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Forschung und Leitfäden zur Verkehrssicherheitsarbeit

Aus Forschungsvorhaben entsteht neues Wissen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit. Neue Erkenntnisse zur Wechselwirkung von Infrastruktur und Verkehrssicherheit sind vor dem Hintergrund der Verkehrswende von besonderer Bedeutung. Denn das Verkehrsaufkommen verschiebt sich hin zu Rad- und Fußverkehr. Der nachfolgende Überblick zeigt auf, wo Sie wichtige Informationen zur Verkehrssicherheitsarbeit sowie die neuesten Forschungsergebnisse finden.

Zuletzt aktualisiert 5.12.2024

Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV)

Grundlage der Verkehrssicherheitsarbeit des Bundes und des BMDV ist das aktuelle Verkehrssicherheitsprogramm 2021 bis 2030 unter dem Leitbild der „Vision Zero“. Diese hat zum Ziel, dass niemand mehr im Straßenverkehr getötet oder schwer verletzt wird.

Das BMDV stellt im Rahmen verschiedener Programme Mittel für Förderungen und Finanzierungen zur Verfügung. Dazu gehört auch Forschung, die zur Erreichung der Ziele dieser Programme wichtige Informationen liefern soll. Zu nennen ist hier die Innovationsinitiative mFUND mit geförderten Projekten zur Digitalisierung der Verkehrssysteme und zur Erhöhung der Verkehrssicherheit.

Die wichtigste Grundlage für den Radverkehr ist der Nationale Radverkehrsplan 3.0 (NRVP 3.0) als gesamtgesellschaftliche Strategie der Radverkehrsförderung. Das BMDV unterstützt und fördert Initiativen und Aktivitäten zur Erhöhung der Verkehrssicherheit von Zweiradfahrenden, ob mit dem Rad, dem Pedelec, dem E-Scooter oder dem Motorrad. Speziell für den Radverkehr fördert das BMDV sowohl investive als auch nicht investive Maßnahmen, die den Verkehr sicherer machen.

Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)

Die BASt ist die praxisorientierte, technisch-wissenschaftliche Forschungseinrichtung des Bundes auf dem Gebiet des Straßenwesens. Jährlich führt die BASt rund 260 eigene Forschungsprojekte durch und betreut mehr als 300 wissenschaftliche Projekte von externen Forschenden.

Die BASt veröffentlicht ihre Forschungsergebnisse als Berichte und als Kurzinformationen der Reihe „Forschung kompakt“ zum kostenfreien Download im elektronischen BASt-Archiv ELBA. Neben aktuellen Forschungsergebnissen finden Sie auf der Seite der BASt auch kostenlose Broschüren und Leitfäden zu verschiedenen Themen der Verkehrssicherheit (bspw. „Kindersicherheit im Auto“, Leitfaden Schulwegpläne leichtgemacht).

Die BASt hat zudem eine Datenbank für Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit entwickelt. Dieser Maßnahmenkatalog gegen Unfallhäufungen stellt ein Werkzeug der Unfalluntersuchung als Hilfestellung nicht nur für die Unfallkommissionen dar. Der vorliegende Katalog beruht auf aktuellen wissenschaftlichen und praktischen Erkenntnissen. Er erlaubt eine zielgerichtete und zielführende Bekämpfung von Unfallhäufungen und unterstützt die Unfallkommissionen bei ihrer Tätigkeit.

Deutscher Verkehrssicherheitsrat e. V. (DVR)

Der DVR wurde als Interessensverband im Jahr 1969 gegründet und setzt sich dafür ein, den Straßenverkehr sicherer zu machen. Basierend auf neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen und gesellschaftlichen Anforderungen empfiehlt der DVR der Politik und der Industrie im Rahmen seiner Beschlüsse verkehrssicherheitsrelevante Maßnahmen. Er entwickelt Kampagnen, Schulungen und Programme, um Straßenverkehrsunfällen präventiv vorzubeugen.

Unter anderem bereitet der DVR in der Schriftenreihe Verkehrssicherheit Themen für interessierte Leserinnen und Leser sowie Anwenderinnen und Anwender aus der Verwaltung auf. Zudem entwickelt der DVR Praxishilfen für Einrichtungen des Bundes und der Länder zum Thema Verkehrssicherheit sowie verschiedene Broschüren, beispielsweise die Broschüre „Sicher mobil mit Rollstuhl und motorisiertem Krankenfahrstuhl“.

Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen e. V. (FGSV)

Die FGSV erstellt das technische Regelwerk für das gesamte Straßen- und Verkehrswesen in Deutschland. In die Fortschreibung des Regelwerks fließen die Ergebnisse aktueller Forschungen ein. Informationen zum jeweils aktuell gültigen technischen Regelwerk finden sich auf der Website der FGSV.

Einzelne Publikationen sind für alle Anwenderinnen und Anwender kostenlos über den FGSV-Verlag zugänglich, beispielsweise:

Unfallatlas

Der interaktive Unfallatlas der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder zeigt das Unfallgeschehen auf regionaler Ebene. Dabei enthält der Unfallatlas alle Unfälle mit Personenschaden, die polizeilich registriert sind. Diese lassen sich im Unfallatlas straßengenau nachvollziehen. Zur weiteren Verarbeitung der georeferenzierten Daten unter Beachtung der Nutzungsbedingungen ist ein Download der Unfallorte als Shapefile oder im CSV-Format möglich.

Die Unfalldaten werden einmal jährlich aktualisiert. Die Unfalldaten für das Jahr 2024 werden voraussichtlich im Sommer 2025 eingepflegt.

Unfallforschung der Versicherer (UDV)

Die UDV im Gesamtverband der Versicherer e. V. (GDV) ist eine weitere Forschungseinrichtung zur Verkehrssicherheit in Deutschland. Auf ihrer Website publiziert die UDV Forschungsergebnisse zu den Themen der Verkehrssicherheit in verschiedenen Schriftenreihen:

  • Forschungsberichte: Neben Erkenntnissen und Empfehlungen enthalten die Forschungsberichte wesentliche Informationen zur Methodik und Empirie.
  • Unfallforschung kompakt: Kurzfassung der Forschungsberichte mit einer Zusammenfassung der wesentlichen Methodik, der Ergebnisse sowie der Empfehlungen. Die Veröffentlichungen stehen in der Regel auch in englischer Sprache zur Verfügung.
  • Unfallforschung kommunal: Die Berichte enthalten neben den wichtigsten Erkenntnissen aus Forschungsprojekten wesentliche Empfehlungen zur Anwendung für Mitarbeitende der kommunalen Verwaltungen.
  • Unfallforschung kurzgefasst: Factsheets, die auf zwei DIN-A4-Seiten die wichtigsten Informationen zum Forschungsprojekt beinhalten.

Zu den Inhalten dieses Beitrags

Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit der LISt Gesellschaft für Verkehrswesen und ingenieurtechnische Dienstleistungen mbH entstanden.