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NORA: Nutzungskonflikten im öffentlichen Raum begegnen

Erarbeitung einer Argumentationshilfe für kommunale Akteurinnen und Akteure zur Förderung des Radverkehrs
Projektzeitraum

1.11.2023 - 30.6.2025

Land

Thüringen

Stand der Information

5.7.2024

Logo "Modellvorhaben Nicht-Investiv" der Logofamilie Radverkehr des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr. Die Farbe des Logos ist lila. Neben dem Schriftzug deutet ein Kreis mit sich überlagernden Elementen ein Rad mit Speichen an.

Das Vorhaben „NORA“ analysiert Konflikte bei der Umsetzung der Verkehrswende im öffentlichen Raum. Als Ergebnis des Projektes ist eine Argumentationshilfe zum Umgang mit diesen Konflikten geplant, die sich explizit an Kommunen richtet.

Beschreibung

Die Umsetzung der Verkehrswende und insbesondere Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs werden im öffentlichen Diskurs häufig sehr kontrovers diskutiert und sind nicht selten durch deutlich wahrnehmbare Konflikte geprägt (z.B. Umsetzung von Pop-up-Radwegen während der Corona-Pandemie, Umwidmung von Pkw-Parkplätzen in Lastenradstellflächen), die mitunter die Umsetzung verzögern oder auch gänzlich verhindern. Der richtige Umgang mit diesen Konflikten ist für kommunales Verwaltungspersonal zunehmend herausfordernd und doch zugleich entscheidend für den Erfolg von Verkehrswendeprojekten vor Ort.

Mitarbeitenden in Verwaltungen fehlt häufig nicht nur die Zeit, um Kommunikationsstrategien für die Öffentlichkeit zu entwickeln, sondern vielfach auch die Erfahrung im Umgang mit Kontroversen. Hier setzt das Projekt „NORA“ an und zielt darauf ab, kommunalen Akteurinnen und Akteuren Kommunikationsstrategien für den Umgang mit typischen Konflikten in der Umsetzung von Radverkehrsprojekten aufzuzeigen und ihnen so Hilfestellung und Unterstützung für die Arbeit vor Ort zu geben.

Projektdurchführung

Im Rahmen des Projektes „NORA“ werden mittels einer Medienanalyse wiederkehrende Konflikte herausgearbeitet und anhand von leitfadengestützten Interviews mit kommunalen Vertreterinnen und Vertretern Best Practices für kommunale Kommunikationsstrategien identifiziert. Diese Strategien werden systematisch aufgearbeitet und im Rahmen einer Argumentationshilfe dargestellt. Dabei werden für typische Konflikte Lösungsansätze und eine Vielfalt an Argumenten für die Umsetzung zusammengetragen und aufgezeigt, wie Umsetzungsprojekte in der kommunalen Praxis von Beginn an transparent in den öffentlichen Diskurs eingebracht werden können. Bei der Auswahl der Konflikte wird insbesondere auf hohe Übertragbarkeit und Praxisnähe geachtet. Zudem wird eine begleitende Kampagne für die Öffentlichkeitsarbeit erarbeitet, die von den Kommunen einfach adaptiert und individuell genutzt und angepasst werden kann.

Projektziel

Ziel des Projektes „NORA“ ist es, kommunalen Akteurinnen und Akteuren eine Argumentationshilfe an die Hand zu geben, um typischen Konflikten bei der Umsetzung von innovativen Radverkehrsprojekten kompetent und vorausschauend zu begegnen. Dabei geht das Projektvorhaben deutlich über die bisher verbreiteten Publikationen mit allgemeinen Argumenten zur Förderung des Radverkehrs hinaus und geht vielmehr auf konkrete Konfliktfelder in der kommunalen Praxis ein. Argumentationshilfen wie man sie auch aus anderen politischen Kontexten kennt (z.B. zum Umgang mit Rechtsextremismus) können für Verantwortliche in den Kommunen eine erhebliche Arbeitserleichterung darstellen und auch als Bildungsmaterial eingesetzt werden. Der innovative Charakter des Projektvorhabens zeigt sich dabei nicht nur im methodischen Vorgehen – Medienanalysen finden in der Mobilitäts- und Verkehrsforschung bis dato kaum Anwendung – sondern zudem in der Erarbeitung einer Kommunikationskampagne, welche von den Kommunen einfach individuell angepasst werden kann.

Das Innovative des geplanten Projekts

Das Projekt „NORA“ gibt kommunalen Akteurinnen und Akteuren eine Argumentationshilfe an die Hand, um typischen Konflikten bei der Umsetzung von innovativen Radverkehrsprojekten kompetent und vorausschauend zu begegnen. Zu diesem Zweck werden mittels der bisher in der Mobilitäts- und Verkehrsforschung kaum angewandten Methode der Medienanalyse typische Konfliktfelder und Argumentationslinien von Befürworterinnen und Befürwortern wie Gegnerinnen und Gegnern analysiert und aufgearbeitet. Dabei geht das Vorhaben weit über die bisher üblichen Publikationen mit allgemeinen Argumenten für den Radverkehr hinaus. Es zielt vielmehr darauf ab, innovatives und auf die kommunale Praxis angepasstes Informationsmaterial zu erstellen, welches eine erhebliche Arbeitserleichterung in Beteiligungs- und Diskussionsprozessen zu Radverkehrsprojekten darstellen soll.

Weitere Informationen

Termine der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (Planung):

  • 07/2024 Veröffentlichung Projektwebseite
  • 05/2025 Veröffentlichung Kommunikationskampagne
  • 05/2025 Veröffentlichung Argumentationshilfe
  • 06/2025 Veröffentlichung Projektbericht

Finanzierung

Finanzierung

Das Projekt wird vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) aus Mitteln zur Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans gefördert.

Das BMDV stellt für das Vorhaben 121.425,50 Euro an Bundesmitteln bereit, was einer Förderquote von 70 Prozent entspricht.

Gesamtvolumen

Rund 173.465 Euro. Davon sind 121.425,50 Euro Bundesmittel. Knapp 52.039,50 Euro stammen aus Eigenmitteln.

Projektträger & Beteiligte

Projektleitung (Institution):
Verkehrspolitik und Raumplanung, Prof. Dr. Matthias Gather und Prof. Dr. Claudia Hille GbR

Projektbeteiligte Institutionen:
AGFKs Baden-Württemberg, Bayern, Thüringen und Sachsen-Anhalt

Laufzeit

Die Ausführung des Projektes ist für den Zeitraum vom 1.11.2023 bis 30.6.2025 vorgesehen.

Ansprechpartner(in) auf Projektebene / Trägerorganisation

Prof. Dr. Claudia Hille, Gesellschafterin, Verkehrspolitik und Raumplanung GbR

Schobersmühlenweg 30

99089 Erfurt

Website: Verkehrspolitik & Raumplanung, Prof. Dr. Matthias Gather und Dr. Claudia Hille GbR

Erscheinungsdatum: 10.7.2024