Fahrrad-Monitor Deutschland 2023 - Ergebnisse der repräsentativen Online-Befragung zur Situation des Radverkehrs in Deutschland
StudieDatum 21.12.2023
Die aktuelle Ausgabe „Fahrrad-Monitor 2023“ zeigt laut des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) „...eine erfreuliche Entwicklung. Fahrradfahren ist in Deutschland weiter auf dem Vormarsch.“
Seit 2009 führt das unabhängige Markt- und Sozialforschungsinstitut SINUS Markt- und Sozialforschung mit Förderung durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) die bevölkerungsrepräsentative Studie „Fahrrad-Monitor“ durch. Damit entsteht alle zwei Jahre ein repräsentatives Stimmungsbild der Radfahrenden in Deutschland. Die letzte Ausgabe der Studienreihe erschien 2021. Der Fahrrad-Monitor 2023 ist die achte Befragung.
Für die Ausgabe „Fahrrad-Monitor 2023“ wurden vom 12. Mai bis 5. Juni 2023 rund 4.003 Bürgerinnen und Bürger im Alter zwischen 14 und 69 Jahren zu ihrem Mobilitätsverhalten und zu ihren -Präferenzen mit Fokus auf den Radverkehr online befragt. Die Stichprobe ist repräsentativ für die deutsche Wohnbevölkerung nach Geschlecht, Alter, Bildung und Ortsgrößenklassen (Quotenstichprobe).
Die Teilnehmenden wurden zu den folgenden zehn Themenbereichen befragt:
- Verkehrsmittelnutzung
- Nutzungsanlässe Fahrrad
- Gründe für und gegen die Fahrradnutzung
- Sicherheit
- Fahrradinfrastruktur
- Fahrradfreundlichkeit von Politik & Arbeitgebern
- Fahrradmarkt
- Bike-Sharing, Pedelecs und Lastenräder
- Fahrradtourismus
- Radfahren in kleineren Kommunen vs. in der Stadt
Verkehrsmittelnutzung
Die Studienergebnisse zeigen laut BMDV: Rund 46 Prozent der Deutschen wollen in Zukunft häufiger mit dem Fahrrad oder Pedelec fahren. Besonders erfreulich für die Fahrradbranche ist, dass ein Viertel der Deutschen plant, innerhalb des nächsten Jahres ein Fahrrad oder Pedelec zu erwerben. Die durchschnittliche Ausgabebereitschaft liegt hier bei rund 1.424 Euro pro Person. Insbesondere Pedelecs sind mit einer Präferenz von 48 Prozent unter den Kaufinteressenten besonders begehrt.
Mehr als jeder fünfte Berufstätige fährt derzeit regelmäßig mit dem Fahrrad oder Pedelec zur Arbeit. Radfahrende, die das Rad selten oder nie zum Pendeln nutzen, nennen als häufigste Gründe, dass der Weg zu weit ist oder die Fahrt zu lange dauert. In diesem Kontext unterstreichen die Ergebnisse des „Fahrrad-Monitor 2023“ die zunehmende Bedeutung der Kombination von Fahrradnutzung und öffentlichen Verkehrsmitteln. Sie ist umweltfreundlich und erweitert gleichzeitig den Aktionsradius beider Verkehrsmittel. Wie die Ergebnisse der Befragung zeigen, ist die Mitnahmemöglichkeit des Fahrrades für die Mehrheit der Radfahrenden vor allem im Nah- und Regionalverkehr wichtig.
Sicherheit
Erstmalig wurde 2023 auch nach dem Sicherheitsempfinden auf unterschiedlichen Führungen des Radverkehrs gefragt. 94 Prozent der Befragten fühlen sich demnach vor allem auf vom Auto- und Fußverkehr getrennten Radwegen sicher. Dieses schließt auch die sogenannten „Protected Bike Lanes“ mit ein, also Radfahrstreifen die zum Beispiel durch Poller oder ähnliche Trennelemente vom Autoverkehr abgetrennt sind. Auch Fahrradstraßen werden sehr positiv bewertet (83 Prozent). Besonders unsicher fühlen sich die Radfahrenden dagegen auf Straßen, wo gemeinsam mit dem Kfz-Verkehr auf der Fahrbahn gefahren werden muss. Bei Tempo 50 fühlen sich hier nur 13 Prozent, bei Tempo 30 nur 21 Prozent und auf freigegebenen Bus-Sonderfahrstreifen nur 29 Prozent sicher.
Quelle: vgl. Artikel zum Fahrrad-Monitor, BMDV)
Über den "Fahrrad-Monitor"
Der „Fahrrad-Monitor“ wird im Rahmen der „Richtlinie zur Förderung von nicht investiven Maßnahmen zur Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans“ des Nationalen Radverkehrsplans vom BMDV gefördert.