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Fahr Rad! Die Rückeroberung der Stadt

Ausstellung, Katalog und Begleitprogramm
Projektzeitraum

1.6.2017 - 1.12.2018

Land

Bund bzw. bundesweit

Stand der Information

28.6.2017

Logo "Modellvorhaben Nicht-Investiv" der Logofamilie Radverkehr des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr. Die Farbe des Logos ist lila. Neben dem Schriftzug deutet ein Kreis mit sich überlagernden Elementen ein Rad mit Speichen an.

Radverkehrs-Infrastruktur als Bestandteil einer integrierten Stadtentwicklung

The 606, Chicago, Illinois/USA, 2008 - 2014, Collins Engineers, Lead Artist Frances Whitehead, Landschaftsarchitekten: Michael Van Valkenburgh Associates

Das Projekt „Fahr Rad! Die Rückeroberung der Stadt“ des Deutschen Architekturmuseums (DAM) besteht aus Ausstellung, Katalog und Begleitprogramm. Die Ausstellung wird vom 21. April bis zum 2. September 2018 im Deutschen Architekturmuseum in Frankfurt am Main gezeigt werden, zeitgleich wird das Begleitprogramm stattfinden. Der Katalog wird zur Eröffnung erscheinen und sowohl im Buchhandel, als auch im Museumsshop erhältlich sein.

Das Projekt stellt vorbildliche Leitprojekte für den Radverkehr in einem großen Rahmen der breiten Öffentlichkeit vor und fördert damit das Verständnis und das Miteinander aller Akteure. Der Radverkehr wird in einer integrierten Herangehensweise untersucht und die unterschiedlichen relevanten Aspekte Grünplanung, Verkehrsplanung, Gestaltung des öffentlichen Raums und städtebauliche Gesichtspunkte zusammengeführt. Sie werden sowohl für das Fachpublikum als auch für ein allgemeines Publikum anschaulich dargestellt.

Zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse in Deutschland ist ein Anwachsen des Radverkehrs am Gesamttransportaufkommen unabdingbar. Als Gründe sind nur stichwortartig zu nennen: Entlastung des Straßenverkehrs, Nachhaltigkeit, Reduzierung von Lärmemission, Aufwertung des öffentlichen Raums, individuelle Gesundheit, volkswirtschaftliche Einsparpotentiale wie die Reduzierung von Gesundheits- und Infrastrukturkosten, Mobilität bis ins Alter, Mobilisierung von Menschen, die nicht automobil sein können. Als Teil einer integrierten Verkehrspolitik muss der Radverkehr seinen Raum allerdings mit anderen Akteuren teilen. Es gilt, für den Radverkehr einen Platz zu finden zwischen Fußgängern, wie auch immer betriebenem motorisiertem Individualverkehr und ÖPNV; zwischen den Anforderungen einer grünen Infrastruktur und einer sozialen Stadt, die sich alle in einem Raum befinden. Diese gemeinsame Nutzung des Stadtraums muss neu gedacht und klug moderiert und weiterentwickelt werden, damit die Lebensqualität im urbanen Raum auch tatsächlich zunimmt. Das Projekt zeigt Ideen und Projekte dazu auf, die weit über einen reinen Umbau des Verkehrs hinausgehen. Damit gibt es den Anschub für die gute Planung der Stadträume von morgen.

In den aktuellen Diskussionen werden die Themenfelder Radverkehr, graue, blaue und grüne Infrastruktur sowie stadträumliche Planungen noch sehr oft separiert und nur in den unmittelbar betroffenen Disziplinen geplant und umgesetzt. Architektonische und städtebauliche Fragestellungen, die ebenfalls in diesem Zusammenhang relevant sind, werden oft nicht hinreichend eingebunden. Das Architekturmuseum wird eine integrierende Debatte mit vielen Verantwortlichen führen und die unterschiedlichsten Disziplinen zum Austausch und zur Zusammenarbeit in seiner Ausstellung zusammenbringen und so die breite Öffentlichkeit mit einbinden. Nicht zuletzt wird die unabdingbar notwendige gestalterische Kompetenz in dieser Frage thematisiert.

Um den Radverkehr in Deutschland zu befördern, ist der Blick ins Ausland sinnvoll. Denn während in Deutschland der Anteil des Fahrradverkehrs am Gesamtverkehr (Gesamtbevölkerung über 9 Jahren) von 13,1 Prozent (2010) sogar leicht gesunken ist auf 12 Prozent (2014) (Quelle: Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur/Deutsches Institut für Urbanistik gGmbH (Difu) (Hg.), „Radverkehr in Deutschland. Zahlen, Daten, Fakten“, Berlin 2014), stieg er in Dänemark im gleichen Zeitraum von 19 Prozent auf 23 Prozent und in den Niederlanden von 31,2 Prozent auf 36 Prozent (Quelle: EU - Special Eurobarometer 422a “QUALITY OF TRANSPORT REPORT”, 2014). Neben der Abbildung von herausragenden nationalen Projekten werden daher internationale relevante, realisierte Architektur- und Infrastruktur-Projekte u.a. aus Europa, Australien und den USA gezeigt. Realisierte Projekte aus anderen Ländern und Städten können neue Denkanstöße und alternative Lösungsansätze für Deutschland geben.

