Navigation und Service

iKnowRadlogistik

Wissenslandkarte der Radlogistik in Deutschland
Projektzeitraum

1.1.2023 - 31.12.2024

Land

Bund bzw. bundesweit

Stand der Information

15.7.2024

Logo "Modellvorhaben Nicht-Investiv" der Logofamilie Radverkehr des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr. Die Farbe des Logos ist lila. Neben dem Schriftzug deutet ein Kreis mit sich überlagernden Elementen ein Rad mit Speichen an.

Das Projekt erstellt eine deutschlandweite Wissenslandkarte. Diese stellt Stakeholdern Informationen und Kenntnisse zur ganzheitlichen Umsetzung von Radlogistik-Projekten mit Hilfe von Micro-Hubs sowie dem vor- und nachgelagerten Logistiksystem zur Verfügung. Am 22.3.2024 wurde der „Atlas der Radlogistik“ veröffentlicht. Zudem sind bereits mehrere Whitepaper entstanden.

Straßenszene mit Asphalt im Vordergrund. In der Mitte des Bildes fährt ein dreirädriges Lastenrad mit einem weißen Container mit der Aufschrift "Radlogistikverband Deutschland" und einer Fahrkabine von rechts nach links. Logistiklastenrad im Einsatz
Logistiklastenrad im Einsatz

Beschreibung

Kommunen in Deutschland stehen vor der Herausforderung, die nachhaltige Logistik für morgen planen zu müssen. Aktuell stehen ihnen dafür, bis auf wenige Planungsleitfäden, keine geeignete Wissensdatenbank, Planungshilfen oder systematische Best-Practice-Sammlungen zur Verfügung. Das nötige Planungswissen über das logistische System, inklusive der Integration von Micro-Hubs, ist bisher nicht umfassend verfügbar. Planer*innen in Kommunen abseits weniger Städte wissen nicht, wie sie saubere Logistik in Städten planen müssen bzw. welche Instrumente und Handlungsoptionen ihnen zur Verfügung stehen. Demnach knüpft das Vorhaben an die rasante Entwicklung der Radlogistik in den letzten Jahren an und stellt eine systematische Betrachtung der Branche und ihrer Entwicklungspotentiale dar.

Das Ziel des Förderprojekts ist, Radlogistik ganzheitlich zu denken und das Wissen von bestehenden Pilotprojekten sowie Expert*innen zu bündeln und zu visualisieren, damit die emissionsfreie letzte Meile ihren Nischen-Status verlassen und großflächig im Markt etabliert werden kann. Das Vorhaben entwickelt eine Wissenslandkarte, die verschiedenen Stakeholdern die notwendigen Kenntnisse für eine ganzheitliche Umsetzung von Radlogistik mit Hilfe von Micro-Hubs sowie dem vor- und nachgelagerten Logistiksystem vermittelt.

Das Projekt ist bundesweit aufgestellt und fördert die Übertragung von nachhaltigen Logistiklösungen auf viele Städte und Kommunen in Deutschland. Die Ergebnisse leisten einen Beitrag zur Etablierung eines Standards der urbanen Logistik und breiter logistischer Integration.

Folgende Bereiche sollen dabei im Kern bearbeitet werden:

  • Best Practices Micro-Hubs: Bestandsaufnahme bestehender logistischer Anschlusspunkte sowie Recherche und systematische Analyse und Aufbereitung von Micro-Hubs und ihren Standorten als Blaupause für Planungen.
  • Best Practices Geschäftsmodelle: Identifikation, Sammlung und Aufbereitung von konventionellen und neuen Geschäfts- und Betreibermodellen.
  • Regulierungen und Fördermöglichkeiten: Sammlung, Analyse und Aufbereitung von bestehenden Regulierungen und Fördermöglichkeiten (Bund, Land und Kommune) mit Schwerpunkt auf kommunaler Ebene und Standortschaffung.
  • Ableitung von Handlungsempfehlungen: Erstellung von Whitepapern mit Empfehlungen an Politik, Verwaltung und Wirtschaft (Logistik und neue Marktakteur*innen).

