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Adolescents' travel behavior in Germany: Investigating transport mode choice considering destination, travel distance, and urbanization

Die Studie untersucht das Mobilitätsverhalten von Jugendlichen (11 bis 15 Jahre) zu verschiedenen Zielorten. Sie thematisiert, wie sich dieses Verhalten in Bezug auf den Wohnort sowie die sozio-demographischen Merkmale der Jugendlichen unterscheidet.

Zuletzt aktualisiert 15.2.2024

Berichtsdetails
Autor/in Marzi, Isabel | Beck, Franziska | Engels, Eliane | Renninger, Denise | Demetriou, Yolanda | Reimers, Anne K.
Zeitschrift Journal of Transport Geography
Jahrgang Oktober 2023
Heft 112
Sprache English

Zusammenfassung

Wie junge Menschen in Deutschland ihr Fahrrad nutzen, ist Gegenstand der Studie von Marzi et al. Untersucht wird das Mobilitätsverhalten von Jugendlichen (11 bis 15 Jahre) zu verschiedenen Zielen (Schule, Wohnort von Freunden oder Verwandten, Einkaufen, Freizeitaktivitäten) und wie dieses sich in Bezug auf den Wohnort sowie die sozio-demographischen Merkmale der Jugendlichen unterscheidet. Insgesamt nutzten mehr als die Hälfte der Jugendlichen aktive Mobilitätsformen, um schulische und außerschulische Ziele zu erreichen. Aktive Mobilitätsformen seien dabei vor allem auch im außerschulischen Kontext relevant: Während 47 Prozent der Jugendlichen auf dem Weg zur und von der Schule zu Fuß gingen oder Rad fuhren, betrug dieser Anteil für außerschulische Ziele über 70 Prozent.

Die Autorinnen stellen jedoch geschlechtsspezifische Unterschiede im Mobilitätsverhalten fest. Diese seien vor allem bei Wegen zu Freunden / Verwandten (Jungen nutzten hier in 52,1 Prozent der Fälle das Fahrrad, Mädchen in 35,7 Prozent der Fälle), zum Einkaufen (48,4 Prozent vs. 29,2 Prozent) sowie zu Freizeitaktivitäten (53,1 Prozent vs. 39,2 Prozent) relevant. Diese Unterschiede seien laut Marzi et al. auch darauf zurückzuführen, dass Mädchen auf diesen Wegen häufiger als Jungen von Erwachsenen begleitet würden, was mit der Nutzung passiver Verkehrsmittel einherginge. Aufgrund dieser geschlechtsspezifischen Unterschiede müssten Maßnahmen, die das Radfahren unter Jugendlichen fördern sollten, insbesondere auch Mädchen sowie ihre spezifischen Bedürfnisse berücksichtigen. 

Um aktive Mobilität unter Jugendlichen allgemein zu fördern, identifizieren Marzi et al. außerdem bisher nicht gehobene Potenziale in Bezug auf intermodale Wegeketten. Da die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel immer auch Radfahren oder Zu-Fuß-Gehen zur Haltestelle mit einschließe, könne durch die Förderung intermodaler Wegeketten die körperliche Aktivität unter Jugendlichen erhöht werden und zugleich das „Elterntaxi“ obsolet werden.

Abstract

"This study comprehensively describes travel behavior to various destinations among adolescents from Germany aged 11–15 years and how this varies according to residential location type and adolescents' socio-demographics. Overall, more than a half of adolescents use active transport modes to reach school and non-school destinations. Prevalence of passive transport modes was higher in girls compared to boys, on the way to and from school compared to non-school destinations, and for longer distances. Adult accompaniment occurred predominantly to non-school destinations, was higher in girls compared to boys and was associated with passive travel. In the future, active travel promotion programs should especially consider girls' needs to prevent low levels of active travel. Additionally, improvements in the public transport infrastructure are recommended to enable a shift to a healthy and sustainable travel behavior in adolescents."

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