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Comparing municipal progress in implementing temporary cycle lanes during the Covid-19 pandemic

Die vorliegende Studie untersucht die Umsetzung temporärer Radwege während der Covid-19-Pandemie. Sie geht auch darauf ein, wie deutsche Kommunen sich in ihren Umsetzungsfortschritten unterschieden.

Zuletzt aktualisiert 29.11.2023

Berichtsdetails
Autor/in Kehlbacher, Ariane | Stark, Kerstin | Gebhardt, Laura | Jarass, Julia | Schuppan, Julia
Zeitschrift Transportation Research Part A: Policy and Practice
Jahrgang August 2023
Heft 174
ISSN 0965-8564
Sprache English

Zusammenfassung

Die Auswirkungen disruptiver Ereignisse auf das Handeln und die Handlungsfähigkeit von Verwaltungen zu verstehen, ist wichtig, um langfristig ihre Resilienz zu stärken sowie kontextspezifische Handlungsspielräume zu ergründen. Kehlbacher et al. untersuchen daher am Beispiel der Einrichtung von Pop-Up-Radwegen in deutschen Kommunen (Erhebungszeitraum Januar bis März 2021, n = 230), inwiefern die Covid-19-Pandemie die Gelegenheit für einen Wandel der Verkehrspolitik bot.

Die Pandemielage führte dazu, dass die Verwaltungen die Einrichtung von Pop-Up-Radwegen erwogen. Nur wenige Kommunen seien jedoch über diese erste Phase hinausgekommen und hätten Pop-Up-Radwege tatsächlich umgesetzt. Die Autorinnen halten fest, dass die Wahrscheinlichkeit für die Umsetzung eines Pop-Up-Radweges steige, wenn:

  • die Mobilitätskultur der Kommune durch das Rad geprägt sei, und/oder
  • bereits in der Planungsphase eine Verstetigung der Pop-Up-Radwege durch die Kommune angestrebt werde, und/oder
  • die Kommunen bereits Erfahrungen mit der Umsetzung gemacht hätten.

Außerdem wiesen dichter besiedelte Kommunen höhere Umsetzungsgrade auf, was u. a. auf den höheren Bedarf an Radinfrastruktur sowie einer entsprechenden Verteilung des Straßenraums zugunsten aktiver Mobilitätsformen zurückzuführen sei.

Insgesamt war die Pandemie jedoch nicht entscheidend für den Gesamtfortschritt bei der Umsetzung von Pop-Up-Radwegen. Da diese vor allem durch lokale Kontexte bestimmt sei, könne keine Wirkung disruptiver Ereignisse auf die Flexibilisierung und Adaptierung üblicher kommunaler Verwaltungsprozesse ausgemacht werden. Pop-Up-Radwege würden demnach nicht allgemein die schnellere Umsetzung der Mobilitätswende fördern, könnten in einem förderlichen (Verwaltungs-) Umfeld jedoch einen Übergang zur Schaffung permanenter Radinfrastruktur schaffen.

Abstract

"This study investigates whether the Covid-19 pandemic opened a policy window of opportunity for the implementation of temporary cycle lanes, and how German municipalities differed in their implementation progress. The Multiple Streams Framework is used to guide the data analysis and interpretation of the results. A survey of staff working in German municipalities is conducted. The extent to which municipal administrations progressed in the implementation of temporary cycle lanes is estimated using a Bayesian sequential logit model. Our results show that of the administrations who responded to the survey most did not consider implementing temporary cycle lanes. The Covid-19 pandemic positively affected implementation progress of temporary cycle lanes, but only the first implementation stage, which was the decision to consider implementing this type of measure. Administrations are more likely to report progress if they already had plans for and experience with implementing active transport infrastructure and were located in areas with high population density."

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