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Medienlage vom 22.8.2023

Das NRW-Verkehrsministerium gründet ein IT-Tochterunternehmen für Mobilitätsdaten. Laut dem MDR lehnen Expert*innen eine Helmpflicht für Radfahrende ab.

Zuletzt aktualisiert 22.8.2023

Politik & Verwaltung

Der MDR greift die Diskussion um eine Helmpflicht für Radfahrende auf und hält fest, dass Expert*innen diese „geschlossen“ ablehnten. Siegfried Brockmann, Leiter der Unfallforschung der Versicherer, sehe rechtliche Schwierigkeiten. Laut dem ADFC Sachsen zeigen Erfahrungen aus anderen Ländern, dass die Zahl der Radfahrenden durch die Einführung einer Helmpflicht „deutlich abnimmt“.

Infrastruktur

Der MDR titelt „Städte brauchen deutlich mehr Fahrradstellplätze“. Städte und Kommunen kämen „kaum mit dem Bau von sicheren Abstellplätzen hinterher“. Der Rundfunk geht unter anderem auf die Situation in Leipzig, Magdeburg, Erfurt und Jena ein. „Beim Thema Fahrradparkhaus“ gingen die Planungen in Leipzig, Dresden, Eisenach und Weimar aber voran.

Mit mehr als 550.000 Euro unterstützt das Land Hessen die Stadt Mörfelden-Walldorf bei der Planung und dem Neubau einer Fuß- und Radwegebrücke, teilt das Hessische Verkehrsministerium mit.

Die Stadt Offenburg hat sich erfolgreich im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundeswirtschaftsministeriums um die Förderung einer Bike+Ride-Anlage am Bahnhof beworben. Offenburg erhalte dafür 207.113 Euro, teilt die Stadt mit.

Digitales & Innovation

Um die Digitalisierung im Verkehrssektor im Sinne der Bürger*innen zu beschleunigen, gründet das NRW-Verkehrsministerium eine eigene IT-Tochter für Mobilitätsdaten. Das neue Unternehmen NRW.Mobidrom GmbH solle Reisende und Pendler*innen durch neue Online-Services unterstützen, auch beim täglichen Wechsel zwischen Verkehrsträgern, teilt das Ministerium mit.

Bürger*innen

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat den Entwurf des sektorenübergreifenden Klimaschutzprogramms der Bundesregierung kritisiert. Das Fehlen wirksamer Maßnahmen unter anderem im Verkehrssektor gefährde die Rechte der künftigen Generationen, meint die DUH.

Wissenschaft & Forschung

„Aus Sicht der aktuellen Stadtforschung räumen wir den Autos immer noch viel zu viel Platz ein“, sagt Hitzeschutz-Experte Jens Hasse vom Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) im Interview mit dem WDR. „Wir bauen immer noch viel zu breite Straßen oder bringen zu wenig Grün in diese Straßen ein“, meint Hasse. Mehr multifunktionale Flächen böten mehr Platz für Fuß- und Radverkehr und für Aufenthaltsorte.

Internationales

Frankreich finanziert diverse landesweite Radverkehrsinvestitionen über Energieeffizienzprogramme, beobachtet der Europäische Radfahrverband (ECF). Durch spezielle Energieeffizienz-Programme, die Energieeffizienz-Zertifikate verwenden, auch "weiße Zertifikate" genannt, seien nach Angaben der Regierung in den Jahren 2018 bis 2022 rund 275 Millionen Euro in den Radverkehr geflossen. Andere EU-Staaten sollten dem französischen Beispiel folgen, meint der ECF.