Gewerbliche Lastenradnutzung: Potenziale und Empfehlungen
Themenmonat „Fahrräder und Lastenräder im Wirtschaftsverkehr“Datum 9.9.2022
Das BMDV hat mehrere Projekte gefördert, die sich mit der gewerblichen Nutzung von Lastenrädern beschäftigen. Die Forschungsergebnisse sind jeweils in Leitfäden zusammengefasst und bieten Kommunen oder anderen Verantwortlichen Hilfestellung bei der Förderung der gewerblichen Lastenradnutzung.
TRASHH: Einsatzmöglichkeiten von Lastenrädern in kommunalen Unternehmen
Das Forschungsprojekt TRASHH hat die Einsatzpotenziale von E-Lastenrädern für öffentliche Organisationen und Dienstleister am Beispiel der Stadtreinigung Hamburg untersucht. Hintergrundinformationen zum Projekt finden Sie im Projektsteckbrief.
Zu den wichtigsten Ergebnissen gehört:
- E-Lastenräder eignen sich besonders in sensiblen Gebieten wie Grünflächen, da sie leise und emissionsfrei sind.
- E-Lastenräder können Arbeitsprozesse flexibilisieren. Einige Aufgaben lassen sich damit effizienter erledigen.
- E-Lastenräder sind ein Mobilitätsgewinn, insbesondere für Mitarbeitende ohne Führerschein.
- Lastenradfahrerinnen und -fahrer erhalten aufgrund ihrer besonderen Tätigkeit mehr Wertschätzung von Bürgerinnen und Bürgern sowie der Führungsebene.
Eine Übersicht der Projektergebnisse finden Sie in unserem Beitrag zum Einsatzpotenzial von E-Lastenrädern in gewerblichen Flotten.
RADLAST: Potenziale für Lastenradtransporte in der Citylogistik
Das Projekt „RadLast“ hat das Potenzial von Lastenrädern für die letzte Meile mit Hilfe von Algorithmen interaktiv ermittelt, optimiert und visualisiert. Hintergrundinformationen bietet der Projektsteckbrief.
Zentrale Ergebnisse des Projekts sind:
- Gebiete mit schwieriger Parksituation für Transporter bieten ein hohes Potenzial für Lastenräder.
- Die Potenziale lassen sich durch eine Verringerung der Servicekosten und der Umschlagskosten steigern.
- Lastenräder erhöhen die gefahrenen Kilometer in der Innenstadt.
- Die Zusammenarbeit mehrerer Dienstleister reduziert die gefahrenen Kilometer in der Innenstadt.
- Lastenräder reduzieren nicht die Kosten auf der letzten Meile.
Die Ergebnisse hat das Projektteam in einem Leitfaden zusammengefasst. Der Leitfaden enthält auch ein Planungswerkzeug für Mikro-Depots.
ALADIN: Abstellanlagen für Lastenfahrräder in Nachbarschaften
Im Rahmen des Projekts hat das Projektteam an der Fachhochschule Erfurt Empfehlungen für nutzerfreundliche Abstellanlagen im öffentlichen Raum erarbeitet, die ästhetische und funktional-praktische Aspekte berücksichtigen. Hintergrundinformationen zum Projekt sind im Projektsteckbrief nachzulesen.
Zu den zentralen Ergebnissen gehören die folgenden 10 „goldenen Regeln“:
- Schutz vor Diebstahl
- Vandalismusgefahr bannen
- Zugänglichkeit für alle Gruppen von Nutzerinnen und Nutzern
- Serviceelemente prüfen
- Einfügen in das Straßenbild
- Nutzungskonflikte vermeiden
- Vorhandene Fläche von PKWs nutzen
- Witterungsschutz ermöglichen
- Bedürfnisse prüfen
- Verknüpfung mit Stadt- bzw. sozialräumlichen Funktionen
In einer Planungshilfe hat das Projektteam die Ergebnisse zusammengefasst. Diese soll zeigen, was bei der Einrichtung von Lastenradabstellanlagen zu beachten ist, welche Abstellelemente geeignet sind und wie der quartiersspezifische Bedarf ermittelt werden kann.