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Medienlage vom 13.7.2023

Der Anteil der Radfahrenden an den Verkehrstoten in Deutschland hat sich zwischen den Jahren 2000 und 2022 von 9 Prozent auf 17 Prozent fast verdoppelt. In Sachsen erreicht der Bau neuer Radwege außerorts nicht die selbst gesteckten Ziele.

Zuletzt aktualisiert 13.7.2023

Politik & Verwaltung

Die Süddeutsche Zeitung und weitere Medien informieren über den Stand des Radwegebaus in Sachsen. Das Land hinke „beim Bau neuer Radwege außerorts weit hinter den selbst gesteckten Zielen hinterher“, urteilt die Zeitung. Laut dem ADFC fehlt es beim zuständigen Landesamt an Personal und im Haushalt an Geld.

Das Lastenradförderprogramm des Umweltamtes der Stadt Dortmund „ist mit einem beeindruckenden Andrang gestartet“, teilt die Stadt mit. Bereits nach fünf Tagen sei der Fördertopf aufgebraucht gewesen. Die hohe Nachfrage zeige „deutlich, wie beliebt Lastenräder sind und dass tatsächlich ein Bedarf besteht“, resümiert die Stadt.

Infrastruktur

Nach Angaben der Stadt Frankfurt am Main ist ein „weiterer Meilenstein“ für die Umsetzung des Radschnellwegs FRM5 von Frankfurt am Main nach Friedrichsdorf geschafft: Die Kommunen Frankfurt am Main, Eschborn, Steinbach (Taunus), Oberursel (Taunus), Bad Homburg vor der Höhe, Friedrichsdorf und der Regionalverband FrankfurtRheinMain hätten eine gemeinsame Vereinbarung zu Planung und Bau unterzeichnet.

Bad Homburg erhält vom Bund 1,55 Millionen Euro aus dem Förderprogramm Fahrradparkhäuser an Bahnhöfen für den Bau eines Fahrradparkturms, wie die Taunus-Nachrichten bemerken.

Wissenschaft & Forschung

Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat endgültige Zahlen zu den Straßenverkehrsunfällen im Jahr 2022 veröffentlicht. Demnach verunglückten im vergangenen Jahr 474 Menschen tödlich mit dem Fahrrad, davon 208 mit einem Pedelec. Dies waren 102 Menschen mehr als im Jahr 2021, als noch 372 Menschen tödlich mit dem Fahrrad verunglückten. Destatis zufolge wird im längerfristigen Zeitvergleich von 2000 bis 2022 deutlich, dass die Zahl der im Straßenverkehr getöteten Pkw-Insassen überdurchschnittlich sinke: insgesamt um 73 Prozent. Dieser Rückgang sei bei den Radfahrenden mit -28 Prozent aber unterdurchschnittlich. Der Anteil der Radfahrenden an den Verkehrstoten habe sich zwischen 2000 und 2022 von 9 Prozent auf 17 Prozent fast verdoppelt, hält das Bundesamt fest.

Professor*innen der Technischen Universität Berlin haben dem Tagesspiegel zufolge die von der Berliner Senatsverwaltung genannten Gründe für den Planungsstopp des geschützten Radwegs an der Hauptstraße in Schöneberg analysiert. Nach Einschätzung von Professorin Christine Ahrend (Fachgebiet Verkehrsplanung) und Professor Felix Creutzig (Fachgebiet Stadtökonomie) sei ein Planungs- und Baustopp „aus fachlicher, verkehrswissenschaftlicher Perspektive nicht nachvollziehbar oder begründbar“.

Internationales

In der City of London, dem zentralen Geschäftsbezirk der britischen Hauptstadt, war der Radverkehrsanteil im vergangenen Jahr höher als der Autoverkehrsanteil. Dies geht laut Forbes aus einer Untersuchung der City of London Corporation hervor.

Der Radverkehr „boomt in Wien ungebremst“, berichtet der ORF. Der Verkehrsclub Österreich hat demnach die Zahlen der Radverkehrszählstellen im ersten Halbjahr ausgewertet und spricht von einem neuen Rekord.