Problemstellung
Der Hauptbahnhof in Weimar ist der regionale Knotenpunkt zwischen Erfurt und Jena, Apolda und Bad Berka. Regionalzüge halten hier alle fünf bis zehn Minuten. Dabei ist der Bahnhof mit 11.500 Reisenden pro Tag stark frequentiert. Laut Prognosen der Deutschen Bahn soll diese Anzahl bis 2040 auf 14.000 Reisende ansteigen.
Am Weimarer Hauptbahnhof befinden sich neben sechs Stellplätzen von „Call a Bike“, einem öffentlichen Fahrradverleihsystem der Deutschen Bahn, insgesamt 152 Fahrradstellplätze verteilt auf fünf Abstellanlagen. Die überdachte Anlage umfasst 66 Abstellmöglichkeiten. Hierbei können die Räder in Anlehnbügeln mit Vorderradhalterung in Hoch- und Tiefstellung abgestellt werden. Die Stellplatzbreite entspricht oft nicht dem in DIN 79008 geforderten Mindestmaß von 70 Zentimetern für eine Tief-/Tiefstellung. Der Grund dafür ist, dass die Anlehnbügel für einseitiges Abstellen ausgelegt sind, aber aufgrund von Platzmangel dennoch beidseitig genutzt werden. Die Anlage ist mit einer Belegung von 160 Prozent stark überlastet.
Projektziel
Mit dem Radverkehrskonzept 2030 hat sich die Stadt Weimar das Ziel gesetzt, fahrradfreundlicher zu werden. Neben infrastrukturellen Maßnahmen sind dabei sichere und ausreichende Abstellmöglichkeiten als Maßnahme aufgeführt. Die Kapazitätserweiterung für sichere und wettergeschützte Radabstellmöglichkeiten am Hauptbahnhof Weimar soll den intermodalen Verkehr fördern und den Radverkehr stärken. Der Bedarf nach mehr Abstellmöglichkeiten am Hauptbahnhof ist seit vielen Jahren eine Forderung der Stadtgesellschaft und daher auch Bestandteil des Radverkehrskonzepts 2030. Es wurden verschiedene Standorte geprüft, wobei sich die Erweiterung der bestehenden überdachten Anlage als einzige realisierbare Lösung darstellte. Zusätzlich werden im Rahmen von Straßensanierungsmaßnahmen die bestehenden Anlehnbügel im Umfeld des Bahnhofes erweitert.
Projektdurchführung
Die Stadtverwaltung Weimar führt das Projekt durch. Eine Machbarkeitsstudie untersucht verschiedene Abstellmöglichkeiten und -varianten. Aufgrund des geringen Platzbedarfs werden hier sowohl Doppelstockparker als auch Vertikalparksysteme geprüft. Ziel ist es, die bestehende Glasüberdachung zu erhalten, um so einen ressourcenschonenden und kostenminimierenden Ausbau zu erreichen. Die Planungen erfolgen in enger Abstimmung mit der DB Station&Service und dem Stadtentwicklungsamt, wobei hier insbesondere auch die Belange des Denkmalschutzes zu berücksichtigen sind. Die Planungen sollen dem Beirat Radverkehr des Stadtrates vorgestellt und mit diesem abgestimmt werden. Der Beirat ist mit Vertretern der Stadtratsfraktionen, Interessenvertretern und fachkundigen Bürgern besetzt.
Finanzierung
Finanzierung
Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) fördert das Projekt im Rahmen der Richtlinie zur Förderung innovativer Projekte zur Verbesserung des Radverkehrs in Deutschland.
Fördersumme
Das Gesamtvolumen des Projekts beträgt 214.000 Euro. Das BMDV stellt für das Vorhaben rund 130.500 Euro an Bundesmitteln bereit, was einer Förderquote von 60 Prozent entspricht.
Projektträger & Beteiligte
Zuwendungsempfangende
- Stadt Weimar
Projektleitung (Institution)
- Tiefbauamt, Stadtverwaltung Weimar
Laufzeit
Die Ausführung des Projekts ist für den Zeitraum 1.2.2024 bis 31.12.2025 vorgesehen.
Öffentlichkeitsarbeit & Dokumentation
Projektwebseite
Ansprechpartnerin auf Projektebene / Trägerorganisation
Anne Bellmann
Verkehrsplanerin
Stadtverwaltung Weimar
Tiefbauamt
Schwanseestraße 17
99423 Weimar
Erscheinungsdatum: 6.2.2025