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Medienlage vom 20.10.2023

Die Unfallforschung der Versicherer hat Konflikte zwischen dem Rad- und dem Fußverkehr untersucht. Das hessische Radwegenetz soll laut Landesverkehrsminister Tarek Al-Wazir in Zukunft „deutlich schneller als bisher“ wachsen.

Zuletzt aktualisiert 20.10.2023

Politik & Verwaltung

Das hessische Radwegenetz wird laut Verkehrsminister Tarek Al-Wazir in Zukunft „deutlich schneller als bisher“ wachsen. Das Planungsbeschleunigungsgesetz, das der Bundestag in dieser Woche behandle, enthalte auch Erleichterungen für Radwege an Bundesstraßen, gibt die FAZ den Minister wieder. Das Hessische Verkehrsministerium hat eine Pressemitteilung zu dem Thema veröffentlicht. Zu den aktuell laufenden 210 Radwegeprojekten an Landes- und Bundesstraßen in Hessen sollen in den Jahren 2024 und 2025 demnach 35 weitere Projekte hinzukommen.

Der MDR geht der Frage nach, wie die Polizei den vorgeschriebenen Mindestabstand von 1,5 Metern innerorts beim Überholen von Radfahrenden durch Kfz kontrolliert. Der Rundfunk hat dazu bei der Polizei in mehreren Städten nachgefragt. Auf Anfrage habe beispielsweise die Polizeidirektion Leipzig mitgeteilt: „Derzeit sind die Kontrollen kaum gerichtsfest zu gewährleisten, da es bis heute an festen Markierungen oder Fixpunkten auf der Fahrbahn mangelt.“

Nach Angaben der Leipziger Volkszeitung (Bezahlbeitrag) sollen es Fußgängerinnen und Fußgänger in Leipzig im Straßenverkehr künftig leichter haben. Dies habe der Stadtrat beschlossen. Unter anderem sollen Ampeln länger auf Grün bleiben. Auch die Leipziger Internet-Zeitung berichtet über das Thema.

Infrastruktur

Die Stadt Heidelberg hat am Mittwoch im städtischen Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität den aktuellen Stand des Radschnellwegs zwischen Heidelberg und Schwetzingen vorgestellt. Die Bürgerinnen und Bürger hätten die digitale Bürgerinformation im Frühjahr 2023 sehr gut angenommen, teilt die Stadt mit.

Der Tagesspiegel erläutert, „wie Kiezblocks vor Verkehrslärm schützen sollen“ (Titel). Die Zeitung untersucht die Einrichtung eines Kiezblocks im Komponistenviertel in Berlin-Weißensee und lässt Christine Ahrend zu Wort kommen, Professorin für Integrierte Verkehrsplanung an der TU Berlin. Zusammen mit der TU Dresden habe die TU Berlin den Prozess wissenschaftlich begleitet.

Wissenschaft & Forschung

Die Unfallforschung der Versicherer (UDV) hat Unfälle zwischen zu Fuß Gehenden und Radfahrenden untersucht, insbesondere mit Beteiligung von E-Bikes oder Lastenrädern. Demnach wurden 2022 mehr als 720 Personen „bei Kollisionen zwischen einem Radfahrer und einem Fußgänger schwer verletzt, davon 13 tödlich“. UDV-Leiter Siegfried Brockmann appelliere vor allem an die Radfahrenden, mehr Rücksicht zu nehmen, stellt beispielsweise die Zeit heraus. In dem dpa-Beitrag gibt die Zeitung auch den ADFC wieder, der in der Infrastruktur ein großes Problem sehe. „Oft sind Radwege viel zu schmal, zugeparkt und gefährlich“, wird eine ADFC-Sprecherin zitiert.

Die UDV-Untersuchung findet ein breites Medienecho. Die Westfalen-Post kommentiert, dass die Untersuchung von Konflikten zwischen dem Rad- und Fußverkehr zwar „einerseits folgerichtig“ sei „angesichts der stark steigenden Fallzahlen“. Andererseits „drohen jetzt hier ausgerechnet jene Verkehrsteilnehmer in den Fokus weiterer Regulierungs- und Verbotspolitik zu geraten, denen eigentlich angesichts des Klimawandels und der drohenden Überhitzung der Innenstädte dringend mehr Platz eingeräumt werden müsste.“

Internationales

Das Portal Perspective Daily (Bezahlbeitrag) geht der Frage nach, „wie Paris die Kehrtwende von der Auto- zur Fahrradmetropole meistert“ (Titel).

Das Branchenmagazin Radmarkt macht auf die Jahresversammlung des europäischen Fahrrad- und Fahrradteile-Industrieverbands Conebi am 29. November im Europäischen Parlament in Brüssel aufmerksam.