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Entwicklung eines Leitfadens für kommunale Fahrradberichte

Radverkehrsdaten kompakt
Projektzeitraum

1.8.2015 - 1.7.2018

Land

Bund bzw. bundesweit

Stand der Information

26.4.2019

Logo "Modellvorhaben Nicht-Investiv" der Logofamilie Radverkehr des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr. Die Farbe des Logos ist lila. Neben dem Schriftzug deutet ein Kreis mit sich überlagernden Elementen ein Rad mit Speichen an.

Kommunale Radverkehrsberichte fassen Daten und Fakten zum Radverkehr zusammen. Sie können als Evaluations- und Politikinstrument eingesetzt werden. Ein Handbuch, eine Mustervorlage sowie Beispielberichte der Projektkommunen geben Städten und Gemeinden Hilfestellung bei der Berichtserstellung.

Handbuch Kommunale Radverkehrsberichte

Ausgangssituation, Projektidee und -ziele

In verschiedenen Kommunen in Deutschland werden in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen Fahrradberichte bzw. Radverkehrsberichte erstellt, die Daten und Fakten zum Radverkehr sowie sonstige radverkehrsrelevante Informationen zusammenführen. Sie werden zumeist dafür eingesetzt, gegenüber der Öffentlichkeit den Sachstand hinsichtlich der Umsetzung von beschlossenen Plänen oder Maßnahmen darzustellen. Sie ermöglichen aber auch Politik und Verwaltung, ausgehend vom IST-Zustand, Ziele, Prioritäten und Maßnahmen festzulegen und später eine Erfolgskontrolle durchzuführen.

Die Berichte beschränken sich jedoch zumeist auf die größeren Städte in Deutschland, werden mit sehr unterschiedlichem Fokus und Niveau erstellt und erlauben kaum eine Vergleichbarkeit zwischen den Kommunen. Hinsichtlich vieler Themen sind die vorhandenen Fahrradberichte sehr inhomogen, auch weil Datenverfügbarkeit, Datenqualität und Datenstruktur von Ort zu Ort schwanken. Damit insbesondere auch kleinere Kommunen Fahrradberichte erstellen und nutzen können, benötigen sie Hilfestellungen. Deshalb standen folgende Ziele im Fokus des Projekts:

  • Arbeitserleichterung zur Erstellung von kompakten Radverkehrsberichten durch einen Leitfaden bzw. ein Handbuch, eine Mustervorlage und Beispielberichte der Modellstädte,
  • durch Empfehlungen für eine einheitliche Datenstruktur von Radverkehrsberichten eine bessere Vergleichbarkeit zu ermöglichen,
  • Anstoßen eines Prozesses, der zu einer stärkeren Vereinheitlichung sowohl hinsichtlich Datenerhebung als auch Datendarstellung radverkehrsrelevanter Daten und Fakten führt.

Projektdurchführung

Im Projekt wurde ein für deutsche Kommunen übertragbares Vorgehen zur Erstellung von kommunalen Radverkehrsberichten erarbeitet, in Städten modellhaft erprobt und in einem Handbuch dargelegt. Wichtiger Projektpartner war dabei der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB). Folgende zentrale Arbeitspakete sind durchgeführt worden:

  • Die aktuelle Datenerhebung und der Datenbedarf in den Städten und Gemeinden ist sehr heterogen und konzentriert sich nicht stark auf bestimmte Bereiche. Deshalb wurde ein großer Querschnitt von 39 verschiedenen Typen an Radverkehrsdaten im Handbuch aufgenommen und beschrieben.
  • Um die Handhabbarkeit zu verbessern wird unterschieden zwischen wichtigen Kerninhalten, die in jedem Radverkehrsbericht enthalten sein sollten, und Ergänzungsinhalten, die stadtspezifisch und nur bei Vorhandensein von entsprechenden Daten aufgenommen werden können.
  • Neben Daten zum Radverkehr hat sich die Aufnahme von radverkehrsrelevanten Fakten in den Radverkehrsbericht als zielführend herausgestellt, beispielsweise das Vorhandensein einer/eines Radverkehrsbeauftragten
  • Der Aufwand für die Erstellung eines Radverkehrsberichts hängt vor allem von der Verfügbarkeit und Zugänglichkeit der Daten ab. Für die Zusammenstellung und Darstellung der vorhandenen Daten und Fakten zum Radverkehr in Form eines Datenblattes „Radverkehrsdaten kompakt“ sind nur wenige Arbeitstage erforderlich. Dabei kann eine unter www.radverkehrsberichte.de verfügbare Datei als Vorlage genutzt werden.
  • Die Datenbeschaffung in kleinen Städten ist tendenziell einfacher, während sie in größeren Städten – wo kein vollständiger Überblick durch einen zentralen und gut vernetzten Bearbeiter gegeben ist und viele unterschiedliche Referate einzubeziehen sind – eher kompliziert ist. In der Regel steigt jedoch die prinzipielle Verfügbarkeit von Daten mit wachsender Stadtgröße.

