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Städtewettbewerb 2011-2012

Stadtradeln - Musterstadt fährt Rad!
Projektzeitraum

1.3.2011 - 1.12.2012

Land

Bund bzw. bundesweit

Stand der Information

22.5.2012

Logo "Modellvorhaben Nicht-Investiv" der Logofamilie Radverkehr des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr. Die Farbe des Logos ist lila. Neben dem Schriftzug deutet ein Kreis mit sich überlagernden Elementen ein Rad mit Speichen an.

Städtewettbewerb und Imagekampagne zur Förderung des Themas Fahrradnutzung und -planung in kommunalen Parlamenten und Gremien: Entscheidungsträger in Politik und Verwaltung der Kommunen werden aufgerufen, sich mit BürgerInnen zu einem Team zusammenzuschließen und über einen Zeitraum von 21 Tagen die privat und beruflich mit dem Fahrrad zurückgelegten Wegekilometer zu sammeln.

Ausgangssituation

Städtewettbewerb und Imagekampagne zur Förderung des Themas Fahrradnutzung und -planung in kommunalen Parlamenten und Gremien: Entscheidungsträger in Politik und Verwaltung der Kommunen werden aufgerufen, sich mit BürgerInnen zu einem Team zusammenzuschließen und über einen Zeitraum von 21 Tagen die privat und beruflich mit dem Fahrrad zurückgelegten Wegekilometer zu sammeln. Die bereits seit 2008 bestehende Aktion wird weitergetragen: die Personen des öffentlichen Lebens werden nun zusätzlich dazu aufgerufen, ihr eigenes Auto demonstrativ für den Zeitraum stehenzulassen und auf das Fahrrad umzusteigen. Es wird regelmäßig über einen Webblog und eine Facebook-Seite berichtet. BürgerInnen können Mängel melden und Anregungen geben.

Klimaschutz

Etwa ein Fünftel der klimaschädlichen Kohlendioxid-Emissionen in Deutschland entstehen im Verkehr (BMVBS, 2002): 161 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2), davon werden allein 149 Millionen im Straßenverkehr emittiert. Nach Angaben des Umweltbundesamtes verursacht der Innerortsverkehr sogar ein Viertel der CO2-Emissionen des gesamten Verkehrs. Bereits 7,5 Millionen Tonnen CO2 ließen sich vermeiden, wenn nur ca. 30 Prozent der Kurzstrecken bis sechs Kilometer in den Innenstädten mit dem Fahrrad statt mit dem Auto gefahren würden (BMVBS, 2002). Praktisch entspricht das einer durchschnittlichen Radfahrleistung der Bundesbürger von knapp drei Kilometern täglich.

Fahrradnutzung

Für die Erhöhung des Radfahranteils besteht reichlich Potential. Die Studie Mobilität in Deutschland 2008 zeigt, dass rund 78 Prozent der Befragten ein Fahrrad besitzen. Trotzdem liegt der Anteil aller Wege, die in Deutschland mit dem Fahrrad zurückgelegt werden, durchschnittlich bei nur zehn Prozent.
Nach Angaben einer im Auftrag der Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. gegebenen Studie zum Mobilitätsverhalten von Verbrauchern, vermissen 40 Prozent der Befragten ausreichend Fahrradwege und 47 Prozent sind der Ansicht, dass geeignete Fahrradabstellplätze fehlen. Um eine nachhaltige Mobilität zu fördern, fordert daher das vom vzbv einberufene Verbraucherparlament den Verkehr stärker für Nichtautofahrer zu planen, eine Verhaltensänderung durch Vorbilder (in Politik, den Medien) zu bewirken und eine "positive klimabewusste Kommunikation in den Medien (weniger ist mehr)". Darüber hinaus sind laut der Studie "Fahrradland Deutschland ? ADFC-Monitor 2009" drei Viertel der Deutschen der Meinung, dass sich Entscheidungsträger auf kommunaler Ebene stärker mit dem Thema Radverkehrsförderung beschäftigen sollten. An diesem Punkt setzt die vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung geförderte Klima-Bündnis-Aktion "STADTRADELN" an.

Projektziele

Ziel der Aktion "STADTRADELN 2011-2012" ist das Thema Fahrradnutzung und die Vorzüge einer umweltverträglichen Mobilität öffentlichkeitswirksam zu thematisieren. Wichtige Elemente sind hierbei die mediale Begleitung und Erfahrungsberichte der sogenannten "STADTRADLER-STARS" (s.u.), die drei Wochen demonstrativ auf das Auto verzichten und auf das Fahrrad umsteigen. Ferner sollen Kommunen, v.a. Mitglieder der kommunalen Parlamente, durch die Teilnahme für die Belange des Radverkehrs aktiviert und zur Umsetzung von Maßnahmen zur Steigerung der Fahrradnutzung innerhalb ihrer eigenen Stadt- bzw. Gemeindegrenze sensibilisiert werden. Durch die Aktion "STADTRADELN" werden Gelegenheiten und Anlässe für Bürgerinnen und Bürger geschaffen, das Radfahren in der eigenen Kommune aktiv zu erleben, um ein langfristiges Umsteigen auf das Rad zu erreichen.

