Medienlage vom 23.6.2023
Zuletzt aktualisiert 23.6.2023
Politik & Verwaltung
Die Kritik an der Berliner Verkehrssenatorin Manja Schreiner im Zusammenhang mit möglichen Einschränkungen beim Radwegebau reißt nicht ab, beobachten die Zeit und weitere Medien. Der Grünen-Landesvorsitzende Philmon Ghirmai und grüne Stadträte aus acht Berliner Bezirken hätten gestern mitgeteilt, sie seien entsetzt über das Gebaren der Verkehrsverwaltung. Laut dem RBB lässt der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg von seinem Rechtsamt prüfen, ob die Anordnung der Senatsverkehrsverwaltung zu Einschränkungen beim Radwege-Bau rechtlich bindend ist.
Infrastruktur
Die im Jahr 2021 erfolgte Ausweisung der Herderstraße in Aachen als Fahrradstraße war rechtmäßig. Dies hat das Verwaltungsgericht Aachen entschieden, wie das Justizportal NRW mitteilt. Eine Anwohnerin hatte in einer Klage moniert, dass die Ausweisung der Fahrradstraße zu einem Wegfall der bisher bestehenden Parkmöglichkeiten führe.
Bürger*innen
Die politische Bundesgeschäftsführerin Ann-Kathrin Schneider verlässt den ADFC. Der Bundesvorstand des Fahrradclubs und Schneider hätten sich im gegenseitigen Einvernehmen darauf verständigt, dass Schneider den ADFC zum 30. Juni verlasse, teilt der ADFC mit. Bis auf Weiteres verbleibe die Rolle der Bundesgeschäftsführung in den Händen von Maren Mattner, die mit Schneider das Amt in den vergangenen zwei Jahren in Doppelspitze ausgeübt habe.
Der Umweltschutzverband Naturfreunde Berlin hat den Berliner Senat aufgefordert, den Radwegeausbau nicht einzuschränken. Es sei „völlig inakzeptabel, dass die Erhaltung von Parkplätzen gegen die Sicherheit und die Gesundheit von Fahrradfahrenden ausgespielt werden“, gibt die Welt den Verband wieder.
Laut dem Portal BW24 „verhärtet“ sich ein „Konflikt zwischen Radfahrern und der Stadt Stuttgart“. Auslöser sei ein Klimaaktionstag am Samstag, der die Anreise mit dem Rad erschwere.
Wirtschaft & Fahrradindustrie
Auf der Fahrradmesse Eurobike in Frankfurt am Main zeigt sich die Branche „mittelfristig hoch-optimistisch, insbesondere weil das Radfahren weiterhin beliebter wird“, resümiert das Portal Frankfurt Live die Stimmung auf der Messe nach den ersten zwei Messetagen. „Andere Branchen schauen neidisch auf das Radfahren, nirgendwo sonst in der Mobilität und im Tourismus gibt es solche Zahlen“, zitiert das Portal Kevin Mayne, CEO des Verbandes Cycling Industries Europe (CIE). In der Kombination aus dem Nationalen Radverkehrskongress, der Eurobike-Fachmesse und den Festivaltagen sei „ein Rad-Event gelungen, das wegweisend werden könnte“, schreibt die FAZ in einem Kommentar. Die Bewegung gehe auf jeden Fall „in die richtige Richtung“ – auch für die Messe.
Ein französischer Bike-Sharing-Anbieter kommt laut Sazbike in einer Studie zu dem Schluss, dass dank E-Bikes 15 Prozent der Deutschen aufs Rad umsteigen könnten.
Internationales
In einem Beitrag des Tagesspiegel berichten Journalist*innen von ihren Radfahr-Erfahrungen in mehreren europäischen Städten, darunter Tallinn, Paris und Budapest.