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Bikeability and the induced demand for cycling

Die Bereitstellung von Radverkehrsinfrastruktur gilt weithin als Mittel zur Förderung des Radverkehrs. Investitionen in die Radverkehrsinfrastruktur haben dabei nicht nur positive Effekte auf die Lebensqualität in Städten, sondern zahlen sich für Kommunen auch finanziell aus, stellen die Autorinnen und Autoren dieser Studie fest.

Zuletzt aktualisiert 14.12.2023

Berichtsdetails
Autor/in Fosgerau, Mogens | Lukawska, Miroslawa | Paulsen, Mads | Rasmussen, Thomas Kjær
Zeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America
Jahrgang April 2023
Heft 120 (16)
Sprache English

Zusammenfassung

Die Bereitstellung von Radverkehrsinfrastruktur gilt weithin als Mittel zur Förderung des Radverkehrs. Investitionen in die Radverkehrsinfrastruktur haben dabei nicht nur positive Effekte auf die Lebensqualität in Städten, sondern zahlen sich für Kommunen auch finanziell aus.

Auf Grundlage von GPS-Daten von Radfahrenden in Kopenhagen halten Fosgerau et al. fest, dass die Umsetzung spezifischer Radverkehrsinfrastrukturen die allgemeinen Kosten des Radfahrens maßgeblich verringere. Die Kosten des Radfahrens betrachten die Autoren dabei als die Summe der monetären und nicht-monetären Kosten, die einem bzw. einer Verkehrsteilnehmenden bei einer Fahrt entsteht. Die Einrichtung von Radwegen reduziere die allgemeinen Kosten des Radfahrens um 20 Prozent. Auf Nebenstraßen würden Radfahrstreifen die allgemeinen Kosten um 14 Prozent und Schutzstreifen um 22 Prozent senken. In Bezug auf stark frequentierte Hauptverkehrsstraßen sei der Kostensatz vor allem von der Art der Radverkehrsinfrastruktur abhängig. Während Radfahrstreifen hier keinen statistisch signifikanten Effekt erzielten, reduzierten Schutzstreifen die allgemeinen Kosten des Radfahrens um 34 Prozent. Außerdem werde die Routenplanung entsprechend der verfügbaren radverkehrsspezifischen Infrastruktur ausgerichtet.

Durch den Ausbau der Radwegeinfrastruktur in Kopenhagen erhöhe sich so die Anzahl der Fahrten um 59 Prozent und die Zahl der gefahrenen Kilometer um 88 Prozent. Mit einem Netto-Nutzen von 0,91 Euro pro Radkilometer aufgrund von Zeitersparnissen und gesundheitlichen Vorteilen ergebe sich so ein Gewinn von 420.000 bis 440.000 Euro pro Jahr für jeden Kilometer Radverkehrsinfrastruktur in Kopenhagen. Aufgrund der höheren Frequentierung sowie der geringeren allgemeinen Kosten wird der Netto-Nutzen von Radschnellverbindungen sogar auf 860.000 Euro pro Kilometer pro Jahr beziffert.

Investitionen in den Ausbau eines qualitativ hochwertigen und gut erschlossenen Radverkehrsnetzes zahlen sich somit langfristig aus. Besonderes Potenzial schreiben die Autorinnen und Autoren in diesem Kontext dem Lückenschluss zu, unter anderem durch Radschnellverbindungen, da begrenzte Investitionen hier die Gesamtkonnektivität des Radverkehrsnetzes erhöhen und so potenziell zu einem großen Netto-Nutzen führen können. Entsprechend können auch Städte, die bereits über umfangreiche Radverkehrsinfrastrukturen verfügen, durch weitere Investitionen positive Effekte erzielen.

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