STADTRADELN - Die Wette gilt!

2012 will das Klima-Bündnis neue Rekorde aufstellen:
Mindestens 100 teilnehmende Kommunen und 1.000 Mitglieder der kommunalen Parlamente sollen sich am STADTRADELN beteiligen; mehr als 1.000 Tonnen vermiedenes CO2 (entspricht rund 7.000.000 km) sind das Ziel.

Projektdurchführung

Das Klima-Bündnis der europäischen Städte mit indigenen Völkern der Regenwälder/Alianza del Clima e.V. koordiniert bereits seit 2008 die bundesweite Aktion "STADTRADELN". Mitglieder der kommunalen Parlamente radeln im Team mit Bürgerinnen und Bürgern um die Wette und sammeln innerhalb von 21 zusammenhängenden Tagen (von den Kommunen frei wählbar im Aktionszeitraum 1. Juni bis 15. Oktober) möglichst viele Fahrradkilometer. Schulklassen, Vereine, Organisationen, Unternehmen, Bürgerinnen und Bürgern usw. sind ebenfalls eingeladen, eigene Teams zu bilden und mitzuradeln. Während der dreiwöchigen Aktionsphase bucht jede Radlerin und jeder Radler die geradelten Kilometer im Online-Radelkalender, einer internetbasierten Datenbank zur Erfassung der Radkilometer. Die Team- und Stadtergebnisse werden unter www.stadtradeln.de tagesaktuell veröffentlicht. Die teilnehmenden Kommunen prämieren die besten Einzelradler und Teams. Das Klima-Bündnis zeichnet nach Abschluss des Aktionszeitraums deutschlandweit die drei fahrradaktivsten Kommunen und Kommunalparlamente sowie die besten Einzelradler in der Sonderkategorie "STADTRADLER-STAR" aus.
Die Kommunen nutzen den Städtewettbewerb für Aktionen, um Bürgerinnen und Bürger zum Radfahren zu motivieren und auf ihre Maßnahmen zur Radverkehrsförderung aufmerksam zu machen. So organisieren sie Fahrrad-Aktionstage mit geführten Radtouren, Umfragen zum Radverkehr, Fahrraddemonstrationen, Sternfahrten, Fahrradkodierungen, usw.

Sonderkategorie STADTRADLER-STAR

Seit 2011 ruft das Klima-Bündnis insbesondere Personen des öffentlichen Lebens, wie Stadt- und GemeinderätInnen, Stadtverordnete und GemeindevertreterInnen, (Ober-)BürgermeisterInnen, DezernentInnen, SportlerInnen, PfarrerInnen etc. auf, als "STADTRADLER-STAR" demonstrativ und 21 Tage am Stück das eigene Auto stehen zu lassen und auf das Fahrrad umzusteigen. Das Auto des "STADTRADLER-STARS" soll zum Auftakt der Aktion symbolisch "eingemottet" werden, z.B. mit einer "STADTRADELN"-Ganzgarage vor dem Rathaus oder auf dem Marktplatz. Als zusätzlichen Ansporn erhält der "STADTRADLER-STAR" eine hochwertige "STADTRADELN"-Fahrradtasche sowie einen Fahrradcomputer zur Ermittlung der geradelten Kilometer, der zudem die vermiedenen CO2-Emmissionen direkt anzeigt. Der "STADTRADLER-STAR", ab diesem Zeitpunkt nur noch nachhaltig mobil, verpflichtet sich zum Start und mindestens einmal pro Woche über die Erfahrungen als neuer Alltagsradler im "STADTRADELN"-Blog zu schreiben. Am Ende der Aktionsphase werden im Rahmen einer Abschlussveranstaltung die vermiedenen CO2-Emissionen sowie Radkilometer anhand des Fahrradcomputers ermittelt und bekanntgegeben.

Ergebnisse

Der Aktionszeitraum endet jeweils am 15. Oktober. Nach Ablauf der einwöchigen Eingabefrist stehen die Ergebnisse und Preisträger Ende Oktober fest. Die bundesweite Auszeichnung der fahrradaktivsten Kommunen und Kommunalparlamente sowie der besten "STADTRADLER-STARS" als EinzelradlerIn erfolgt am 14. November 2012 in Offenburg im Rahmen der Kommunalen Klimaschutz-Konferenz des Klima-Bündnis.