Projektdurchführung und Arbeitspakete

Das Projekt wird von den Kooperationspartnern Radlogistik Verband Deutschland e. V., House of Logistics and Mobility (HOLM) GmbH und cargobike.jetzt GmbH durchgeführt.

Im Kern des Arbeitsverlaufs stehen Sammlung, Systematisierung, Aufarbeitung, Bewertung von Wissen zur Radlogistik. Dies erfolgt in fünf Arbeitspaketen. Neben der Recherche werden im Laufe des Projektes vier Workshops zur Einbindung von Stakeholdern (Expert*innen) geplant. Darüber hinaus wird eine digitale mehrphasige Innovationskampagne über die HOLM-eigene Plattform Innoversum durchgeführt. Die Kampagne ergänzt die Workshops, begleitet die inhaltlichen Arbeitspakete über die gesamte Projektlaufzeit. Die digitale Plattform ist für jeden zugänglich und ermöglicht die Integration und Zusammenarbeit von vielen verschiedenen Akteur*innen, Sichtweisen und Erfahrungen. Mit dieser Kombination aus dezidierter Expert*inneneinbindung und digitalem Informationssourcing wird ein sehr breites Spektrum erfasst.

Als Endergebnis wird die Wissenslandkarte erzeugt und visualisiert. Auf der Wissenslandkarte werden im Verlauf einzelne Wissensbestände (Mikro-Hubs, Akteur*innen, Best-Practice, Förderprogramme) als Layer auf der Seite des RLVD veröffentlicht. Die Wissenslandkarte dient als Tool, mit dem Wissensbestände georeferenziert dargestellt und analysiert werden können. Auf Basis von Wissensspeicher und -landkarte erfolgt zusätzlich die Entwicklung und Ableitung von Handlungsempfehlungen / White-Paper (AP 6) sowie von Infoseiten. Dabei richtet man sich an zwei verschiedene Zielgruppen (über Verwaltung, Wirtschaft, Politik hinweg): Fachpublikum mit Vorwissen und Expertise und Einsteiger*innen im Feld der Radlogistik. Für Einsteiger*innen werden niederschwellige Zugänge in das Wissensgebiet ermöglicht.

Eine kontinuierliche Projektkommunikation im Rahmen des begleitenden Arbeitspakets Öffentlichkeitsarbeit ermöglicht den Wissenstransfer der Erkenntnisse in die Branche, zu allen beteiligten Stakeholdern (wie beispielsweise Kommunen, Politik, Verwaltung und Wirtschaft) sowie zu „Neueinsteigern“. Dafür werden verschiedene Formate (z. B. Blogbeitrag, Übersichtsartikel, Social-Media-Posts, Informationsseiten) umgesetzt, um zielgruppengerecht zu kommunizieren (AP B).

Warum handelt es sich um ein nachahmenswertes Beispiel?

Die Identifizierung von erfolgversprechenden Piloten und Umsetzungen ergänzt durch Expert*innenmeinungen und systematische Bewertung setzt die Basis für eine flächendeckende Stärkung bzw. Erweiterung von Letzte-Meile- und Radlogistiklösungen. Das Projekt schafft erstmalig einen umfangreichen Überblick über die in Deutschland vorhandenen Projekte und durchgeführten (erfolgreichen) Maßnahmen.

Das interdisziplinäre Vorhaben bietet folgende Innovationen:

  • Ganzheitliche Erfassung der Micro-Hubs in Deutschland. Best-Practice-Darstellung und Darstellung von Erfolgsfaktoren für Betrieb und Umsetzung
  • Erste frei zugängliche, umfassende Ist-Aufnahme und Wissenslandkarte zu dem Wachstumssektor Radlogistik
  • Strukturierte Ableitung von Handlungswissen und Handlungsempfehlungen für die breite Etablierung klimaneutraler, sicherer Logistik in Städten.

