Radfahren mit künstlicher Intelligenz
Forschungsprojekt der Uni KasselDatum 19.7.2024
Ein Forschungsverbund der Universität Kassel erforscht die Einsatzmöglichkeiten von Künstlicher Intelligenz (KI), um den Radverkehr sicherer zu machen. Die hessische Landesregierung fördert das Vorhaben mit rund 4,8 Millionen Euro. Beteiligt ist auch Dr.in Angela Francke, Stiftungsprofessorin Radverkehr des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) an der Uni Kassel.
Projektname DyNaMo
Das Projekt „DyNaMo: Sichere und Nachhaltige Mobilität in der Stadt von morgen“ setzt auf mehreren Ebenen an, erläutert die Universität Kassel in einer Mitteilung: Zum einen würden mit Hilfe KI-basierter Analysen Infrastrukturmaßnahmen – etwa Verkehrsberuhigungen auf bestimmten Straßen – angestoßen sowie Schulungen für Radfahrende aufgesetzt. Zum anderen sollen die KI-Systeme von Autos das Verhalten von Radfahrenden besser abbilden, um Zusammenstöße zu verhindern. Nicht zuletzt wolle die Forschungsgruppe auch für Radfahrende KI-basierte Assistenzsysteme entwickeln, analog zu den Systemen in Kraftfahrzeugen.
Mehr Sicherheit im Verkehr
Laut der Universität ist es das Ziel, die Zahl von Verkehrstoten im Radverkehr zu verringern und das Radfahren dadurch zugleich auch attraktiver zu machen. Derzeit stellen Verkehrsunfälle, insbesondere mit Beteiligung von Autos, der Uni zufolge für Kinder und junge Erwachsene bis 29 Jahre weltweit die Todesursache Nummer eins dar.
Lücken in der KI-Forschung und -Nutzung
„Bisher fehlen einerseits in den Fahrzeug-Systemen die KI-Grundlagen, um detailliert das Fahrverhalten von Radfahrern zu erkennen, etwa wenn er oder sie vor dem Abbiegen den Arm hebt
“, sagt Prof. Dr.-Ing. Klaus David, Informatiker an der Universität Kassel und Sprecher des Konsortiums. „Auf der Seite der Radfahrer wird KI zur detaillierten Erkennung des Fahrverhaltens noch gar nicht eingesetzt, obwohl viele von ihnen sogenannte Wearables, also z. B. Smartwatches, oder ihr Smartphone dabeihaben. Damit sind eigentlich genügend Sensoren vorhanden, um das Verhalten des Radfahrers zu erfassen. Hier sind die nötigen KI-Algorithmen zur Erkennung von Verhaltensfehlern noch nicht entwickelt und erforscht.
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Stiftungsprofessur Radverkehr der Uni Kassel
Beteiligt an dem Projekt ist auch Dr.in Angela Francke, BMDV-Stiftungsprofessorin für Radverkehr und Nahmobilität an der Uni Kassel. „Wir möchten für die Stadt von morgen, mit noch deutlich mehr Radfahrenden, die Verkehrssicherheit erhöhen
“, erläutert Francke. „Durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz können wir die Verkehrssicherheit erheblich verbessern, da KI-gesteuerte Systeme potenzielle Gefahren erkennen und frühzeitig Warnungen ausgeben können. Dies ermöglicht es uns, nicht nur Unfälle zu verhindern, sondern auch die Infrastruktur gezielt zu gestalten.
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Beteiligte im Forschungsverbund
Das Projekt verbindet Perspektiven der Informatik, der Rechtswissenschaft, der Verkehrswissenschaft und der Verkehrspsychologie. Beteiligt sind:
- Prof. Dr.-Ing. Klaus David
- Prof. Dr. Bernhard Sick
- Prof. Dr. Gerrit Hornung
- Prof.in Dr.in Angela Francke
- Prof. Dr.-Ing. Carsten Sommer
Assoziierter Partner ist die Hessische Hochschule für öffentliches Management und Sicherheit, vertreten durch Polizeihauptkommissar Jens Peters.
Förderung durch das Land Hessen
Das Land Hessen fördert das Projekt im Rahmen des Programms LOEWE, der Landesoffensive zur Entwicklung wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz. Das Projekt startet im Januar 2025.