Zwischenbericht Oeder Weg
Wissenschaftliche Analyse der „fahrradfreundlichen Nebenstraßen“ in Frankfurt am MainZuletzt aktualisiert 15.1.2024
Autor/in | Knese, Dennis | Künbet, Seray | Winkler, Zoë | Busse, Jana | Heer, Carolin |
Herausgebende Institutionen | Frankfurt University of Applied Sciences |
Auftraggeber/in | Stadt Frankfurt am Main |
Erscheinungsland | Deutschland |
Erscheinungsort | Frankfurt am Main |
Jahrgang | November 2023 |
Seiten | 151 |
Sprache | Deutsch |
Auszug aus der Einleitung
Die „Stadtverordnetenversammlung der Stadt Frankfurt am Main [hat] im Jahr 2019 den sog. „Fahrradstadt-Beschluss“ gefasst, der unter anderem die Gestaltung von elf „fahrradfreundlichen Nebenstraßen“ beinhaltet [...]. Bei diesem neuen, auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhenden Ansatz der Verkehrsplanung soll eine Fuß- und Radverkehrsförderung zum Beispiel durch getrennte, sichere und übersichtliche Fuß- und Radverkehrsanlagen, reduzierte Kfz-Geschwindigkeiten sowie Umnutzungen von Kfz-Parkständen zu Flächen für Fahrradabstellanlagen und andere Nutzungen erreicht werden. Dies bietet Chancen zur Erhöhung der Sicherheit sowie zur Verbesserung der Verbindungs- und Aufenthaltsqualität für Verkehrsteilnehmende, Anwohnende und Gewerbetreibende [...].
Die damit verbundenen Projekte bedeuten jedoch auch erhebliche Eingriffe in die heutige Aufteilung des Straßenraums. Da dies nicht unumstritten ist und bei einigen Akteuren auch Ängste und Sorgen hervorruft, hat sich die Verwaltung dazu entschieden, im Bereich der „fahrradfreundlichen Nebenstraßen“ zunächst auf bestandsnahe Maßnahmen, wie z. B. Markierungslösungen (z. B. Rotmarkierungen, Erweiterungen der Gehwege, Piktogramme), Beschilderung für geänderte Verkehrsführungen, Fahrradbügel, Poller und weitere stadtgestalterische Elemente, zu setzen. So wurde die Option offengehalten, die eingeführten Maßnahmen ohne großen baulichen Aufwand auch zurückzunehmen oder anpassen zu können.
Um Erkenntnisse über die Wirkungen der umgesetzten Maßnahmen zu erhalten, werden wissenschaftliche Analysen zur Vorher-Nachher-Situation durch die Frankfurt University of Applied Sciences durchgeführt. Dies beinhaltet u. a. eine Untersuchung von Veränderungen in der Nutzung des öffentlichen Raums und der Verteilung des Verkehrs im angrenzenden Straßennetz, der Auswirkungen auf die (subjektive und objektive) Sicherheit sowie der Akzeptanz bei unterschiedlichen Akteursgruppen. Die wissenschaftlichen Untersuchungen erfolgen für die drei zuerst umgesetzten Straßen Oeder Weg, Grüneburgweg und die Achse Kettenhofweg / Robert-Mayer-Straße.
Eine entscheidende Frage hierbei ist, ob der Fuß- und Radverkehrsanteil durch die geplanten Maßnahmen erhöht und der Kfz-Verkehr reduziert werden kann und wie sich die Aufenthalts- und Wohnqualität sowie die Gesamtsituation für Gewerbetreibende in den Untersuchungsgebieten entwickelt. Hierfür wurde ein systematisches und längerfristiges Untersuchungskonzept erstellt, mit dem die Situation vor und nach der Umsetzung der Maßnahmen erfasst wird.“
Siehe auch die Mitteilung der Frankfurt UAS vom 10.11.2023 zu dem Thema.