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RULES

Regelverstöße im Radverkehr - Ursachenforschung und Entwicklung von Empfehlungen für eine sichere Verkehrsinfrastruktur
Projektzeitraum

1.7.2024 - 31.12.2026

Land

Bund bzw. bundesweit

Stand der Information

29.7.2024

Logo "Modellvorhaben Nicht-Investiv" der Logofamilie Radverkehr des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr. Die Farbe des Logos ist lila. Neben dem Schriftzug deutet ein Kreis mit sich überlagernden Elementen ein Rad mit Speichen an.

RULES untersucht Regelverstöße von und gegenüber Radfahrenden mit der Annahme, dass diese auch als Reaktion auf unklare oder gefährlich wirkende Situationen geschehen. Das Verständnis für solche situativen Ursachen ermöglicht, Straßenraum erwartungsgerecht zu gestalten und Konflikte zu reduzieren.

Ein Radfahrer bewegt sich mit hoher Geschwindingkeit auf einem rot markierten Radweg  zwischen zwei Autospuren. Radfahren im Stadtverkehr   
Radfahren im Stadtverkehr   

Problemstellung

Radfahrende begehen immer wieder Regelverstöße, wie z. B. das Fahren auf Gehwegen, die nicht für den Radverkehr freigegeben sind. Gleichzeitig sind sie aber auch von Regelverstößen durch den motorisierten Verkehr und den Fußverkehr betroffen. Dies begünstigt Gefahrensituationen und Konflikte untereinander.

Projektziel

Das Projekt RULES beruht auf der Annahme des Projektteams, dass Regelverstöße nur zu einem kleinen Teil in persönlichen Merkmalen der regelwidrig handelnden Person begründet sind (z. B. Unkenntnis oder Rücksichtslosigkeit). Sie gehen vielmehr davon aus, dass sich ein großer Teil der Regelverstöße als Ergebnis eines mehr oder weniger rationalen Bewertungsprozesses erklären lässt, in dem Situationen als gefährlich, uneindeutig oder unzumutbar bewertet werden. Aus Sicht der regelwidrig handelnden Person stellt das eigene Verhalten damit eine gerechtfertigte Reaktion auf die Situation dar.

Ein besseres Verständnis für diese situativen Ursachen ermöglicht es, Maßnahmen zur Verbesserung der Regeltreue wirksamer zu gestalten. Verständliche, sicher und komfortabel erlebte Straßenräume sollten demnach die Regeltreue erhöhen. Gleichzeitig bauen sie Hemmschwellen für die Nutzung des Fahrrades ab, reduzieren Konfliktsituationen und erhöhen die Akzeptanz des Radverkehrs bei anderen Verkehrsgruppen.

Projektdurchführung

Als Verbundpartner untersuchen die Abteilung für Kognitionswissenschaft der Universität Freiburg und das Institut für Verkehrswesen und Raumplanung der Universität der Bundeswehr München Ursachen für und Maßnahmen gegen Regelverstöße im Radverkehr mit einem multimethodalen Ansatz:

  • Auf breiter Datenbasis werden Situationen identifiziert, in denen von und gegenüber Radfahrenden Regelverstöße begangen werden.
  • Diese Erkenntnisse werden mit dem Unfallgeschehen und Verkehrssicherheits-Kenngrößen abgeglichen.
  • Für relevante Regelverstöße werden in Online-Befragungen individuelle Auslöser und Gründe erhoben.
  • Zur Reduzierung dieser Regelverstöße werden ursachenspezifische Maßnahmen entwickelt und überprüft. Hier kann es sich sowohl um Änderungen in der Infrastruktur als auch um Informationen für Verkehrsteilnehmende handeln.
  • Als Ergebnis werden praxisnahe Informationen und Handlungsempfehlungen zum situationsangepassten Umgang mit Regelverstößen erstellt.

Finanzierung

Finanzierung

Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) fördert das Projekt aus Mitteln zur Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans.

Gesamtvolumen

Das Gesamtvolumen des Projekts beträgt 472.346,29 Euro. Das BMDV fördert das Vorhaben zu 100 Prozent.

Projektträger & Beteiligte

Projektträger

  • Bundesamt für Logistik und Mobilität (BALM)

Zuwendungsempfangende

  • Universität Freiburg, Abteilung für Kognitionswissenschaft, Institut für Psychologie
  • Universität der Bundeswehr München, Professur für Verkehrsinfrastruktur und Verkehrstechnik, Professur für Verkehrspsychologie

Projektleitung

  • Universität Freiburg

Weitere projektbeteiligte Institutionen

  • Mobilitätsreferat der Stadt München
  • ADFC Freiburg
  • ADFC München
  • VCD
  • Fuß e. V.
  • AGFK Baden-Württemberg
  • AGFK Bayern
  • Initiative für Sichere Straßen GmbH

Laufzeit

Das Projekt ist am 1.7.2024 gestartet und läuft bis zum 31.12.2026.

Öffentlichkeitsarbeit & Dokumentation

Projektleitung

Dr. habil. Rul von Stülpnagel

Heberstraße 10

79104 Freiburg im Breisgau

0761-203 4944

Link zur Webseite der Universität Freiburg

Erscheinungsdatum: 20.8.2024

Autor: Rul von Stülpnagel