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Fahrradparkturm Hauptbahnhof Saarbrücken

Saarbrücken fördert nachhaltige Mobilität
Projektzeitraum

1.8.2024 - 30.9.2027

Land

Saarland

Stand der Information

18.9.2024

Logo "Investive Modellvorhaben" der Logofamilie Radverkehr des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr. Das Logo ist gold-gelb. Neben dem Schriftzug deutet ein Kreis mit sich überlagernden Elementen ein Rad mit Speichen an.

Zur Verbesserung intermodaler Wegebeziehungen plant die Landeshauptstadt Saarbrücken mithilfe des Förderprogramms „Fahrradparkhäuser an Bahnhöfen“ des BMDV die Errichtung eines vollautomatischen Fahrradparkturms am Bahnhofsvorplatz des Saarbrücker Hauptbahnhofes.

Problemstellung

Der Saarbrücker Hauptbahnhof ist der zentrale Verknüpfungspunkt des Saarlandes mit den höchsten Fahrgastzahlen sowie den meisten An- und Abfahrten und spielt damit insbesondere im täglichen Pendelverkehr in das Oberzentrum eine große Rolle. Am Hauptbahnhof mangelt es jedoch an Möglichkeiten zum sicheren Abstellen des Fahrrades. Dort befinden sich aktuell lediglich 118 öffentlich zugängliche Stellplätze (56 davon überdacht, 72 nicht überdacht) sowie 26 abschließbare Einzelboxen. Insbesondere die überdachten Fahrradstellplätze sind deutlich überlastet. Auch die Einzelboxen sind vollständig an Dauermieter vergeben. Aus der Bürgerschaft erreichen die Akteurinnen und Akteure vor Ort regelmäßig Anfragen, wo das Fahrrad sicher abgeschlossen werden kann. Der prognostizierte Gesamtbedarf an zusätzlichen, sogenannten „optimalen“ Fahrradstellplätzen (nah am Eingang, sicher, wettergeschützt) wird auf mehr als 280 zusätzliche Stellplätze beziffert.

Projektziel

Ziel des Projektes ist die Schaffung von bis zu 250 zusätzlichen gesicherten Fahrradstellplätzen. Mit diesem Angebot kann ein nennenswerter Anteil des prognostizierten zusätzlichen Bedarfs an Fahrradabstelleinrichtungen gedeckt werden. In der Folge steigt die Attraktivität der intermodalen Nutzung von Fahrrad/Bahn, was sich positiv auf die Fahrgastzahlen und die Nutzung des Umweltverbundes allgemein auswirken wird. Letzteres ist eines der zentralen Ziele des Verkehrsentwicklungsplans 2030 der Landeshauptstadt, weshalb das Projekt auch bereits als Maßnahme im VEP enthalten ist.

Weiterhin lassen sich die stadtgestalterisch wenig ansprechenden Einzelboxen abbauen. Die freiwerdende Fläche steht so zur Sortierung von Sharing-Angeboten zur Verfügung. Die Einzelboxen wiederum können an kleineren Bahnhöfen im Stadtgebiet zur Verbesserung des intermodalen Angebotes beitragen.

Das Besondere des geplanten Projekts

Mit dem geplanten Fahrradparkturm wird die Landeshauptstadt Saarbrücken ein modellhaftes Projekt entwickeln, zu dem bundesweit bislang wenig Referenzen vorliegen. Der geplante Fahrradparkturm wird erstmalig in einer klassischen Einpendlerstadt errichtet, wo die überwiegende Zahl der Berufspendlerinnen und -pendler das Fahrrad nach Arbeitsende über Nacht bis zum nächsten Morgen sicher abstellen möchte. Auf dieses erhöhte Sicherheitsbedürfnis der Pendelnden zielt ein Fahrradparkturm mit sicheren Stellplätzen ab. Darüber hinaus ist beabsichtigt, ein flexibles Tarifsystem aufzubauen. Im Gegensatz zu den meisten bestehenden Fahrradparktürmen, die fest gebuchte Dauerstellplätze und somit häufig freie, jedoch nicht nutzbare – weil vermietete – Stellplätze aufweisen, stellt dieses Tarifsystem eine deutlich flexiblere Nutzung und potenziell höhere Auslastung dar. Die gewonnenen Erkenntnisse werden evaluiert und in einem Ergebnisbericht öffentlich zur Verfügung gestellt.

Projektdurchführung

Das Projekt wird für die Landeshauptstadt durch ihre städtische Tochergesellschaft GIU – Gesellschaft für Innovation und Unternehmensförderung mbH durchgeführt.

Eine Projektgruppe sichert die Vernetzung mit sämtlichen kommunalen Ebenen, insbesondere mit Politik, Verbänden und der Öffentlichkeit. Über den bestehenden Arbeitskreis Radverkehr werden die Verbände eingebunden.

Weiterer wichtiger Akteur wird die DB Station & Service als Eigentümerin der Fläche sein. Um eine qualitativ hochwertige Gestaltung der Anlage und des Umfelds sicherzustellen, wird der Gestaltungsbeirat der Landeshauptstadt Saarbrücken beteiligt, ein unabhängiges Beratungsgremium aus externen Stadtplanerinnen und -planern, Freiraumplanerinnen und -planern sowie Architektinnen und Architekten.

Finanzierung

Finanzierung

Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) fördert das Projekt im Rahmen der Richtlinie zur Förderung innovativer Projekte zur Verbesserung des Radverkehrs in Deutschland.

Fördersumme

Das Gesamtvolumen des Projekts beträgt 2.865.000 Euro. Das BMDV stellt für das Vorhaben 2.575.085 Euro an Bundesmitteln bereit, was einer Förderquote von 90 Prozent entspricht.

Laufzeit

Die Ausführung des Projekts startete zum 1.8.2024. Die Fertigstellung des Fahrradparkhauses ist für den 30.9.2027 vorgesehen.

Öffentlichkeitsarbeit & Dokumentation

Stadt Saarbrücken

Saarbrücken

Kontakt / Ansprechpartner auf Projektebene

Yannick Seinsoth, Stadtplanungsamt, Fahrradbeauftragter

Bahnhofstraße 31

66111 Saarbrücken

0681 / 905-4034

Saarbrücken

Erscheinungsdatum: 10.10.2024