Politik & Verwaltung

Kurz vor der heutigen Bereinigungssitzung des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages kritisieren Verbände die Kürzungspläne in der Radverkehrsförderung. Zukunft Fahrrad ruft gemeinsam mit weiteren Fahrrad- und Schienenverbänden den Deutschen Bundestag „dringend dazu auf, im neuen Haushalt die für die intermodale Verknüpfung von Fahrrad und öffentlichem Personenverkehr essentiellen Förderprogramme in vollem Umfang zu erhalten“. Der VCD kritisiert die Pläne als „skandalös“ und fordert, die ökologische Transformation in den Fokus zu stellen. Die taz greift das Thema auf und titelt „Lindner bremst Verkehrswende“. 

Der Rat der Stadt Mühlhausen hat im Dezember 2023 ein Alltagsradverkehrskonzept beschlossen. Es solle zur weiteren Entwicklung des Radverkehrs im Stadtgebiet sowie den Ortsteilen dienen, erläutert die Stadt.

Wirtschaft & Fahrradindustrie

Cargobike.jetzt hat mit dem Geschäftsführer des Zweirad-Industrie-Verbands (ZIV), Burkhard Stork, über die Hintergründe der wachsenden Lastenrad-Nachfrage und die Herausforderungen der Branche gesprochen. Finanzielle Anreize zum Kauf von Lastenrädern schafften „einen wichtigen Ausgleich […] zur Förderung andere Fahrzeuge, zum Beispiel über die niedrige Dienstwagenbesteuerung oder die Kaufprämien für Elektroautos“, stellt Stork heraus. „Wenn hier völlig unvermittelt Mittel zusammengestrichen werden, dann stellt das alle Beteiligten, vom Produzenten bis zum Nutzer, vor enorme Probleme“. Der ZIV rechne dennoch „mittel- und langfristig mit einem weiteren stabilen Wachstum bei Cargobikes“. 

Der ZIV informiert über einen Parlamentarischen Abend, zu dem der Verband für den 16. Januar in Berlin eingeladen hatte. Der Fokus des Abends war „Sport, Naherholung und Gesundheitsprävention: Radfahren und Mountainbiken in Wald und Natur“. „Wir befürchten das Ende des Radfahrens im Wald, wie wir es kennen, wenn der aktuelle Entwurf von Landwirtschaftsminister Özdemir nicht an entscheidenden Punkten verändert wird“, sagte ZIV-Geschäftsführer Burkhard Stork laut Mitteilung.

Wissenschaft & Forschung

Wer mit dem Rad zur Arbeit fährt, bekommt seltener Medikamente zur Behandlung von Angstzuständen oder Depressionen verschrieben als Menschen, die mit anderen Verkehrsmitteln zur Arbeit fahren. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie von Forschenden der Universität von Edinburgh. Die Analyse von fast 380.000 in Schottland lebenden Menschen legt nahe, dass das Pendeln mit dem Fahrrad das Risiko psychischer Erkrankungen verringert. Die Studie ist im International Journal of Epidemiology erschienen. 

Laut dem Fachportal Transport wird das Pilotprojekt „LieferMichel“, an dem auch die Frankfurt University of Applied Sciences beteiligt ist, bis März 2024 verlängert und um eine Produktkategorie erweitert. Seit Kurzem erhielten die Kunden auch Medikamente per Drohne und auf den letzten Metern per Lastenrad. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) fördere das Projekt im Rahmen der Richtlinie Innovative Luftmobilität.

Internationales

Die österreichische Bundesregierung hat eine Novelle der Straßenverkehrsordnung vorgestellt. Die österreichische Mobilitätsorganisation VCÖ begrüßt die Novelle, die es Gemeinden und Städten in Österreich erleichtern solle, innerorts Tempo 30 umzusetzen.