Medienlage vom 29.5.2024
Zuletzt aktualisiert 29.5.2024
Bürgerinnen & Bürger
Der ADFC hat beim Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung ISI eine Studie zum Potenzial des Radverkehrs für den Klimaschutz in Auftrag gegeben. Bei entsprechenden Bedingungen könne Deutschland den Radverkehrsanteil an Wegen bis 30 Kilometer Länge bis 2035 verdreifachen und so 19 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr im Verkehrssektor einsparen, fasst der Fahrradclub das Ergebnis zusammen. Beim derzeitigen politischen Kurs steige der Radverkehrsanteil im Nahbereich der Studie zufolge nur von aktuell 13 Prozent auf 15 Prozent im Jahr 2035.
Zahlreiche Medien greifen die Studienergebnisse auf. Dem ZDF zufolge ist das Potenzial „riesig“. Der Verkehrssektor habe die Klimaziele im vergangenen Jahr „krachend verfehlt“. Der WDR verweist auf Städte wie Münster oder Wettringen, die zeigten, dass eine Verkehrswende möglich sei. Laut dem Manager Magazin wird der mögliche Beitrag des Radverkehrs zum Klimaschutz „völlig unterschätzt“.
Die gegenwärtige Auslegung der Straßenverkehrsordnung (StVO) verstößt laut einem neuen Rechtsgutachten gegen das im Grundgesetz verankerte kommunale Selbstverwaltungsrecht und ist daher verfassungswidrig. Das Gutachten hatte die Deutsche Umwelthilfe (DUH) in Auftrag gegeben. „Mehr Tempo 30, Radwege und Busspuren – all das wäre schon mit der geltenden Straßenverkehrsordnung möglich“, wird DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch in einer Mitteilung zitiert. Die DUH ermutigt die Kommunen, auf dem Rechtsweg gegen eine restriktive Auslegung der StVO vorzugehen.
In einer aktuellen Umfrage haben etwas mehr als 30 Prozent aller Deutschen angegeben, dass es in ihrem Umfeld ausreichend Platz für Radfahrende gibt. Die Umfrage hatte laut Sazbike ein deutscher Fahrradhersteller in Auftrag gegeben.
Infrastruktur
Nach Angaben der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen muss ein Teil der Fahrrad-Schutzstreifen in Kassel zurückgebaut werden, weil die Schutzstreifen nicht mehr den aktuellen Vorschriften genügen.
Wirtschaft & Fahrradindustrie
Der Fahrradmarkt in Deutschland hat 2023 laut einem Branchenbericht erstmals seit 2006 einen Umsatzrückgang verzeichnet. Trotz des Minus von 5,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bleibe das Gesamtmarktvolumen immer noch über dem Niveau von 2021, fasst Sazbike das Ergebnis des Branchenberichts Fahrrad 2024 vom IFH Köln und der BBE Handelsberatung zusammen.