Update: Stakeholder-Befragung zur Radlogistik in den Kommunen

Innerhalb des Projektes fand 2023 eine 15-minütige Online-Befragung deutschlandweit an Kommunen statt, um Informationen zu Wünschen und Bedürfnissen an Planungshilfen für eine vereinfachte Umsetzung von Radlogistik-Projekten in diesen zu ermitteln. Zusätzlich konnten bereits bestehende oder sich in Planung befindliche Radlogistik-Projekte eingereicht werden.

Das Projektteam hat die Ergebnisse der Befragung im Juli 2023 in einem „Whitepaper zur Radlogistik in Deutschen Kommunen“ veröffentlicht.

Die Ergebnisse dieser Umfrage wurden zudem am 29.6.2023 bei einem Workshop auf der Last Mile City Logistics in Berlin mit kommunalen Vertreterinnen und Vertretern, Radlogistik-Akteurinnen und -Akteuren und weiteren Stakeholdern vorgestellt und diskutiert.

Welche Rolle Kommunen bei der Skalierung von Radlogistik bislang spielen und wie die Radlogistik zum jetzigen Zeitpunkt innerhalb dieser etabliert ist, soll das Whitepaper „Kommunale Wegbereiter: Kommunen als Enabler der Radlogistik“ einschätzen. Das Dokument ist im Juli 2024 erschienen. Es bezieht sich auf das genannte Whitepaper zur Radlogistik in Kommunen sowie die Stakeholderbefragung. Es wirft einen Blick auf die Ergebnisse, geht auf weitere Erkenntnisse der Projektarbeit ein und leitet Handlungsempfehlungen ab.

Finanzierung

Finanzierung

Das Projekt wird vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) aus Mitteln zur Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans gefördert.

Gesamtvolumen

Das Gesamtvolumen des Projektes beläuft sich auf 336.611,64 Euro. Die Förderquote durch Bundesmittel beträgt 80 Prozent.

Evaluation

Das Evaluationskonzept ist auf die Prozessevaluation des Vorhabens selbst wie die Wirkung der Projektergebnisse ausgerichtet. Die Prozessevaluation findet entlang der Projektbearbeitung mit den einzubindenden Stakeholdern (Workshops) sowie mit dem Bundesamt für Logistik und Mobilität (BALM) und anderen Partner*innen bei Meilensteinmeetings statt. Mit den Stakeholdern erfolgt in und nach Workshops die systematische Erfassung des Feedbacks zu Inhalt, Relevanz, Methodik und weiteren Kriterien. In den Meilensteinworkshops werden besonders Treiber und Barrieren identifiziert, diskutiert und aktualisiert sowie der Stand der Zielerreichung systematisch evaluiert.

Die Zielerreichung wird über das etablierte Verfahren der Definition und Abstimmung von SMART-Zielen für jedes AP und deren Prüfung bei Meilensteintreffen realisiert.

Projektträger & Beteiligte

Projektleitung (Institution)

Radlogistik Verband Deutschland (RLVD) e. V.

Projektbeteiligte Institutionen

House of Logistics and Mobility (HOLM) GmbH
Cargobike.jetzt GmbH

Laufzeit

Das Projekt ist am 1.1.2023 gestartet und wird voraussichtlich am 31.12.2024 abgeschlossen sein.

Öffentlichkeitsarbeit & Dokumentation

Projektleitung, Ansprechpartner(in) auf Projektebene

Luise Braun, Radlogistik Verband Deutschland e. V.

Potsdamer Platz 7

10785 Berlin

Radlogistikverband Deutschland (RLVD)

Erscheinungsdatum: 9.2.2023

Autor: Dr. Tom Assmann, Vorsitzender des RLVD