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Healthy and pleasant commuting in cities

Exploring cyclists’ and pedestrians’ personal exposure, wellbeing and protective practices on-the-move

Die Autorin arbeitet in der vorliegenden Doktorarbeit Faktoren heraus, die das Wohlbefinden, die wahrgenommene Gesundheit und die Mobilitätspraktiken von Radfahrenden und Zufußgehenden beeinflussen.

Zuletzt aktualisiert 16.1.2024

Berichtsdetails
Autor/in Marquart, Heike
Herausgebende Institutionen

Humboldt-Universität zu Berlin

Erscheinungsland Deutschland
Erscheinungsort Berlin
Jahrgang Februar 2023
Seiten 168
Sprache English

Zusammenfassung

Der situative Kontext, die sensorische Wahrnehmung und soziale Aspekte beeinflussen, ob das Unterwegssein in der Stadt als gesund und angenehm empfunden wird. Für das Mobilitätsverhalten von Radfahrenden und Zufußgehenden sei es dabei nachranging, inwieweit diese Wahrnehmung mit den tatsächlich messbaren gesundheitsbelastenden Stressoren wie Feinstaub und Lärm übereinstimmen. Diese Diskrepanz sowie potenzielle Handlungsstrategien greift Heike Marquart in ihrer Dissertation auf und arbeitet Faktoren heraus, die das Wohlbefinden, die wahrgenommene Gesundheit und die Mobilitätspraktiken von Radfahrenden und Zufußgehenden beeinflussen.

Aus ihren Ergebnissen leitet sie folgende Empfehlungen für die Planungspraxis ab:

  • Erhaltung und Schaffung von Grünflächen entlang von Radinfrastruktur / Radverkehrsführung durch Grünanlagen: Eine grüne Umgebung beruhige, steigere das Wohlbefinden und die Gesundheit und könne einen Ausgleich zu hektischeren und umweltbelasteten Streckenabschnitten schaffen.
  • Erhaltung und Schaffung von Radinfrastruktur entlang von Wasserflächen: Wasserflächen schaffen an heißen Tagen Abkühlung. Außerdem wirken sie sich allgemein positiv auf das Wohlbefinden aus.
  • Schaffung von weitläufigen Blickachsen: Es sollten Freiräume geschaffen und Straßenzüge so gestaltet werden, dass diese einen weiten Blick ermöglichen. Radfahrende sollten sich nicht fühlen, als seien sie in Straßenschluchten gefangen.
  • Planung von Radnetzen entlang interessanter Orte: Eine entsprechende Radverkehrsführung schaffe Abwechslung, steigere das Interesse und die Freude am Radfahren. Die Radfahrenden fühlten sich hierdurch außerdem verbundener mit „ihrer Stadt“.
  • Führung von Radinfrastruktur entlang öffentlicher Plätze: Führten Wege entlang von Spielplätzen, Kleingärten, Parkanlagen etc., nähmen Radfahrende die Stadt als Ort wahr, der auf vielfältige Weise angeeignet und mit Leben gefüllt werden könne. Dies steigere das Wohlbefinden und die wahrgenommene Lebensqualität.
  • Förderung von Straßen mit lokalen Geschäften, Bars und Cafés sowie Ausbau der Radinfrastruktur entlang dieser: Dies verbessere das Mobilitätserlebnis und steigere das Gemeinschaftsgefühl, da Radfahrende so einen stärkeren Bezug zu ihrer direkten Umgebung aufbauten.
  • Reduzierung der Belastung durch motorisierten Verkehr durch höheren Abstand zu diesem: Eine geringere Schadstoff- und Lärmbelastung wirke sich positiv auf die Gesundheit der Radfahrenden aus. Dies könne sowohl durch getrennte Streckenführungen als auch bspw. durch verbesserte Luftfilter und Lärmschutzvorkehrungen erreicht werden.
  • Berücksichtigung messbarer Lärmbelastungen und Luftverschmutzungen bei der Planung von Radinfrastruktur: Werden gesündere und sichere Routen angeboten, erhöhe sich auch die Anzahl der Radfahrenden.

Diese Maßnahmen hätten dabei nicht nur Einfluss auf das Radverkehrsvolumen, sondern würden insgesamt die Lebensqualität in Städten fördern und zur Nachhaltigkeit beitragen, stellt die Autorin fest. Es gilt somit, Radverkehrsplanung systemisch und integriert zu denken, um die allgemeinen Vorteile der Maßnahmen vollumfänglich auszuschöpfen.

Table of contents

1. Introduction
1.1 Background and motivation: healthy and pleasant cycling and walking
1.2 Research aim and questions
1.3 Structure of the thesis

2. Theoretical background
2.1 Commuters on-the-move: new mobilities paradigm and mobility practices
2.2 Perception of the environment in the field of cognitive geography
2.3 Risk perception and protective actions
2.4 Risk communication and environmental health literacy

3. Research design and applied methods
3.1 Literature review
3.2 Overview of empirical phase
3.3 Go- and ride-alongs complemented by wearable sensors 7
3.4 GPS tracking and questionnaire
3.5 Focus groups

4. Publications of the cumulative thesis
4.1 Article I: Promoting sustainable mobility: To what extent is “health” considered by mobility app studies? A review and a conceptual framework
4.2 Article II: Extending the dimensions of personal exposure assessment: A methodological discussion on perceived and measured noise and air pollution in traffic
4.3 Article III: How are air pollution and noise perceived en route? Investigating cyclists’ and pedestrians’ personal exposure, wellbeing and practices during commute
4.4 Article IV: Informing about the invisible – Communicating en route air pollution and noise exposure to cyclists and pedestrians using focus groups

5. Conclusions, implications and final remarks
5.1 Main findings of the thesis: perceived and measured personal exposure, health and wellbeing en route
5.2 Applications of the findings: communicating en route exposure to cyclists and pedestrians
5.3 Contribution to scientific research and implications for policy and planning
5.4 Reflections on the study design and applied methods
5.5 Outlook and concluding remarks

References

Appendices

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