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Umbau der Bahrenfelder Straße im freiRaum Ottensen

Hamburg: Fahrradstraße im verkehrsberuhigten Bereich
Projektzeitraum

7.7.2022 - 28.2.2027

Land

Hamburg

Stand der Information

13.9.2024

Logo "Investive Modellvorhaben" der Logofamilie Radverkehr des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr. Das Logo ist gold-gelb. Neben dem Schriftzug deutet ein Kreis mit sich überlagernden Elementen ein Rad mit Speichen an.

Der Umbau der Bahrenfelder Straße im Rahmen des Projekts „freiRaum Ottensen – Das autoarme Quartier“ soll die Bedingungen für den Fuß- und Radverkehr in dem dichten Bestandsquartier Hamburgs verbessern. Auf den neuen Freiflächen wächst durch die Zurückdrängung des Kfz-Verkehrs die Aufenthaltsqualität.

Schwarz-weiße Computerzeichnung eines Platzes, an dem sich fünf Straßen kreuzen. Nördlich und südlich grenzt eine Fahrbahn an den Platz, die jeweils mit einer Kurve wieder vom Patz wegführt. Über den Platz führt ein Radweg. Visualisierung der Straßenführung des „Ottenser Kreuzes“ nach dem Umbau
Visualisierung der Straßenführung des „Ottenser Kreuzes“ nach dem Umbau

Problemstellung

Der dicht bebaute Stadtteil Ottensen liegt innenstadtnah östlich im Bezirk Altona. Der beliebte Stadtteil steht unter hohem Nutzungsdruck:

  • Ausgefahrenes Kopfsteinpflaster und gemeinsame Führung im Mischverkehr führen zu schlechten Radverkehrsbedingungen.
  • Es mangelt an attraktiven Radverkehrsachsen durch das Projektgebiet.
  • Die Anlagen für den ruhenden Radverkehr sind überlastet.
  • Die Gehwegbreiten sind für die Anzahl der Zufußgehenden zu gering und unkomfortabel.
  • Sondernutzung durch Gastronomie und Gewerbe verstärkt die Nutzungskonflikte.
  • Ruhender Pkw-Verkehr, auch in zweiter Reihe, dominiert den Straßenraum, was zu behinderten Sichtbeziehungen, Barrieren und Parksuchverkehr führt.

Das Projekt „freiRaum Ottensen – Das autoarme Quartier“ entstand im Februar 2020 als Verstetigung des Verkehrsversuches „Ottensen macht Platz“. Auf Grundlage einer umfassenden Beteiligung entstand ein Verkehrskonzept, das unter anderem durch den Umbau der Bahrenfelder Straße umgesetzt wird.

Projektziel

Im Rahmen des Bündnisses für den Rad- und Fußverkehr hat die Stadt Hamburg sich zum Ziel gesetzt, die Bedingungen für Rad- und Fußverkehr in der gesamten Stadt zu verbessern. Ottensen steht als verdichtetes Quartier mit der Mischnutzung Wohnen, Einzelhandel und Gewerbe exemplarisch für viele urbane Zentren, die mit Herausforderungen im Bereich Kfz-Parken und damit verbundener mangelnder Aufenthaltsqualität kämpfen. In dem Dachprojekt freiRaum Ottensen werden die vorgesehenen Maßnahmen mit einem intensiven Kommunikations- und Partizipationsprozess begleitet.

Die Bahrenfelder Straße wird als zentrale Nord-Süd-Achse des verkehrsberuhigten Quartiers im Stadtteil Ottensen für die vorrangige Nutzung durch den Radverkehr umgebaut. Der ruhende Kfz-Verkehr wird entnommen, der fließende Kfz-Verkehr zeitlich und durch Modalfilter baulich begrenzt. Im weiteren Umfeld wird das Gesamtquartier durch eine geplante Schleifenerschließung verkehrsberuhigt und an der Nutzung aktiver Mobilität ausgerichtet.

Projektdurchführung

Das Bezirksamt Altona führt das Projekt auf Grundlage politischer Beschlüsse durch.

Der nördliche Teil der Bahrenfelder Straße soll zur Fahrradstraße werden. Das vorhandene Großpflaster wird durch radverkehrsfreundlichen Belag ersetzt. Eine Neuordnung des Verkehrsraums durch Bordverschiebung mit weicher Separation reduziert die Fahrbahnbreite zugunsten von Gehwegflächen und zusätzlichem Freiraum für Fahrradparken sowie Straßengrün und Gastronomiebereiche.

Die Verkehrsflächen sollen für den Radverkehr und mobilitätseingeschränkte Personen gut und sicher nutzbar sein, gleichzeitig den gestalterischen Charakter des Quartiers bewahren. Die Umgestaltung des hochfrequentierten Kreuzungspunkts „Ottenser Kreuz“ hat zum Ziel, die Begegnung zwischen Fuß- und Radverkehr konfliktarm zu ermöglichen. Herausforderung ist die klare, ggf. auch bauliche Trennung der Verkehrsarten, ohne neue Barrieren für den Fußverkehr zu schaffen und den Raum für sozialen Begegnung zu erhalten.

Das Besondere am Projekt

Das Projekt zeigt auf, wie dicht bebaute, gemischt genutzte Bestandsquartiere für die Mobilitätswende weiterentwickelt werden können und wie gezielte nachhaltige Mobilitätsmaßnahmen dazu beitragen, dass die Lebensqualität für die Bewohnerinnen und Bewohnern steigt. Dabei werden typische planerische und kommunikative Herausforderungen wie der Umgang mit Gewerbe und Einzelhandel, Konflikte zwischen Rad- und Fußverkehr und die Frage des privaten Kfz-Parkens bearbeitet. Diese Fragestellungen sind bundesweit auf innerstädtische Quartiere von Großstädten, aber auch auf die Stadtkerne von Mittelstädten übertragbar.

Die Weiterentwicklung des Projekts „freiRaum Ottensen – Das autoarme Quartier“ baut auf den Erkenntnissen des vorangegangenen Pilotprojekts „Ottensen macht Platz“ auf. In engem Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort und der Bezirkspolitik hat die Stadt sukzessive Lösungen für die Verstetigung eines autoarmen Quartiers erarbeitet. 

Finanzierung

Finanzierung

Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) fördert das Projekt im Rahmen der Richtlinie zur Förderung innovativer Projekte zur Verbesserung des Radverkehrs in Deutschland.

Fördersumme

Von den Gesamtausgaben in Höhe von rund 3.650.000 Euro finanziert das BMDV 75 Prozent durch Bundesmittel, also etwa 2.737.500 Euro.

Laufzeit

Die Ausführung des Projekts startete am 7.7.2022. Die Fertigstellung ist zum 28.2.2027 vorgesehen.

Öffentlichkeitsarbeit & Dokumentation

Projektleiterin

Annika Hanke | Freie und Hansestadt Hamburg - Bezirksamt Altona

Jessenstraße 1-3

22767 Hamburg

+49 40 428 11-2147

freiRaum Ottensen – Das autoarme Quartier

Erscheinungsdatum: 18.10.2024