Ausstellung, Katalog und Begleitprogramm wirken als Impulsgeber für eine grüne Infrastruktur, für Architektur und Städtebau, für Politik und Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und eine breite Öffentlichkeit. Es wird der Radverkehr als gleichwertiger Akteur im Straßenverkehr und im Stadtraum gefördert.

Neben der Ausstellung wird ein in Deutsch und Englisch erscheinender Ausstellungskatalog erarbeitet.

Die Berücksichtigung des aktuellen Stands der Wissenschaft und Technik wird durch die Berufung eines fünfköpfigen wissenschaftlichen Beirates gewährleistet. Mit dem Katalog entsteht eine Art „Handbuch für Musterlösungen“. Zukünftige Radverkehrsprojekte können auf diese Erkenntnisse zurückgreifen und aufbauen.

Ein umfangreiches Begleitprogramm soll parallel zur Ausstellung stattfinden. Geplant sind dabei Informations-, Weiterbildungs- und Exkursionsveranstaltungen, die Interessierten einen tiefer gehenden Einblick in die Materie der Ausstellung vermitteln. Diese werden vom DAM und in Zusammenarbeit mit Partnern organisiert und finden im Haus oder externen Veranstaltungsstätten statt. Durch die Ausrichtung der Veranstaltungen als öffentlich oder fachspezifisch werden verschiedenste Zielgruppen angesprochen.

Das Deutsche Architekturmuseum (DAM) ist seit 1984 Museum, Ausstellungshalle für historische und zeitgenössische Architektur und Städtebau sowie Lernort und Zentrum für Architekturdebatten für Laien und Fachkundige. Das Museum ist eine überregional und international anerkannte, kulturelle Institution. Neben Architektur zeigt das DAM auch Ausstellungen zu Stadträumen, Ingenieurbaukunst und öffentlicher Infrastruktur.

Die Ausstellung wird auf einer Fläche von 500 Quadratmetern im Erdgeschoss des Deutschen Architekturmuseums in Frankfurt am Main gezeigt.

Warum handelt es sich um ein innovatives und nachahmenswertes Beispiel?

In den aktuellen Diskussionen werden die Themenfelder Radverkehr, graue, blaue und grüne Infrastruktur sowie stadträumliche Planungen noch sehr oft separiert und nur in den unmittelbar betroffenen Disziplinen geplant und umgesetzt. Architektonische und städtebauliche Fragestellungen, die ebenfalls in diesem Zusammenhang relevant sind, werden oft nicht hinreichend eingebunden. Das Deutsche Architekturmuseum wird eine integrierende Debatte mit vielen Verantwortlichen führen und die unterschiedlichsten Disziplinen zum Austausch und zur Zusammenarbeit in seiner Ausstellung zusammenbringen und so die breite Öffentlichkeit mit einbinden. Nicht zuletzt wird die unabdingbar notwendige gestalterische Kompetenz in dieser Frage thematisiert.

Finanzierung

Finanzierung

Bundesmittel, Kommunale Mittel, Sponsoring, Spenden, Sonstige

Gesamtvolumen

342.260 Euro

Das Projekt wird gefördert durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) aus Mitteln zur Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans 2020.

Erläuterung Sonstige Einnahmen: Eintritte und Katalogverkäufe

Evaluation

Ja. Eine Evaluation in Form einer Besucherbefragung während der Ausstellungslaufzeit ist in Kooperation mit Prof. Dr.-Ing. André Bruns, Professur „Mobilitätsmanagement und Verkehrsplanung“ im Fachbereich Architektur und Bauingenieurwesen und Prof. Dr. Matthias Kowald, Professur „Mobilitätsmanagement und Mobilitätsverhalten“ im Fachbereich Architektur und Bauingenieurwesen an der Hochschule RheinMain, Wiesbaden im Rahmen eines studentischen Projekts im Sommersemester 2018 geplant.

Projektträger & Beteiligte

Projektdurchführende Institutionen

Kommunal: Kreisfreie Stadt

Projektleitung

Deutsches Architekturmuseum

Laufzeit

Dauermaßnahme

Nein

Ansprechpartner auf Projektebene

Dr. Annette Becker

Deutsches Architekturmuseum

Kuratorin

Schaumainkai 43

60596 Frankfurt am Main

069 212 30835

www.dam-online.de

Erscheinungsdatum: 30.7.2017

Autor: Stefanie Lampe, Deutsches Architekturmuseum