Medienlage vom 28.6.2024
Zuletzt aktualisiert 28.6.2024
Politik & Verwaltung
„Im Großen“ seien viele Hebel für die Mobilitätswende umgelegt, schreibt der Saarländische Rundfunk in einem Kommentar. Es hake aber noch „im Kleinen“. Das Umdenken habe zwar begonnen, „die Konsequenzen daraus sind aber noch sehr ambivalent“: „Kein Geld, keine Ideen, Angst vor dem Unmut all derer, die mit ihren zu großen Autos in der Stadt unbedingt bis vor die Wursttheke fahren wollen“, kritisiert der SR.
Infrastruktur
Laut dem WDR sind in Nordrhein-Westfalen von den insgesamt sieben Radschnellwegen mit einer Gesamtlänge von 275 Kilometern, die Land und Kommunen gemeinsam bauen wollen, bislang lediglich 18 Kilometer befahrbar. Dabei stelle das Land „jedes Jahr Millionen Euro für den Bau des Prestigeprojekts zur Verfügung“: zwischen 2017 und 2023 laut Recherchen des Rundfunks insgesamt 86,75 Millionen Euro. Tatsächlich gebaut worden sei aber nur mit 3,16 Millionen Euro, „nicht einmal vier Prozent“. Als Gründe für den geringen Abruf der Mittel führe das NRW-Verkehrsministerium Probleme bei der Koordination zwischen Land, Kommunen und anderen Akteurinnen und Akteuren an. Viel gravierender sei aber der Fachkräftemangel in Straßenbau und -planung.
Zwischen Düsseldorf und Wuppertal ist eine neue Radroute geplant, meldet die Neue Ruhr Zeitung. Rund 13.000 Menschen pendeln täglich zwischen den beiden Städten, erläutert die Zeitung unter Berufung auf den Düsseldorfer Mobilitäts- und Umweltdezernenten Jochen Kral. Geplant sei der Ausbaustandard von Radvorrangrouten, analog zu Düsseldorfs Radleitrouten.
Die Nürnberger Nachrichten machen auf die Einrichtung einer Tempo-30-Zone in der Stadt Stein aufmerksam. Die Reform des Straßenverkehrsrechts räume Kommunen mehr Spielraum bei Tempo-30-Regelungen ein. Zwar müsse die Straßenverkehrsordnung noch geändert werden, doch habe die Stadt Stein „schon mal Fakten geschaffen – auch weil Anwohner nachts unter Verkehrslärm litten“.
Bürgerinnen & Bürger
Eine Umfrage im Auftrag eines deutschen Energiekonzerns gibt Auskunft über die Verbreitung von E-Bikes in Deutschland. Sazbike stellt heraus, dass knapp ein Viertel der Bevölkerung ein E-Bike besitze. Dies sei ein neuer Höchstwert.
Der Verband der Oberbergischen Hausärztinnen und Hausärzte plädiert für die Förderung des Radverkehrs im Oberbergischen. Für den Apell führe der Verband den Klimaschutz und den großen gesundheitlichen Effekt als Gründe an, erläutert Radio Berg.
Wissenschaft & Forschung
Die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) übernimmt ab dem kommenden Jahr die Verantwortung für die Erhebungen „Mobilität in Deutschland“ (MiD) und „Deutsches Mobilitätspanel“ (MOP) vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV). Die BASt führe die beiden Studien dann in dem neuen Konzept „Mobilität in Deutschland PLUS“ (MiD+) zusammen und entwickle sie weiter, teilt die BASt mit. MiD+ bestehe aus mehreren Bausteinen und setze verstärkt auf Künstliche Intelligenz (KI). Die laufende Mobilitätsstudie „MiD 2023“ verantworte weiter das BMDV.