „Kommunales Mobilitätsmanagement“ angeboten.
Infrastruktur
Die Stadtverwaltung von Düsseldorf hat der Rheinischen Post zufolge 30 Standorte für Fahrradsammelschließanlagen im Stadtgebiet identifiziert, kategorisiert und priorisiert. Die besten acht Standorte sollen nun schnellstmöglich realisiert werden.
Die Stadt Coesfeld hat ein zweites Fahrradparkhaus am Bahnhof eröffnet. Ein Platz in dem verschlossenen Parkhaus sei über das Buchungssystem radbox.nrw für eine Miete von 80 Cent pro Tag buchbar, hält Radio Kiepenkerl fest.
Digitales & Innovation
Die Stadt Freiburg plane „innovative Radwege“, schreibt das Freiburger Stadtmagazin Chilli. Dazu gehörten Radwege mit Bewegungsmeldern und die nach Angaben des Rathauses „erste Solar-Radwegüberdachung Deutschlands“.
Wirtschaft & Fahrradindustrie
Mit Blick auf den Mobilitätsgipfel im Kanzleramt am vergangenen Dienstag betont der Handelsverband Deutschland (HDE) „die Bedeutung des Einzelhandels als zentraler Akteur bei der Mobilitätswende“ und fordert die Einbeziehung der Branche in die Debatte. Aus Sicht des Verbandes ist zudem „die Beschränkung des Austauschs auf das Verkehrsmittel Auto zu kurz gegriffen“.
Wissenschaft & Forschung
Die Journalistin Thalia Verkade und Marco te Brömmelstroet, „Fahrrad-Professor“ und „Chair on Urban Mobility Futures“ an der Universität von Amsterdam, erläutern im Interview mit dem Magazin Stylepark die Denkansätze ihres Buches "Movement – how to take back our streets and transform our lives". Nach Einschätzung von te Brömmelstroet reicht eine Verkehrswende nicht aus. „Wir brauchen eine Gesellschaftswende“, fordert er. „Anders ausgedrückt: Wir müssen unsere Annahme über Menschen als egoistische und isolierte Individuen und die Straße als effiziente Pipeline-Netzwerke zum Transport von A nach B hinterfragen.“
Internationales
Der Europäische Radfahrverband (ECF) betont die Bedeutung von Verkehrssicherheitsaudits (Road Safety Audits) für Fahrrad-Infrastruktur und stellt die Erfahrungen der niederländischen Provinz Noord-Brabant mit diesen Audits vor.
Der belgische Rundfunk RTBF berichtet über das Mobilitätsbarometer Acerta für das Jahr 2022. Demnach wächst der Anteil der Rad fahrenden Berufspendlerinnen und -pendler in Belgien kontinuierlich.