Problemstellung

Um Schwachstellen im Leipziger Fußverkehrsnetz aufzuspüren, wurden die Bürgerinnen und Bürger der Stadt befragt . Zwischen dem 1. Juni und 15. Juli 2022 war dafür ein Online-Portal geschaltet, auf dem die Leipzigerinnen und Leipziger in einer Kartenansicht ihre Hinweise hinterlassen können. Über 2.000 einzelne Hinweise wurden über das Portal gemeldet. Die Situation vor der Kita in der Möckernschen Straße wurde von vielen Teilnehmenden als gefährliche Kreuzung identifiziert und beschrieben.

82 Bewertungen wurden für diese Kreuzung abgegeben, was im stadtweiten Vergleich einen sehr hohen Wert darstellt. Zwar liegt der Standort in einer Tempo 30 Zone, jedoch ist aufgrund der Straßengeometrie und der unmittelbaren Lage zu einer Kindertagesstätte mit 120 Plätzen genügend Handlungsspielraum vorhanden, um die Vorgabe, dass Fußgängerüberwege in Tempo 30 Zonen in der Regel entbehrlich seien, zu entkräften. Entsprechende Fuß- und Kfz-Verkehrszählungen unterstützen diese Einschätzung.

Projektziel

Durch die Maßnahme sollen die Verkehrssicherheit und die soziale Sicherheit für die zu Fuß Gehenden im Bereich der Kita erhöht werden. Durch sichere, komfortable Fußverkehrsanlagen und Querungshilfen wird die Attraktivität des Fußverkehrs im gesamten Quartier gesteigert. Durch den neuen Fußgängerüberweg werden jedoch auch gestalterische Maßnahmen zur Aufwertung der Fußverkehrsbereiche mitgelöst, wie z.B. Bodenindikatoren, Gehwegnasen, Fahrradbügel, Baumstandorte. Im unmittelbaren Umfeld wurde bereits eine (Elektro-) Carsharing-Station errichtet, sodass die Maßnahme auch einen Beitrag zur Stärkung der Inter- und Multimodalität leistet.

Die Stadt Leipzig hat sich durch den Beschluss der Fußverkehrsstrategie als ein Baustein der Mobilitätsstrategie 2030 zum Ziel gesetzt, die nachhaltige Mobilität auch durch Verbesserungen der Rahmenbedingungen für zu Fuß Gehende zu unterstützen. Teil der Strategie ist auch das Zebrastreifenprogramm. Der Fußgängerüberweg ist somit Teil dieser strategischen Gesamtkonzeption.

Projektdurchführung

Das Projekt wird durch die Stadt Leipzig durchgeführt und soll die Problemstelle für Kinder im Straßenverkehr im Leipziger Norden lösen. Die Stadt Leipzig versucht zudem die Bestrebungen zur Erreichung der notwendigen Mobilitätswende aktiv zu kommunizieren. Damit nicht nur im ÖPNV und im Radverkehr Maßnahmen sichtbar werden, muss der Fußverkehr ebenso durch infrastrukturelle Maßnahmen gestärkt werden. Hierfür soll eine direkte Kommunikation über Pressemitteilungen sowie über das Amtsblatt genutzt werden. Über die AG Schulwegsicherheit sollen weitere Kommunikationskanäle gefunden werden um zielgruppenorientiert auf die direkten Anwohnenden, Schülerinnen und Schüler sowie auf Eltern zugegangen werden zu können. Bei der Eröffnung ist eine gemeinsame Aktion mit der Kindergarteneinrichtung im Straßenraum geplant.

Das Besondere des Projektes

Durch den neuen Fußgängerüberweg werden auch gestalterische Maßnahmen zur Aufwertung der Fußverkehrsbereiche mitgelöst. So werden Gehwegnasen an den anliegenden Kreuzungsbereichen mitgebaut sodass auch hier die Sichtbeziehungen für zu Fuß Gehende verbessert werden und dass illegale Parken im fünf Meter Bereich der Kreuzung baulich unterbunden wird. In diesem Rahmen werden auch Straßenbäume und Fahrradbügel neu eingeordnet. Ebenso werden an allen Übergängen Bodenindikatoren zur Unterstützung der barrierefreien Querung installiert.

Weitere Informationen

Webseite der Stadt Leipzig zum Thema Fußverkehr

Finanzierung

Laufzeit