Ergebnisse 2011

Das Klima-Bündnis zeichnete während der bundesweiten Abschlussveranstaltung am 16. November 2012 in Rheinberg die drei Bestplaziertesten in folgenden Kategorien aus:

Kommunen mit dem fahrradaktivsten Kommunalparlament (prozentuale Beteiligung in Abhängigkeit zu Gesamtkilometern aller ParlamentarierInnen)

Platz 1: Rheinberg mit 2.156,8 Parlamentarier-Kilometern
Platz 2: Moosburg a. d. Isar mit 1.433,5 Parlamentarier-Kilometern
Platz 3: Leipzig mit 1.323,2 Parlamentarier-Kilometern

Kommune mit den meisten Radkilometern (absolut)

Platz 1: Dresden mit 452.826 Kilometern
Platz 2: Tübingen mit 367.311 Kilometern
Platz 3: Leipzig mit 326.542 Kilometern

Kommune mit den meisten Radkilometern pro EinwohnerIn

Platz 1: Rheinberg mit 7,69 Kilometern pro EinwohnerIn
Platz 2: Meldorf mit 7,59 Kilometern pro EinwohnerIn
Platz 3: Weßling mit 7,09 Kilometern pro EinwohnerIn

Sonderkategorie: STADTRADLER-STAR mit den meisten Radkilometern

Platz 1: Ümit Erkan-Lieth aus Wipperfürth mit 1.771 Kilometern
Platz 2: Astrid Görgen aus Rheinberg mit 1.698 Kilometern
Platz 3: Jürgen Mayer aus Traunstein mit 1.038 Kilometern

Alle Ergebnisse sind außerdem zu finden unter http://www.stadtradeln.de/ergebnisse_2011.html

Warum handelt es sich um ein innovatives und nachahmenswertes Beispiel?

Durch die Teilnahme der Mitglieder im Kommunalparlament am "STADTRADELN" und deren Identifikation mit den Belangen der RadfahrerInnen erfährt das Thema Radverkehrsförderung eine höhere Beachtung im Kommunalparlament. Die Stadtverordneten und Mitglieder des Stadträts werden durch eigene Erfahrungen auf Defizite im Radverkehr in ihrer Kommune aufmerksam. Sie können konkrete Verbesserungsvorschläge in die Stadtplanung einbringen und als Entscheidungsträger die Umsetzung von Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs in ihrer Stadt bzw. Gemeinde aktiv forcieren. Die Teilnahme am "STADTRADELN" unterstreicht außerdem die Aktivitäten der Kommunen, die bereits Maßnahmen zur Verbesserung des Radverkehrs umsetzen und gibt Städte, die erst am Anfang der Radverkehrsförderung stehen, die Möglichkeit das Thema publik zu machen.

Durch die Teilnahme am "STADTRADELN" werden KommunalpolitikerInnen und BürgerInnen für die Vorteile des Radfahrens sensibilisiert und motiviert das Fahrrad häufiger im Alltag, insbesondere für Kurzstrecken, zu nutzen. Darüber hinaus ist "STADTRADELN" für jede Altersgruppe geeignet. Jeder gefahrene Kilometer zählt und trägt zum gemeinsamen Ergebnis vor Ort und bundesweit bei.


Die Durchführung der Aktion vor Ort wird durch das vom Klima-Bündnis vorbereitete Aktionspaket mit Poster- und Flyervorlagen, Muster-Anschreiben an Kommunalvertreter und Unterstützer, Anmeldebogen, Muster-Pressemitteilungen usw. sehr erleichtert. Darüber hinaus bietet die Internetseite www.stadtradeln.de und die Facebook-Gruppe unter www.facebook.com/stadtradeln, die von MitarbeiterInnen des Klima-Bündnis regelmäßig gepflegt wird, den Kommunen die Möglichkeit, sich mit Fotos, Statements und Radelerlebnissen einem großen Publikum zu präsentieren.

Städtewettbewerb 2011-2012 - Bilderstrecke

Bild / Video 01 / 06

EU-Kommissar Günther Öttinger prämiert "STADTRADELN" mit dem Sustainable Energy Europe Award im April 2011.

Finanzierung

Finanzierung

Bundesmittel

Erläuterungen

74.934 Euro (ab März 2011), 85.588 Euro (2012)
Stadtradeln wird als Imagekampagne zur Förderung des Radverkehrs vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung aus NRVP-Mitteln finanziert.

Projektträger & Beteiligte

Projektdurchführende Institutionen

Unternehmen, Universität, Verband, Verein, Private

Projektleitung

Klima-Bündnis / Alianza del Clima e.V.

Laufzeit

Dauermaßnahme

Nein

Öffentlichkeitsarbeit & Dokumentation

Ansprechpartner auf Projektebene

Andre Muno

Klima-Bündnis e. V.

Projektleiter

Galvanistraße 28

60486 Frankfurt am Main

(069) 717 139-11

www.stadtradeln.de

Ansprechpartner auf Projektebene

Sabine Morin

Klima-Bündnis e. V.

Galvanistraße 28

60486 Frankfurt am Main

+49(0)69/717139-14

www.stadtradeln.de

Erscheinungsdatum: 13.2.2012

Autor: Sabine Morin, Klima-Bündnis e.V.