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The value of street experiments for mobility and public life: Citizens’ perspectives from three European cities

Die Studie ergründet die Potenziale von Straßenexperimenten für die Veränderung des Straßenraums. Sie befasst sich dabei mit den funktionalen, sozialen, sicherheitsbezogenen, ökologischen und wirtschaftlichen Dimensionen von Straßenexperimenten.

Zuletzt aktualisiert 13.12.2023

Berichtsdetails
Autor/in Smeds, Emilia | Papa, Enrica
Zeitschrift Journal of Urban Mobility
Jahrgang Dezember 2023
Heft 4
ISSN 2667-0917
Sprache English

Zusammenfassung

Straßenexperimente, z. B. die Einrichtung von öffentlichen Plätzen oder Parklets, werden immer populärer. Sie erlauben die Umwandlung von Straßenraum durch (temporäre) Interventionen von einem Raum für Verkehr zu einem Raum für Menschen. Bisherige Untersuchungen haben sich dabei auf die Rolle öffentlicher Akzeptanz für die Mobilitätswende konzentriert. Jedoch blieb bislang offen, welchen Dimensionen der Straßenexperimente die Nutzerinnen und Nutzer vor Ort tatsächlich Mehrwert zuschreiben. Ausgehend von einer Befragung unter Nutzerinnen und Nutzern (n = 458) von fünf Straßenexperimenten in London, München und Bologna ergründen die Autorinnen daher entlang funktionaler, sozialer, sicherheitsbezogener, ökologischer und wirtschaftlicher Dimensionen die Potenziale von Straßenexperimenten für die Veränderung des Straßenraums.

Die Nutzerinnen und Nutzer bewerteten die untersuchten Straßenexperimente vor allem in Bezug auf ihren Beitrag für das öffentliche Leben positiv. Allerdings wurden die Experimente kaum für aktive Mobilität genutzt. Sie förderten alternative Mobilitätspraktiken somit nicht merklich. Dies sei konträr zu dem während der Planung prominent kommunizierten Mehrwert sowie der Integration (infrastruktureller) Maßnahmen (u. a. Radabstellanlagen, Sharing-Angebote) zur Förderung aktiver Mobilität, halten die Autorinnen fest. Damit Straßenexperimente ihre Bedeutung im Rahmen der Mobilitätswende entfalten könnten, reiche es nicht alleine, dass der Straßenraum durch diese als öffentlicher Raum neu imaginiert würde, sondern zugleich müssten aktive Mobilitätsformen wirksamer eingebunden werden. Wie dies konkret umgesetzt werden könne, hänge von den Gegebenheiten vor Ort ab. Als positive Beispiele nennen die Autorinnen die Integration von Schutzstreifen und Sharing-Angeboten sowie abgegrenzte und beruhigte Bereiche für Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Radfahrende. Um außerdem die Akzeptanz von Straßenexperimenten zu erhöhen und somit weitere Nutzerinnen und Nutzer anzusprechen, dürfe die dazugehörige Kommunikation nicht durch eine Anti-Auto-Rhetorik bestimmt sein. Stattdessen gelte es, die Straßenexperimente in umfangreichere Maßnahmenpakete wie bspw. die Verkehrsberuhigung umliegender Straßen zu integrieren, sodass diese zum lokalen Hub aktiver Mobilitätsformen avancieren können.

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