Fahrradparkhaus „RAD-Rondell“ im ehemaligen Fahrgastcenter
Intermodalität fördern in Eisenach1.6.2024 - 31.3.2027
Thüringen
28.8.2024
Problemstellung
Eisenach engagiert sich seit Jahren für den Radverkehr und ist ein beliebtes Ziel für Radtouristinnen und -touristen. Der Verkehrsentwicklungsplan (VEP) 2035 zielt darauf ab, den Radverkehr zu priorisieren. Das Radverkehrskonzept wurde überarbeitet, um die Nutzung zu erhöhen. Ein wichtiger Punkt ist der Ausbau sicherer, wettergeschützter Radabstellanlagen. Der Bahnhof Eisenach und der ZOB sind zentrale Mobilitätsknoten, doch fehlen dort qualitativ hochwertige Abstellmöglichkeiten für Fahrräder. Der Bahnhof hat keine Abstellanlagen, und die 40 Stellplätze am ZOB sind ausgelastet. In den wärmeren Monaten führen wild abgestellte Fahrräder zu Behinderungen.
Die Schaffung zusätzlicher Radabstellanlagen galt bislang als entbehrlich. Angesichts der veränderten Mobilitätsbedürfnisse ist der Mangel an leistungsfähigen Abstellanlagen jedoch ein erhebliches Defizit.
Projektziel
Eisenach steht vor der Herausforderung, den steigenden Anforderungen an umweltfreundliche und nachhaltige Mobilitätsangebote gerecht zu werden. Der Bahnhof und der ZOB sind zentrale Mobilitätsknotenpunkte, die von
verschiedenen Zielgruppen wie Pendelnden, Schülerinnen und Schülern, Auszubildenden und Reisenden frequentiert werden. Diese Zielgruppen sollen zukünftig ihre Räder am Mobilitätsknoten sicher und komfortabel abstellen können - unabhängig davon, ob sie es für eine Stunde, einen Tag oder für mehrere Tage abstellen oder ob sie die Abstellanlagen mit dem E-Bike, mit dem Transportrad oder mit dem Rennrad nutzen. Damit zielt das Projekt darauf ab, den Radverkehr als integralen Bestandteil des multimodalen und intermodalen Alltags- sowie Freizeitverkehrs zu fördern und somit zur Mobilitätswende in der Stadt beizutragen.
Das Besondere des geplanten Projekts
Das leerstehende Gebäude aus den 1950er Jahren, das früher als Fahrgastcenter diente, wird nicht abgerissen, sondern umgebaut und weiter genutzt. Aufgrund der runden Form des Gebäudes (Rondell) müssen verschiedene Abstellmöglichkeiten für Fahrräder im Inneren kombiniert werden, um den Platz möglichst effektiv zu nutzen. Der Erhalt und die Umnutzung dieses prägnanten Gebäudes tragen zur Stärkung der Identität und des Charakters des ZOB-Umfelds bei. Das bekannte und markante Bauwerk bleibt erhalten und wird einer neuen, sinnvollen Nutzung zugeführt, die zur Belebung des ZOB beitragen kann.
Das Projekt stellt das erste Fahrradparkhaus im Stadtgebiet und in der Umgebung dar. Dies ist ein bedeutender Schritt zur Förderung des Radverkehrs und zur Unterstützung nachhaltiger Mobilität in der Region. Neben den Abstellmöglichkeiten für Fahrräder werden auch verschiedene Serviceelemente integriert, die den Komfort und die Nutzung für Radfahrende verbessern.
Projektdurchführung
Die Stadt Eisenach wird für das Projekt „RAD-Rondell“ ein leerstehendes ehemaliges Fahrgastcenter in unmittelbarer Nähe zum ZOB und Bahnhof umnutzen. Das Gebäude wird zu einer modernen Bike&Ride-Anlage umgebaut und bietet zukünftig 77 zugangsbeschränkte Stellplätze. Die Buchung wird bequem über ein Online-Portal erfolgen. Ein zusätzlich angebrachtes Vordach schafft 26 weitere wettergeschützte Abstellmöglichkeiten im Freien. Des Weiteren sollen die Fahrradabstellanlagen sinnvoll um Serviceangebote ergänzt werden.
Dank der strategischen Lage nahe dem Bahnhof mit ICE-Halt und dem ZOB, die täglich viele Pendelnde nutzen, ermöglicht das RAD-Rondell multimodale und intermodale Wege über die Stadtgrenzen hinaus. Das Fahrradparkhaus fungiert als Ausgangspunkt für das geplante Qualitätsalltagsradwegenetz „EARADstern“, das hochwertige Radwege zu den Ortsteilen und Gewerbestandorten bietet. Die Stadt Eisenach führt das Projekt durch.
Finanzierung
Finanzierung
Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) fördert das Projekt im Rahmen der Richtlinie zur Förderung innovativer Projekte zur Verbesserung des Radverkehrs in Deutschland.
Fördersumme
Das Gesamtvolumen des Projekts beträgt rund 404.000 Euro. Das BMDV stellt für das Vorhaben rund 303.000 Euro an Bundesmitteln bereit, was einer Förderquote von 75 Prozent entspricht. Das restliche Volumen von 101.000 Euro trägt die Stadt Eisenach durch Eigenmittel.
Laufzeit
Die Ausführung des Projekts startete zum 1.6.2024. Die Fertigstellung des Fahrradparkhauses ist für den 31.03.2027 vorgesehen.
Öffentlichkeitsarbeit & Dokumentation
Projektseite
Ansprechpartnerin auf Projektebene
Alexandra Reißig
Stadtverwaltung Eisenach, Sachbearbeiterin Hochbau
Heinrichstraße 11
99817 Eisenach
+49 3691 670 886
Erscheinungsdatum: 8.10.2024