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Medienlage vom 11.12.2023

Die Bewerbung für den Deutschen Fahrradpreis 2024 sei eröffnet. Die ETH Zürich und der EPF Lausanne untersuchen seit rund anderthalb Jahren, wie eine E-Bike-City aussehen könne und seit Freitag gelte in Amsterdam eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h.

Zuletzt aktualisiert 11.12.2023

Politik & Verwaltung

Die Gemeinde Wettringen im Münsterland mit rund 8.000 Einwohnern besitzt bereits den Titel „Deutschlands fahrradfreundlichste Gemeinde“, war dreimal Gesamtsieger beim ADFC-Fahrradklimatest seit 2020 und erhielt einen Sonderpreis im Jahr 2022 für „Radfahren im ländlichen Raum“. Der Bürgermeister von Wettringen informiere laut EFAHRER, welche Maßnahmen bei der Implementierung einer effektiven Radinfrastruktur erfolgreich sein können. Neben einer soliden Basis für eine radfreundliche Infrastruktur in Form eines Radwege-Plans seit 2004, zählte dazu u.a. eine Umgehungsstraße zu den erfolgreichen Projekten, die im Jahr 2013 gebaut wurde.

Wirtschaft & Fahrradindustrie

Cargo Cycle baue die weltweit größten Schwerlasträder: Zwei Lastenräder würden einen 7,5-Tonner ersetzen. Das Modell "Nanuk Megaliner" misst als eines der größten Lastenräder weltweit rund sieben Meter und habe einen Wendekreis von 2,7 Meter. Das elektrische Schwerlastenrad könne 500 Kilogramm oder knapp vier Kubikmeter Ladung aufnehmen. Mit den drei- und fünfrädrigen Lastenrädern sei das Unternehmen bereits seit zwölf Jahren in Hamburg unterwegs, auch bei Eis und Schnee, und unterstütze gemäß Manager Magazin einen CO₂-freien Lieferverkehr. Dabei sei die Nachfrage nach den Schwerlastenrädern weitaus höher als das Unternehmen bewältigen könne.

Infrastruktur

In Düsseldorf scheint eine Verkehrswende noch weit entfernt. Nur ein geringer Teil des Radhauptnetzes sei in den vergangenen Jahren mit gut 11,5 Kilometern verwirklicht worden. Dabei waren hohe Ansprüche formuliert worden. Die Rheinische Post (Bezahlbeitrag) informiert, dass die ursprünglich gesteckten Ziele der Stadt und Politik bei rund 200 Kilometern lägen.

In Hannover wurde ein automatisches Fahrradparkhaus mit rund 244 kostenlosen Stellplätzen am Bahnhof Hannover-Wunstorf in Betrieb genommen. Sazbike berichtet, dass der Bahnhof zu dem am stärksten genutzten Bahnhof direkt nach dem Hannoveraner Hauptbahnhof zähle. Das smarte Fahrradparkhaus sei ein zentraler Bestandteil des Verkehrsentwicklungsplans (VEP) 2035 der Region Hannover – mit dem Ziel, bis 2035 klimaneutral zu werden.

Wissenschaft & Forschung

Die besten Projekte zur Förderung der Fahrradmobilität in Deutschland werden wieder mit der Verleihung des Deutschen Fahrradpreises 2024 gesucht. Der Wettbewerb zeichne innovative Projekte rund um den Radverkehr aus. Gesucht werden herausragende Leistungen in den drei Kategorien Infrastruktur, Service & Kommunikation und Ehrenamt. Bewerbungsschluss sei der 10. Januar, berichtet Sazbike. Die Preisverleihung fände am 23. Mai im Rahmen der Polis Mobility in Köln statt. Der Deutsche Fahrradpreis ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) sowie der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise (AGFS) in Nordrhein-Westfalen. Der Wettbewerb wird vom Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) und dem Verbund Service und Fahrrad (VSF) unterstützt.

Internationales

Seit Freitag gelte in Amsterdam eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h. Diese neue Maßnahme solle laut Neue Ruhr Zeitung die Unfallzahlen drücken. Die Neuregelung, für die rund 4.500 neue, orangefarbene Schilder enthüllt wurden, gelte für rund 80 Prozent des innerstädtischen Straßennetzes (270 Kilometer). Begründet werde die Maßnahme mit einer Steigerung der Verkehrssicherheit. Bei Umfragen hätten zwei Drittel der Verkehrsteilnehmenden beklagt, dass sie sich im Straßenverkehr unsicher fühlten. Ob die neue Beschilderung die Geschwindigkeiten und das Unfallrisiko tatsächlich senke, werde von Fachleuten bezweifelt.

Neun Professuren der ETH Zürich und der EPF Lausanne untersuchen seit rund anderthalb Jahren, wie eine E-Bike-City aussehen könne. Elektro heute informiert, dass dieses Modell mehr Platz für Radfahren und E-Bikende einräume. Mittlerweile lägen die ersten Erkenntnisse und Lösungsansätze in Form von Visualisierungen vor. Auf einer Storymap-Website verdeutlichen die ETH-Forschenden am Beispiel des Zürcher Bellevues und der Quaibrücke, wie sich die E-Bike-City-Prinzipien in vier Schritten realisieren ließen. In der E-Bike-City-Vision wären die Fahrspuren für Autos, öffentlichen Verkehr (Trams, Busse), Zweiräder (Velos, E-Bikes) sowie die Gehwege für zu Fuß-Gehende in der E-Bike-City grundsätzlich voneinander getrennt.