Navigation und Service

Zooming in and out on everyday mobility practices in a rural, mountainous area of Switzerland

Maeder et al. untersuchen individuelles Mobilitätsverhalten vor dem Hintergrund struktureller Bedingungen im ländlichen Raum in der Schweiz. Fokussiert wird hierbei der Zusammenhang von Mobilitätszwecken und Mobilitätspraktiken.

Zuletzt aktualisiert 25.1.2024

Berichtsdetails
Autor/in Maeder, Stefanie | Stauffacher, Michael | Knaus, Florian
Zeitschrift Journal of Transport Geography
Jahrgang Oktober 2023
Heft 112
Sprache English

Zusammenfassung

Die Ergebnisse weisen den Autorinnen und Autoren zufolge darauf hin, dass im ländlichen Raum die geografischen Bedingungen sowie die verfügbaren Infrastrukturen einen stärkeren Einfluss auf die Wahl des Transportmittels haben als im städtischen Kontext. Das Auto werde hier weiterhin vor allem als unabhängig, flexibel und schnell wahrgenommen, insbesondere dann, wenn verschiedene Wege miteinander kombiniert werden. Der öffentliche Verkehr sei zumeist nicht gut genug ausgebaut, um dahingehend eine praktikable Alternative darzustellen. Der räumliche und zeitliche Kontext sei daher stärker als der individuelle Wunsch, sich CO2-ärmer fortzubewegen. 

Maeder et al. stellen außerdem dar, wie die für Mobilität aufgewendete Zeit je nach Mobilitätszweck unterschiedlich bewertet wird und sich entsprechend in der Wahl des Transportmittels ausdrückt. Während für Freizeitaktivitäten und zum Einkaufen Mobilität vor allem als „Mittel zum Zweck“ angesehen werde, für das möglichst wenig Zeit aufgewendet werden sollte, werde diese im Rahmen des Pendelns von vielen Befragten als produktiv wahrgenommen. Für Ersteres werde daher primär das Auto gewählt, während fürs Pendeln vermehrt auch der ÖV oder aktive Mobilität berücksichtigt würden. 

In Bezug auf die Wirkung des sozialen Kontexts stellen Maeder et al. fest, dass ein hohes soziales Kapital innerhalb einer Gemeinschaft auf dreierlei Weise einer CO2-ärmeren Mobilität förderlich sei: Um Personen aus dem Dorf / der Region zu treffen, würden vor allem lokale Einkaufsmöglichkeiten und Freizeitaktivitäten aufgesucht, was kürzere Wege impliziere. Außerdem sei eine Präferenz für aktive Mobilitätsformen auszumachen, da diese die Möglichkeit des Austauschs und des zufälligen Treffens anderer Personen auf der Straße eröffne. Schließlich fördere ein hohes Gemeinschaftsgefühl auch die Wahrscheinlichkeit für die Bildung von Fahrgemeinschaften für längere Wegstrecken.

Link

Zur Webseite