Folgende Materialien wurden im Projekt erarbeitet und auf der Internetseite www.radverkehrsberichte.de allgemein verfügbar gemacht.

  • Handbuch Kommunale Radverkehrsberichte
  • Elektronische Vorlage der Inhalte eines kommunalen Radverkehrsberichtes als Grundlage zum Ausfüllen
  • Beispielberichte „Radverkehrsdaten kompakt“ aus Modellstädten im Projekt

Das im Projekt entwickelte Handbuch kommunale Radverkehrsberichte enthält nicht nur Empfehlungen zum Aufbau und Inhalt kommunaler Fahrradberichte, sondern auch Hinweise zur Bedeutung der Daten, Datenerhebung/Datenbeschaffung, Datendarstellung, Dateninterpretation sowie zur weiterführenden Literatur. Das Handbuch und die weiteren Materialien konzentrieren sich auf die kompakte und mit anderen Städten vergleichbare Darstellung wichtiger Radverkehrsdaten in einem Datenblatt. Diese können und sollen durch eine Auflistung der im Berichtszeitraum durchgeführten, ortsbezogenen Radverkehrsmaßnahmen sowie individuelle Grafiken und Schaubilder ergänzt werden.

Die Projektergebnisse sind einerseits als Hilfestellung für Städte und Gemeinden gedacht, die mit der Datenzusammenstellung bzw. Datenerhebung erst beginnen, andererseits als Anregungen zum methodischen Vorgehen für Städte, die bereits über Radverkehrsberichte verfügen und diese optimieren wollen.

Warum handelt es sich um ein innovatives und nachahmenswertes Beispiel?

Das Projekt nimmt Bezug zum Handlungsfeld "Kommunikation" des Nationalen Radverkehrsplans (NRVP), bei dem turnusmäßige "Tätigkeitsberichte Radverkehr" für die Kommunen empfohlen werden. Kommunen erhalten eine Arbeitsgrundlage, um eigene Zielvorstellungen zu definieren, anzugehen und so letztlich zur Umsetzung der NRVP-Ziele beizutragen.

Bislang gibt es noch keine Kompatibilität bzw. Standardisierung von Fahrradberichten. Die Umsetzung des Projekts kann dazu beitragen, dass Daten und Berichte von deutschen Kommunen zum Radverkehr besser vergleichbar und aggregierbar sind und vor allem, dass eine größere Breite an unterschiedlichen Kommunen beteiligt wird.

Finanzierung

Finanzierung

Bundesmittel, Private Mittel (ohne Sponsoring und Spenden)

Gesamtvolumen

90.100 Euro

Das Projekt wurde im Rahmen des NRVP 2020 (BMVI) gefördert. Förderzeitraum ist vom 1. August 2015 bis 31. Juli 2018.

Evaluation

Ja. Während des Projekts wurden die Erfahrungen bei der Sammlung von Daten sowie die Erfahrungen bei der Erstellung von Beispielberichten in den Modellstädten zusammengetragen und ausgewertet. Weiterhin wurde eine fragebogengestützte Prozessevaluation durch Befragung der Vertreter der Modellstädte nach Projektende durchgeführt.

Projektträger & Beteiligte

Projektdurchführende Institutionen

Unternehmen, Universität, Verband, Verein, Private

Projektleitung

team red GmbH

Projektbeteiligte

Deutscher Städte- und Gemeindebund (DStGB)

Laufzeit

Dauermaßnahme

Nein

Öffentlichkeitsarbeit & Dokumentation

Projektbeteiligte

Folgende Materialien wurden im Projekt erarbeitet und auf der Internetseite www.radverkehrsberichte.de allgemein verfügbar gemacht.

Handbuch Kommunale Radverkehrsberichte

Digitale Vorlage der Inhalte eines kommunalen Radverkehrsberichtes als Grundlage zum Ausfüllen

Beispielberichte „Radverkehrsdaten kompakt“ aus Modellstädten im Projekt

September 2018: "Handbuch Kommunale Radverkehrsberichte" erschienen (Link fehlt: https://nationaler-radverkehrsplan.de/de/aktuell/nachrichten/handbuch-kommunale-radverkehrsberichte-erschienen)

Ansprechpartner auf Projektebene

Thomas Böhmer

team red GmbH

Almstadtstraße 7

10119 Berlin

+49 (0)351/21359938

Erscheinungsdatum: 16.9.2015

Autor: Thomas Böhmer (team red GmbH)