Medienlage vom 6.10.2023
Zuletzt aktualisiert 6.10.2023
Politik & Verwaltung
Die „Dämonisierung des Autos“ sei „völlig unangebracht“, sagt Bundesverkehrsminister Volker Wissing im Interview mit dem Magazin auto motor und sport. Er habe „den Eindruck, viele fordern gerne den Verzicht auf Mobilitätsformen, die sie selbst nicht benötigen“, erklärt Wissing. Eine Lösung für Städte seien „zum Beispiel Park-and-ride-Parkplätze mit Anbindung an eine Straßenbahn, die in kurzer Frequenz in die Innenstadt“ fahre. „Einfach nur zu sagen, bleibt draußen“, sei schwierig.
Die Süddeutsche Zeitung greift den Beschluss des Münchner Stadtrats auf, Radentscheidungsmaßnahmen zu priorisieren, „die für den Radverkehr am schnellsten und effektivsten mehr Verkehrssicherheit ermöglichen“. Der ADFC weise darauf hin, dass Lösungen in der Regel aufwendig seien, wenn sie die Belange aller berücksichtigen sollen.
In Karlsfeld hat der Umwelt- und Verkehrsausschuss die Einsetzung eines Arbeitskreises „Radverkehr“ beschlossen, notiert der Merkur. Im Frühjahr hatte ein Planungsbüro ein Radverkehrskonzept vorgelegt, das nicht den Vorstellungen der Gemeinderäte entsprach.
Infrastruktur
Der sanierte Europaradweg R1 ist gestern in Blankenburg im Landkreis Harz wiedereröffnet worden. Insgesamt seien knapp 920.000 Euro in die Sanierung geflossen, meldet der MDR.
Digitales & Innovation
Die Berliner Morgenpost stellt die „Drohnen-Lastenrad-Express-Belieferung“ vor, ein Pilotprojekt der Frankfurt University of Applied Sciences und weiterer Beteiligter. Dabei würden im Internet bestellte Waren mit einem Lastenrad an den Stadtrand gefahren, dann mit einer Drohne an den Rand eines Ortsteils geflogen und mit einem weiteren Lastenrad zu den Käuferinnen und Käufern gebracht.
Internationales
Europäische Medien greifen die „European Cycling Declaration“ auf, die am Mittwoch von der Europäischen Kommission präsentiert wurde. Obwohl die Erklärung rechtlich nicht bindend sei, werde sie laut Euractiv „dazu beitragen, den Radverkehr als europäisches Thema zu stärken und ihn von einem rein lokalen und regionalen Thema zu einer Angelegenheit der EU-Abgeordneten zu machen“. Politico weist in diesem Zusammenhang auf eine Umfrage des Städte-Netzwerks Eurocities unter 29 Städten hin: Mehr als die Hälfte hätten demnach bereits das Tempolimit auf 30 Stundenkilometer reduziert, um das Radfahren zu fördern. Die anderen würden durch nationale Gesetzgebung daran gehindert.
Im österreichischen Bundesland Salzburg war der Anteil des Umweltverbundes an den zurückgelegten Wegen im Jahr 2022 erstmals so hoch wie der Anteil des Autos. Laut einer Erhebung zum Mobilitätsverhalten der Salzburger Bürgerinnen und Bürger durch das Land Salzburg sei der Anteil der Pkw-Fahrten im Zehnjahresvergleich von 49 auf 44,5 Prozent gesunken, stellt Salzburg24 heraus.