Medienlage vom 18.4.2023
Zuletzt aktualisiert 18.4.2023
Politik & Verwaltung
Die taz thematisiert die Berliner Verkehrspolitik im Lichte der kürzlich erfolgten Neuwahl des Berliner Abgeordnetenhauses. Im Koalitionsvertrag hätten CDU und SPD schon angekündigt, das Mobilitätsgesetz und den Berliner Radverkehrsplan wieder aufzuschnüren. Die Rede sei von einem neuen "Miteinander". Nach Einschätzung der Zeitung lässt sich dies "wohl" als "Wieder mehr Auto wagen" übersetzen. Nach Angaben der Berliner Morgenpost ist die Zukunft der geplanten Radschnellwege "vollkommen offen".
In den kommenden zwei Jahren will die Stadt Ulm dem SWR zufolge den Anteil an Radfahrenden im Stadtgebiet verdoppeln. Am Montag habe eine Onlinebefragung zum Radwegenetz begonnen. Auch der Kreis Neu-Ulm habe ein neues Radverkehrskonzept erarbeitet.
Infrastruktur
In Schleswig-Holstein erhalten die vom Land geförderten Bike&Ride-Anlagen "gute und sehr gute Noten" bei einer ADFC-Untersuchung zur Fahrradfreundlichkeit des Schienenpersonennahverkehrs, hält das Eisenbahnjournal Zughalt fest.
Rund zwei Wochen nach der Eröffnung der neuen Radstation am Hauptbahnhof Osnabrück gibt es laut dem NDR Kritik an den Öffnungszeiten. Das größte Fahrradparkhaus im Norden sei zwischen 23 Uhr am Abend und 5 Uhr am Morgen geschlossen. In dieser Zeit kämen noch rund 30 Züge am Hauptbahnhof an. Die Stadt verweise auf die geringe nächtliche Nutzung des alten Fahrradparkhauses und die Gefahr, dass nachts in dem 4.000 Quadratmeter großen Fahrradparkhaus viele Angsträume entstehen könnten.
Bürger*innen
Dass die Zahl der Fahrradunfälle in Bayern 2022 auf Rekordniveau gelegen habe, liege vor allem an der "bislang zu häufig fehlenden Fahrrad-Infrastruktur". Dies sagte Bayerns ADFC-Vorsitzende Bernadette Felsch dem Sonntagsblatt. Der ADFC fordere deshalb einen verpflichtenden Abbiege-Assistenten für Lkw, der den "Toten Winkel" digital ausleuchte, sowie bessere Sichtbeziehungen und getrennte Ampelschaltungen für den Rad- und Kfz-Verkehr, erläutert die Zeitung.
Das ZDF informiert über die Regelungen zum Deutschlandticket für 49 Euro, das am 1. Mai startet. Für die Fahrradmitnahme gelten demnach die jeweiligen Tarifbestimmungen der Landestarife und Verkehrsverbünde. Wer im jeweiligen Tarifgebiet ein Fahrradticket brauche, müsse es auch beim Deutschlandticket dazu buchen.
Die Zahl der Fahrraddiebstähle in Düsseldorf ist im vergangenen Jahr um gut zehn Prozent gestiegen. Dies geht laut Antenne Düsseldorf aus einer Auswertung der aktuellen Kriminalitätsstatistik der Düsseldorfer Polizei hervor. Der ADFC fordere einfache, günstige Lösungen statt prestigeträchtiger Fahrradparkhäuser.
Wissenschaft & Forschung
Der neue Podcast „Radwissen“ der Beratungs- und Strategieplattform Fair Spaces hat laut Sazbike seine erste Folge veröffentlicht. Gemeinsam mit zwei Expertinnen hätten die Gastgeberinnen Carolin Kruse und Elena Steinrücke über neue Erkenntnisse aus der Fahrradmobilität gesprochen. Das BMDV fördere den Podcast im Rahmen des Nationalen Radverkehrsplans.
Vier von fünf Personen in Deutschland fühlen sich sehr sicher oder eher sicher, wenn sie zu Fuß im Straßenverkehr unterwegs sind. Dies hat eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag des Deutschen Verkehrssicherheitsrats ergeben.
Internationales
Der Absatz von Fahrrädern in Spanien ist im Jahr 2022 um 13,5 Prozent auf 1,35 Millionen verkaufte Räder zurückgegangen, wie laut El País aus Zahlen des spanischen Fahrradindustrieverbands AMBE hervorgeht. AMBE-Generalsekretär Jesús Freire führe den Rückgang auf die Inflation und das Fehlen von Kaufbeihilfen zurück, wie sie in den Nachbarländern üblich seien.
Auf dem Portal Translogistics gibt Fahrradmarktexperte Phillip Lucas einen Überblick über die Entwicklung der europäischen Fahrradmärkte und Absatzzahlen der Fahrradindustrie im Jahr 2022.